Rudolf Cronau: Drei Jahrhunderte deutschen Lebens in Amerika Teil 4. Rudolf Cronau

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Rudolf Cronau: Drei Jahrhunderte deutschen Lebens in Amerika Teil 4 - Rudolf Cronau gelbe Buchreihe

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der Kolonisation von Neu-England“ (Leipzig 1847).

      Viel gelesen wurden seinerzeit auch Friedrich Münchs „Erinnerungen aus Deutschlands trübster Zeit“. Der Rheinpreuße Gustav Brühl, welcher als Arzt in Cincinnati tätig war, schrieb das vorzügliche Buch „Die Kulturvölker Alt-Amerikas“. Rudolf Cronau lieferte in seinem zwei Bände umfassenden Werk „Amerika“ (Leipzig 1892) ein Gesamtbild der Entdeckung und Erschließung der Neuen Welt von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Seine in den Bahamas und St. Domingo angestellten Forschungen über die erste Landestelle des Columbus und dessen Begräbnisstätte werden von den meisten Gelehrten für jene Fragen als entscheidend betrachtet.

      Hermann A. Schumacher schilderte auf Grund sorgfältiger archivalischer Studien die im Auftrag der Augsburger Kaufleute Welser während der Jahre 1528 bis 1546 erfolgten Eroberungszüge nach Venezuela und Columbia. Franz Löher, Anton Eickhoff und Julius Goebel lieferten allgemeine Übersichten über die Geschichte des Deutschtums der Vereinigten Staaten, der erstgenannte in dem Buch „Geschichte und Zustände der Deutschen in Amerika“ (Cincinnati 1847). Friedrich Kapp schrieb eine wertvolle „Geschichte der Sklaverei“ (New York 1860), ferner vortreffliche Biographien der Generäle von Steuben (Berlin 1858) und Kalb (Stuttgart 1862); desgleichen eine Abhandlung über den „Soldatenhandel deutscher Fürsten nach Amerika“ (Berlin 1864), sowie eine „Geschichte der deutschen Einwandrung in den Staat New York“ (New York 1868). Alle Werke Kapps zeichnen sich durch künstlerische Ausgestaltung des verwendeten Materials und warme Färbung aus.

      Oswald Seidensticker verdankt man „Bilder aus der deutschpennsylvanischen Geschichte“, die zum schönsten gehören, was die Geschichtsschreibung in Amerika hervorgebracht hat. Von Wichtigkeit sind ferner seine „Geschichte der deutschen Gesellschaft von Pennsylvanien“ sowie seine Forschungen zur Geschichte des deutschen Zeitungswesens und Buchdrucks in Amerika.

      Hohen Wert besitzen auch die vorzüglichen Monographien mancher Mitglieder der „German Historical Society of Pennsylvania“. Insbesondere die erschöpfenden Studien von Julius Sachse, Samuel Pennypacker, Daniel Rupp, Daniel Cassel, Oskar Kuhns, Diffenderfer, Hartranft, Schmauk u. a. über die deutschen Einwandrer und Sektierer in Pennsylvanien.

       Der Lehrer Hermann Schuricht erforschte die Geschichte des Deutschtums in Virginien; Emil Klauprecht und H. A. Rattermann diejenige der Deutschen im Ohiotal; Joseph Eiboeck schrieb die Geschichte der Deutschen in Iowa; Wilhelm Hense und Ernst Brumken diejenige der Deutschen in Wisconsin, und Professor Hanno Deiler jene der Deutschen am unteren Mississippi. Gustav Körner stellte wertvolle Notizen über „Das deutsche Element während der Periode 1818 bis 1848“ zusammen (Cincinnati 1880).

      Gert Göbel schilderte in seinem Buch „Länger als ein Menschenleben in Missouri“ (St. Louis 1877) das Leben der deutschen Hinterwäldler; Friedrich Rübesamen das Grenzlerleben in Texas, Neu-Mexiko und Arizona.

      Zahlreiche Schriften vermischten Inhalts lieferte der bereits mehrfach erwähnte Achtundvierziger Karl Heinzen, ein ungestümer Feuergeist, der in den Vereinigten Staaten Hauptführer der radikalen deutschen Demokraten wurde. Von seinen größeren Werken verdienen die in den Jahren 1867 bis 1879 erschienenen vier Bände „Teutscher Radikalismus in Amerika“ sowie die beiden Bände „Erlebtes“ (Boston 1864 und 1874) hervorgehoben zu werden.

      Ebenso fruchtbar, aber durchaus andere Wege wandelnd ist Karl Knortz. Er beschäftigte sich vorzugsweise mit literatur- und kulturgeschichtlichen Studien und veröffentlichte als Ergebnisse derselben zahlreiche kleinere Werkchen.

      Feuilletonistisch behandelte Reiseschilderungen lieferte Theodor Kirchhoff in seinen vortrefflichen „Californischen Kulturbildern“ und in seinen „Reisebildern und Skizzen“ (Altona 1875); denselben verwandt sind Rudolf Cronaus „Von Wunderland zu Wunderland, Landschafts- und Lebensbilder aus den Staaten und Territorien der Union“ (Leipzig 1885); „Im wilden Westen“ (Braunschweig 1890) und „Fahrten im Lande der Sioux“ (Leipzig 1885).

