James Bond für Besserwisser. Danny Morgenstern

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James Bond für Besserwisser - Danny Morgenstern

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die von Norbert Langer gesprochenen Kommentare, die dem Hörer ermöglichen, zumindest dem Plot zu folgen.

      Kürzungen und Fehler gab es auch im Hörspiel „In tödlicher Mission“: Es beginnt wieder einmal ohne Pre-Title-Sequenz. Ohne den Film zu kennen, versteht niemand, warum Bond auf seinen Lotus verzichten muss und mit Melinas „Ente“ (2 CV) flüchtet. Weder hängt, wie behauptet, an Bonds Hotelzimmertür ein „Bitte nicht stören“-Schild, bevor er auf Bibi (Lynn-Holly Johnson136) trifft, noch versteht der Zuhörer, warum die „St. Georges“ gesunken ist. Als später von einer Treibmine die Rede ist, kann man dem Handlungsfaden kaum folgen. Klare Handlungen werden völlig verkehrt dargestellt: Columbo hat sein Tonband (mit dem das Gespräch zwischen Kristatos und Bond mitgeschnitten wird) nicht in der Tasche, und 007 hechtet auch nicht, wie behauptet, absichtlich durch das Klosterfenster, um Kristatos zu fangen. Wer den Film kennt, weiß, dass er während einer Schlägerei hindurchstürzt. Kristatos stirbt im Hörspiel übrigens zweimal (Tonwiederholung).

      Ähnliche Probleme treten auch bei „Octopussy“ auf: Das Hörspiel beginnt sofort in der Residenz des Botschafters in Berlin. Es wird behauptet, dass Gobinda 007 mit einem Knüppel niederschlägt (obwohl er es mit der bloßen Handkante tut), Kamal Khan bekommt bei der Tigerjagd angeblich zunächst nichts von James Bonds Flucht mit. Orlows Tod wird verfrüht beschrieben: Er stirbt durch den Kugelhagel seiner eigenen Männer, und auch Kamal findet laut dem Sprecher bereits im Monsun-Palast „kein rühmliches Ende“. Die komplette Passage mit Bonds Kampf gegen Gobinda (dessen Verbleib im Hörspiel ungeklärt bleibt) auf der Außenhaut eines Flugzeugs und Kamals Absturz fehlen gänzlich.

       Hörspiel-Übersicht:

      Folge 1)

      James Bond jagt Dr. No (1988)

      Folge 2)

      Liebesgrüße aus Moskau (1988)

      Folge 3)

      Goldfinger (1988)

      Folge 4)

      Diamantenfieber (1988)

      Folge 5)

      Man lebt nur zweimal (1988)

      Folge 6)

      Im Auftrag Ihrer Majestät137 (1988)

      Folge 7)

      Leben und sterben lassen (1989)

      Folge 8)

      Der Spion, der mich liebte (1989)

      Folge 9)

      Der Mann mit dem goldenen Colt (1989)

      Folge 10)

      Moonraker, streng geheim (1989)

      Folge 11)

      In tödlicher Mission (1989)

      Folge 12)

      Octopussy (1989)

      Folge 13)

      Die Welt ist nicht genug (2 Teile) (2000)

      Zum Thema „Bond für die Ohren“ gehört auch der Sound in den Filmen. Ein Paradebeispiel ist „James Bond jagt Dr. No“ (1962). Alle Soundeffekte in diesem Film sind im positiven Sinne übertrieben.

      Norman Wanstall138 war der verantwortliche Sounddesigner des ersten Bond-Abenteuers. Er entschied, in diesem damals futuristisch anmutenden Film die Geräusche zu verstärken und zu ergänzen.

      Das Ganze wurde als „Steigerung des Produktionswertes“ des Films beschrieben.

      Wanstall ließ Stimmen einfügen, die von Menschen im Hintergrund der entsprechenden Szene stammen sollten.

