König Heinrich IV. Erster Teil. William Shakespeare

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König Heinrich IV. Erster Teil - William Shakespeare

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wie ein Bräut'gam; sein gestutztes Kinn

      Sah Stoppelfeldern nach der Ernte gleich.

      Er war bebalsamt wie ein Modekrämer,

      Und zwischen seinem Daum und Finger hielt er

      Ein Bisam-Büchschen, das er ein ums andre

      Der Nase reichte und hinweg dann zog,

      Die, zornig drüber, wenn sich's wieder nahte,

      Ins Schnauben kam; stets lächelt' er und schwatzte,

      Und wie das Kriegsvolk Tote trug vorbei,

      Nannt' er sie ungezogne, grobe Buben,

      Daß sie 'ne liederliche, garst'ge Leiche

      Zwischen den Wind und seinen Adel trügen.

      Mit vielen Feiertags- und Fräuleins-Worten

      Befragt' er mich und fodert' unter anderm

      Für Eure Majestät die Kriegsgefangnen.

      Ich, den die kaltgewordnen Wunden schmerzten,

      Nun so geneckt von einem Papagei,

      In dem Verdruß und in der Ungeduld

      Antwortete so hin, ich weiß nicht was:

      Er sollte oder nicht, – mich macht' es toll,

      Daß er so blank aussah und roch so süß,

      Und wie ein Kammerfräulein von Kanonen,

      Von Trommeln schwatzt' und Wunden (beßr' es Gott!),

      Und sagte mir, für innre Schäden komme

      Nichts auf der Welt dem Spermaceti bei;

      Und großer Jammer sei es, ja fürwahr,

      Daß man den bübischen Salpeter grabe

      Aus unsrer guten Mutter Erde Schoß,

      Der manchen wackern, wohlgewachsnen Kerl

      Auf solche feige Art schon umgebracht.

      Und wären nicht die häßlichen Kanonen,

      So war' er selber ein Soldat geworden.

      Auf dies sein kahles, loses Schwatzen, Herr,

      Antwortet' ich nur lässig, wie gesagt.

      Und ich ersuch' Euch, daß nicht sein Bericht

      Als gült'ge Klage zwischen meine Liebe

      Und Eure hohe Majestät sich dränge.

      BLUNT.

      Erwägen wir die Lage, bester Herr,

      So kann, was Heinrich Percy auch gesagt

      Zu solcherlei Person, an solchem Ort,

      Zu solcher Zeit, samt allem sonst Erzählten

      Gar füglich sterben und nie auferstehn,

      Um ihn zu drücken oder zu verklagen,

      Wenn er nun widerruft, was er gesagt.

      KÖNIG HEINRICH.

      Er gibt ja die Gefangnen noch nicht her,

      Als nur mit Klauseln und bedingungsweise,

      Daß wir auf eigne Kosten seinen Schwager,

      Den albern Mortimer, auslösen sollen;

      Der doch, bei meiner Seel', mit Fleiß verriet

      Das Leben derer, die zum Kampf er führte

      Mit dem verruchten Zauberer Glendower,

      Des Tochter, sagt man uns, der Graf von March

      Seitdem zur Ehe nahm. Soll unser Schatz

      Geleert sein, um Verräter einzulösen?

      Soll'n wir Verrat erkaufen? unterhandeln

      Für Feigheit, die sich selbst verloren gab?

      Nein, auf den kahlen Höh'n laßt ihn verschmachten,

      Denn niemals halt' ich den für meinen Freund,

      Des Mund mich nur um einen Pfennig anspricht

      Zur Lösung des abtrünn'gen Mortimer.

      PERCY.

      Abtrünn'gen Mortimer!

      Nie fiel er ab von Euch, mein Oberherr,

      Als durch des Krieges Glück. – Dies zu beweisen,

      G'nügt eine Zunge für den offnen Mund

      So vieler Wunden, die er kühn empfing,

      Als an des schönen Severn bins'gem Ufer,

      Im einzelnen Gefechte handgemein,

      Er eine volle Stunde fast verlor,

      Dem mächtigen Glendower stand zu halten.

      Dreimal verschnauften sie und tranken dreimal

      Nach Übereinkunft aus des Severn Flut,

      Der, bang vor ihren blutbegier'gen Blicken,

      Sein bebend Schilf entlang erschrocken lief

      Und barg sein krauses Haupt im hohlen Ufer,

      Befleckt mit dieser tapfern Streiter Blut.

      Nie färbte nackte, faule Politik

      Das, was sie schaffte, mit so herben Wunden;

      Auch hätte nie der edle Mortimer

      So viel' empfangen und so willig alle.

      So werd' er denn mit Abfall nicht verleumdet!

      KÖNIG HEINRICH.

      Oh, du belügst ihn, Percy, du belügst ihn!

      Er hat im Kampf Glendower nie bestanden.

      Ich sage dir,

      Er träf' so gern sich mit dem Teufel allein,

      Als

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