      Ziemlich zahlreich sind die von Deutschamerikanern verfassten Romane, Novellen und Erzählungen. Aber die meisten verfielen samt den Tageszeitungen, in denen sie veröffentlicht wurden, der Vergessenheit. Unter ihren Urhebern befand sich der geistvolle Achtundvierziger Friedrich Hassaureck, dem wir die vortrefflichen, auch in Buchform veröffentlichten Romane „Hierarchie und Aristokratie“ und „Das Geheimnis der Anden“ verdanken. Friedrich Otto Dresel schrieb den Roman „Oskar Welden“, ferner die Novellen „Bekenntnisse eines Advokaten“, „Doppelehe oder keine Doppelehe“ und „Die Lebensversicherungs-Police“. Friedrich Lexow verfasste die Novellen „Auf dem Geierfels“, „Imperia“, und „Vornehm und gering“. Sein Bruder Rudolf Lexow schrieb die Novellen „Annies Prüfungen“ und „Der Rubin“; während der geschickten Feder Karl Diltheys verschiedene Novellen und Erzählungen, darunter „Die schönsten Tage einer Tänzerin“, „Henriette Sonntag“, „New York in alten Tagen“ u. a. entflossen.

       Der gelehrte Arzt Hermann von Bähr in San Francisco, ein Achtundvierziger, veröffentlichte unter dem Pseudonym Atti Cambam den Roman „Dritte Söhne“, welcher in der Kölnischen Zeitung zum Abdruck kam und aus dieser in verschiedene deutschamerikanische Tagesblätter überging. Reinhold Solger schuf in seinem „Anton in Amerika“ eine Novelle von bleibendem Wert. Douai lieferte den Roman „Fata Morgana“, und Willibald Winkler den „Sklavenjäger“. Diesen Werken reihten sich während des letzten Vierteljahrhunderts die unter dem Pseudonym D. B. Schwerin veröffentlichten Romane der Dichterin Dorothea Böttcher an: „Der Sohn des Bankiers“ und „Die Erbschleicher“; ferner Udo Brachvogels „King Korn“ und Adolf Schaffmeyers Romane „Ein Phantom“, „Auf steiler Höhe“ und „Im Wirbel der Großstadt“.

      Der kernige Journalist Eduard Leyh schrieb die deutschamerikanische Erzählung „Tannhäuser“; Johann Rittig lieferte charakteristische „Federzeichnungen aus dem amerikanischen Stadtleben“; und Caspar Stürenburg „Kleindeutschland, Bilder aus dem New Yorker Alltagsleben“. Verwandte Erscheinungen sind Henry Urbans „Just zwölf“; „Der Eisberg“; „Mans Lula“; „Aus dem Dollarlande“ und „Lederstrumpfs Erben“. Ferner Edna Ferns „Gentleman Gordon“; „Der Selbstherrliche und andere Geschichten“. G. von Skal ließ die Sammlung „Im Blitzlicht“ und „Das amerikanische Volk“ erscheinen. Der schlichte Kürschner Hugo Bertsch veröffentlichte die beiden Novellen „Bob, der Sonderling“ und „Die Geschwister“ (Stuttgart 1905), welche durch ihre drastische Darstellungsweise auch in Deutschland Aufsehen erregten.

      Unter den Deutschamerikanern, welche sich mit großem Geschick der englischen Sprache zu bedienen lernten, steht Karl Schurz obenan. Die gleiche glänzende Ausdrucksweise, über welche er als Redner gebot, bekundete er auch in seinen historischen Werken. Zu diesen gehören in erster Linie die in englischer Sprache geschriebenen Lebensschilderungen des amerikanischen Staatsmannes Henry Clay (Boston 1887) und des Präsidenten Abraham Lincoln (London 1892). Ungemein fesselnd sind auch seine „Erinnerungen aus einem langen Leben“ (Berlin 1906). Dieselben erschienen zuerst in englischer Sprache unter dem Titel „Reminiscences of a long life“ (New York 1906). In ihnen schilderte der hochbetagte, aber noch vom Feuer des Idealismus durchglühte Greis die Denkwürdigkeiten seines Lebens, das so reich an Arbeit, Mühen, Kämpfen, Hoffnungen, Enttäuschungen und Erfolgen war, wie es nur wenigen Menschen beschieden ist. Für die Beurteilung des Aufstandes von 1848 sowie der politischen Zustände der Vereinigten Staaten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bilden diese Erinnerungen zweifellos ein Quellenwerk allerersten Ranges.

       Fast ebenso gewandt wie Schurz wusste der im August 1830 in Westfalen geborene Karl Nordhoff die englische Sprache zu handhaben. Die Erfahrungen seiner ursprünglichen Seemannslaufbahn verwertete er in den Werken „Man of War Life“; „Merchant Vessel“; „Whaling and Fishing“; „Stories of the Island World“. Als Nordhoff sich später dem Journalismus zuwandte und für die New Yorker „Evening Post“ und den „Herald“ tätig war, schrieb er vielgelesene Reisewerke über Kalifornien,

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