      In der Casino-Szene am Anfang des Films unterhalten sich beispielsweise zwei Frauen über ihr Kleingeld. Am Hafen, als 007 und Quarrel erstmals aufeinandertreffen, sprechen zwei Fischer über ihre Netze.

      Die Art der Geräuschzusammenstellung ist aufwendig. Wanstall, der seine Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit Winston Ryder139 gesammelt hatte, benutzte allein für das Geräusch des Zerdrückens der Statue auf Dr. Nos Tisch sieben verschiedene Tonelemente, die er miteinander kombinierte (eines davon war das Zerdrücken einer Cola-Dose). Norman Wanstall bezeichnete dieses Geräusch als eine der kompliziertesten und aufwendigsten Tonproduktionen an „James Bond 007 jagt Dr. No“.

      Auch Bonds Flucht durch das Röhrensystem in Julius Nos Hauptquartier wurde durch zusätzliche unbekannte und auch real nicht existierende Geräusche verstärkt. Was mit dem Geräusch eines normalen Lüftungsschachts beginnt, steigert sich zu einem Dröhnen und fremdartigen Echo. Für das Donnern des heranrollenden Wassers erinnerte sich Wanstall an seinen Kollegen Gordon K. McCallum140. Dieser hatte ein Donnern für den Film „El Cid“141 erzeugt, das das Geräusch von galoppierenden Pferden darstellen sollte.

      Wanstall lieh sich die Tonspur aus und legte sie über die Passage im Film, in der das Wasser auf 007 zuschießt.

      Die Reaktionen auf die Soundeffekte in diesem Film waren nicht nur von Seiten des Publikums sehr stark, sogar in Radiosendungen wurde darauf eingegangen.

      Wanstall führte seine Arbeit bei „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963), „Goldfinger“ (1964), „Feuerball“ (1965), und „Man lebt nur zweimal“ (1967) fort. Für „Goldfinger“ gewann er einen Oscar für die Soundeffekte.

      Auch das übertriebene Geräusch beim Öffnen eines Vorhangs in „Feuerball“ (1965) stammt von Norman Wanstall.

      Um nur einige Szenen zu nennen, in denen die Geräuschverstärkung (auch von anderen) als Stilmittel eingesetzt wurde: Bei der Schlägerei zwischen James Bond und drei Handlangern vor Dracos Büro in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) sind zahlreiche Töne mit Hall unterlegt, das Geräusch der zersplitternden Fensterscheibe im Zug, als sich Bond und Grant in „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) prügeln, wurde mehrfach übereinander gelegt und so verstärkt.

      Peter Hunt, der bei „Feuerball“ (1965) hauptamtlich für den Schnitt verantwortlich war, ließ mehrere Personen (auch in anderen Bond-Filmen) von Sprechern nachsynchronisieren, deren Stimmen eine ähnliche Klangfarbe hatten.

      Äußerst aufwendig gestaltete sich die Geräuschcollage in „Skyfall“ (2012) in der Szene, in der Silva sich die Wangenknochenprothese herausnimmt. Sam Mendes behauptet, dass ihm beim Ansehen der Szene noch immer übel wird.

      Neben Mendes und Scott Millan arbeiteten am Geräusch Greg P. Russell, Per Hallberg und Karen Baker Landers mit.

      Außer den offensichtlichen Tonspielereien gibt es auch unterschwellige Töne. Als das Columbia-Logo am Anfang zu sehen ist, hört man einen Muezzin und bekommt so einen Hinweis darauf, wo sich 007 befindet.

      Die Produzenten schickten George Lazenby zu einem Sprachlehrer, damit er seinen australischen Akzent ablegte, und als Lazenby seinen ersten Termin bei diesem Lehrer hatte, verließ gerade ein anderer Schüler die Praxis: Harold Wilson142. Trotz des Unterrichts verlangten Lazenbys Stimme und die Reste seines Akzents nach einer besonderen

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