König Heinrich IV. Erster Teil. William Shakespeare
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Von Mortimer Euch ferner reden höre.
Schickt die Gefangnen mir aufs schleunigste,
Sonst sollt Ihr solchermaßen von mir hören,
Daß es Euch nicht behagt. – Mylord Northumberland,
Ihr seid von uns samt Eurem Sohn beurlaubt. –
Schickt die Gefangnen, sonst sollt Ihr's noch hören!
König Heinrich, Blunt und Gefolge ab.
PERCY.
Und wenn der Teufel kommt und brüllt nach ihnen,
Schick' ich sie nicht; – ich will gleich hinterdrein
Und ihm das sagen, so mein Herz erleichtern,
Und wär's auch mit Gefahr für meinen Kopf.
NORTHUMBERLAND.
Wie? was? Berauscht von Galle? Wart' ein Weilchen:
Da kommt dein Oheim.
Worcester kommt zurück.
PERCY.
Nicht von Mortimer?
Blitz! ich will von ihm reden, und ich will
Nicht selig werden, halt' ich's nicht mit ihm;
Ja, alle diese Adern will ich leeren,
Mein Herzblut tropfenweis' in Staub verschütten,
Um den zertretnen Mortimer zu heben
So hoch, wie diesen undankbaren König,
Den undankbaren, gift'gen Bolingbroke.
NORTHUMBERLAND.
Der König machte Euren Neffen toll.
WORCESTER.
Wer schlug dies Feuer auf, nachdem ich ging?
PERCY.
Er will, ei denkt doch! alle die Gefangnen.
Und als ich wieder auf die Lösung drang
Von meines Weibes Bruder, wurd' er blaß
Und wandt' auf mein Gesicht ein Aug' des Todes,
Beim bloßen Namen Mortimer schon zitternd.
WORCESTER.
Ich tadl' ihn nicht; hat der verstorbne Richard
Ihn für den nächsten Erben nicht erklärt?
NORTHUMBERLAND.
Das hat er; die Erklärung hört' ich selbst,
Und zwar geschah sie, als der arme König –
An dem uns unser Unrecht Gott verzeih'! –
Sich zu dem Zug nach Irland wegbegab,
Wovon er, abgerufen, wiederkam,
Entthront und drauf ermordet bald zu werden.
WORCESTER.
Um dessen Tod im Mund der weiten Welt
Man uns entehrt und unsern Namen schmäht.
PERCY.
Ich bitt' Euch, still! Erklärte König Richard
Denn meinen Bruder Edmund Mortimer
Zum Erben seines Throns?
NORTHUMBERLAND.
Er tat's, ich hört' es selbst.
PERCY.
Dann tadl' ich nicht den König, seinen Vetter,
Der ihn auf kahlen Höh'n verschmachtet wünschte.
Doch soll es sein, daß ihr, die ihr die Krone
Auf des vergeßnen Mannes Haupt gesetzt
Und seinethalb den bösen Schandfleck tragt
Von Anstiftung zum Morde, – soll es sein,
Daß ihr euch zuzieht eine Welt von Flüchen,
Als Helfershelfer, schnödes Werkzeug nur,
Die Stricke, Leitern oder gar der Henker?
Verzeiht, daß ich so tief hinab muß gehn,
Das Fach zu zeigen und die Rangordnung,
Worin ihr steht bei diesem schlauen König. –
Soll man – o Schmach! – in diesen Zeiten sagen
Und Chroniken damit in Zukunft füllen,
Daß Männer sich von eurer Macht und Adel
Verpflichtet einer ungerechten Sache
(Wie beide ihr – verzeih' es Gott! – getan),
Richard, die süße Rose, auszureißen
Und diesen Dornstrauch, Bolingbroke, zu pflanzen?
Und soll zu größrer Schmach man ferner sagen,
Ihr seid gehöhnt, entlassen, abgeschüttelt
Von ihm, für den ihr diese Schmach ertrugt?
Nein, es ist Zeit noch, die verbannte Ehre
Zurückzulösen und euch vor der Welt
In ihrer guten Meinung herzustellen;
Das stolze, höhnische Verschmähn zu rächen
An diesem König, welcher Tag und Nacht
Drauf sinnt, die ganze Schuld bei euch zu tilgen,
Wär's auch mit eures Todes blut'ger Zahlung.
Drum sag' ich –
WORCESTER.
Stille, Vetter! sagt nichts mehr,
Und nun will ich ein heimlich Buch Euch öffnen
Und