Johann Wolfgang von Goethe: Gesammelte Dramen. Johann Wolfgang von Goethe

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Johann Wolfgang von Goethe: Gesammelte Dramen - Johann Wolfgang von Goethe

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kräftigte den Bund.

      Heil der Edlen, die den Glauben

      In der tiefsten Brust genährt,

      Unter Glut und Mord und Rauben

      Das Verderben abgewehrt.

      Ihr danken wir, nach mancher Jahre Grauen,

      Das schöne Licht, das wir vergnüglich schauen.

      LIEBE.

      Begrüßet ihn mit liebevollen Blicken,

      Der liebevoll bei seinem Volk verweilt,

      Der treuen Seinen neubelebt Entzücken

      Mit offnem holden Vaterherzen teilt.

      Der Edle hat mit Edlen sich verbündet,

      Da jauchzte kühn die treue Schar;

      Und wo die Liebe wirkt und gründet,

      Da wird die Kraft der Tugend offenbar,

      Das Glück ist sicher und geründet.

      HOFFNUNG.

      Ich will gestehn den Eigennutz, o Schwestern!

      Für jedes Opfer fordr' ich meinen Lohn,

      Ein selig Heute für ein schrecklich Gestern,

      Triumpheswonne statt der Duldung Hohn:

      So wollt' ich es dem hohen Paare geben,

      Von dessen Blick beseelt wir alle leben.

      EPIMENIDES.

      Die Tugenden, die hier ein kräftig Wirken

      Und in unendlichen Bezirken

      Sich herrlich tausendfach gezeigt,

      Den höchsten Zweck mit Blitzesflug erreicht,

      Sie helfen uns die größten Tage feiern.

      Nur eine, die mit treuer Hand

      Die Schwestern fest und zart verband,

      Abseits, verhüllt bescheiden stand,

      Die Einigkeit muß ich entschleiern.

      Er führt eine bisher verborgen gebliebene Verschleierte hervor und schlägt ihr den Schleier zurück.

      Zehnter Auftritt

      DIE EINIGKEIT.

      Der Geist, der alle Welten schafft,

      Durch mich belehrt er seine Teuren:

      »Von der Gefahr, der ungeheuren,

      Errettet nur gesamte Kraft.«

      Das, was ich lehre, scheint so leicht,

      Und fast unmöglich zu erfüllen:

      »Nachgiebigkeit bei großem Willen.«

      Nun ist des Wortes Ziel erreicht,

      Den höchsten Wunsch seh' ich erfüllen.

      JUGENDFÜRST.

      Ja, alle Kronen seh' ich neu geschmückt

      Mit eignem Gold, mit Feindes Beute;

      Ihr habt das Volk, ihr habt euch selbst beglückt;

      Was ihr besitzt, besitzt ihr erst von heute.

      Zwar hat der Ahnen würdiges Verdienst

      Die goldnen Reife längst geflochten,

      Doch nun ist's eigener Gewinst:

      Ihr habt das Recht daran erfochten.

      EPIMENIDES.

      Und wir sind alle neugeboren,

      Das große Sehnen ist gestillt;

      Bei Friedrichs Asche war's geschworen

      Und ist auf ewig nun erfüllt.

      CHOR DER KRIEGER.

      Und wir wandeln mit freien Schritten,

      Weil wir uns was zugetraut,

      Und empfangen in unsre Mitten

      Gattin, Schwester, Tochter, Braut.

      Getan! – Glück auf! – Getan!

      Und den Dank nun zum Himmel hinan!

      CHOR DER FRAUEN.

      Euch zu laben,

      Laßt uns eilen,

      Unsre Gaben

      Auszuteilen,

      Eure Wunden

      Auszuheilen:

      Selige Stunden

      Sind gegeben

      Unsrem Leben!

      Große Gruppe.

      EPIMENIDES.

      Ich sehe nun mein frommes Hoffen

      Nach Wundertaten eingetroffen;

      Schön ist's, dem Höchsten sich vertraun.

      Er lehrte mich das Gegenwärt'ge kennen;

      Nun aber soll mein Blick entbrennen,

      In fremde Zeiten auszuschaun.

      PRIESTER.

      Und nun soll Geist und Herz entbrennen,

      Vergangnes fühlen, Zukunft schaun.

      CHOR.

      So rissen wir uns ringsherum

      Von fremden Banden los.

      Nun sind wir Deutsche wiederum,

      Nun sind wir wieder groß.

      So waren wir und sind es auch

      Das edelste Geschlecht,

      Von biederm Sinn und reinem Hauch

      Und

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