Schaum-Welt-Komfort. Paul-Heinz Schwan

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Schaum-Welt-Komfort - Paul-Heinz Schwan Begleittext zu Peter Sloterdijk Sphären Band III: Schäume

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      der „krieg“ wo ist er geblieben

      er geht anders weiter

      klimatisch radiophysikalisch neurophysiologisch

      wetterherrschaft 2025

      air / condition

      surrealismus gehorcht dem imperativ:

      modern besetzen will symbolische

      dimensionen einnehmen

      sein Ziel

      schöpferische prozesse explizit machen

      ihre quellgebiete technisch aufzuschließen

      bewußte existenz

      kontexttauchen in multi-mileu-gesellschaften

      lieben „taucherausrüstungen“

      soziale raumkapseln physisch-mentaler-immunität

      sicherungen gegen systemische risiken technischer atmosphären

      der technische zugang zum anderen Element ist alleine noch offen

      phobischen zirkel:

      angstüberwindung durch angsterzeugende technik

      doch angst liefert auch schub für den fortgang vergeblicher prozesses

      vornehmer:

      sie fordert grundlagenforschung innovation in permanenz

      die ästhetische moderne ein verfahren der gewaltanwendung

      weder gegen personen noch sachen sondern

      gegen ungeklärte kulturverhältnisse

      ein prozeß der kein zurück zum bisher implizit

      voraussetzbaren erlaubt

      denn indoors-situationen benötigen zwingend

      unterstützende „luftversorgungssystem“

      atembare Luft wo auch immer:

      physikalisch metaphorisch

      atmen-notwendigkeit soweit die lunge reicht

      in kulturellen motivations- und sorgenräumen

      homo sapiens: zögling der luft

      kulturwissenschaften des 20.jhrdt

      von der beatmung sinn-abhängiger lebewesen

      durch informierende und imperative milieus

      technisch-naturwissenschaftlich-militärisch-juristisch-

      architektonisch-bildnerische aspekte genießen

      schwer einholbare vorsprünge vor kulturtheoretische begriffsbildung

      am weitesten ausgearbeitet und alltagsrelevante

      der wettebericht die „klimatologische lagebesprechung“

      großkommunen werden dorfartige nachbarschaften

      „das“ für die jahreszeit nicht das passende wetter ist

      massen verwandeln sich zwischen heiligabend

      und epiphanias zu wetterdissidenten

      wetter läßt sich in rein naturwissenschaftlicher

      haltung darstellen ohne rückgriff auf eine

      transzendente intelligenz

      der gott neuzeitlicher europäer ist klima-inaktiv

      meterologie im bündnis mit progressiver subjektivierung

      des wetters:

      klimatische gegebenheiten beziehen sich immer mehr

      auf die bevölkerungen denen das wetter in bezug auf ihre projekte

      nicht gleichgültig ist

      neuzeitliche menschen sind wetterklienten und wettermitverursacher

      erlauben sich jetzt einzelurteile wo frühere stummer ergebenheit war

      europäische kulturen - klimamächte -

      im wetter begegnet man eigenen aktivitäten

      als atmosphärendesigner und klimawärter

      bitte nicht verwechseln mit heideggers „hüter des seins“

      hier begegnet man der spur

      eines zivilisatorischen projekts:

      des erleichterten zugangs zu fossilen brennstoffen

      den objektiven stützen der frivolität

      ohne sie keine globale konsumgesellschaft

      keinen automobilismus keinen weltmarkt für fleisch und mode

      es gilt auch ohne natürlich-primären treibhauseffekt

      eiswüste und leben:

      nebeneffekt klimatischer verwöhnung

      die verwöhnten leichtsinnig genug

      ihre verwöhnung aufs spiel zu setzen

      setzten auf risiko:

      anthropogene übererwärmung

      oder

      zwischeneiszeit

      vom 18. – 20. jhrdt die „entdeckung des offenkundigen“

      ein zweiter griff nach popularisierung vormals

      herrschaftlich-luxeriösen-frivolen

      und aromatechnischen modifikation der atmosphäre

      der übergang ins offensive air design

      die verspätete einsicht:

      menschliches In-der-welt-sein ist immer ohne ausnahme

      in-der-iuft-sein

      die gestaltung von atemumgebungen dehnt innenarchitektur auf

      unmerkliche lebensmilieu des gas- und aroma-envierement aus

      konsum

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