Magisches Kompendium - Satanismus, Höllenbruten und die Macht der Dschinns. Frater LYSIR
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Menschliche Konzepte? Der Satanismus! Es ist, wie jede Religion, ein menschliches Konzept und verbirgt viele Stolpersteine, genauso wie Showeinlagen, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Hierbei werden die Stolpersteine meist missachtet, sodass man zwar hinfällt, sich jedoch nicht nach dem „Warum“ fragt. In diesem Fall sind die klassischen Stolpersteine die „höllischen Namen“ und die „höllischen Hierarchien“, die man schon bei intellektueller Analyse sehr schnell zerpflücken kann und im Grunde als „christlicher Kontrollversuch“ oder auch als „Machtsäule der mittelalterlichen Kirche“ deuten muss. Nichts anderes ist es. Wenn man dann noch einen energetischen Blick auf die betitelten Wesen, Namen, Hierarchien etc. wirft, wird man auch hier wieder die „Grundlagen der Täuschung“ schnell durchschauen. Doch dies gilt auch für die himmlischen Hierarchien, die Bibel, den Koran etc. – energetische Betrachtungen zeigen stets, dass es „inspirierte“, leider auch von menschlicher Seite stark beschnittene Werke sind, die definitiv kosmische Grundsätze und Ideen in Gleichnissen und Metaphern vermitteln, hierbei aber leider allzu oft wortwörtlich genommen werden. Doch hierfür sind Religionen letztlich da. Der Glaube kann vielen Menschen helfen und ein Glaube ist einfacher anzunehmen und zu verwenden, als echtes Wissen und wahre Weisheit. Gut und Böse liegen stets im Auge des Betrachters. Wäre es nicht so und man würde sich die Morde und Tötungsbefehle in der Bibel anschauen und hier Satan oder auch Luzifer mit Gott, JHVH, Adonai etc. vergleichen, würde man ein gigantisches Ungleichgewicht finden, welches deutlich zeigt, dass die meisten Morde und Tötungsdelikte von der Seite Gottes ausgingen, was wieder dazu führt, dass viele Menschen meinen, dass JHVH bzw. der in der Bibel beschriebene Gott, der wahre Satan ist. Bei all diesem Hin und Her muss man akzeptieren, dass eine Religion sich nicht logisch erklären und ableiten lässt. Glaube ist Glaube, und wenn man will, kann man sich hervorragend über einen Glauben streiten, oder man lässt einen anderen Menschen seinen Glauben. Dies ist der sinnigste Weg, solange man nicht von diesen Menschen bedrängt und missioniert wird, denn spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte man seine Toleranz überdenken und sich fragen, wie viel man wirklich „ertragen“ will. Doch solche Ideen kommen in der breiten Medienlandschaft meist sehr schlecht an. Ein Mensch jedoch, der eine Gräueltat vollzogen hat, der im Rahmen dieser Gräueltat die Buchstabenkombination S-A-T-A-N verwendete, der kommt sehr wohl in der Medienlandschaft an, denn Skandale, Verbrechen, Täuschungen, Übeltaten und eine echte Blutschuld, ja die kommen an und bringen auch Umsatz. Dies ist auch der Grund, warum das Thema Satanismus wieder und wieder durchgekaut wird, ohne dass versucht wird, eine korrekte Erklärung zu bieten.
Wieder und wieder werden Glaubensparadigmen gemischt, wieder und wieder werden Gruppierungen, magische Orden und Autoren in die satanische Ecke gepflanzt, ohne Rücksicht auf Verluste. Gut, dass man Anton Szandor LaVey als Satanist bezeichnen kann, ist akzeptabel, da er selbst diesen Titel wählte, doch wenn man Aleister Crowley bzw. hermetische, kabbalistische und rosenkreuzerische Lehren in die Ecke des Satanismus prügeln will, wird es albern und mehr als unsachlich. Dies gilt auch für Prinzipien, die gerne mit dem Satan in Verbindung gebracht werden, wie z. B. der ägyptische Gott Seth und die Gruppierung, die diesen Namen in ihrer Bezeichnung trägt – Temple of Seth. Dieser hatte sich zwar durch Mitglieder der First Church of Satan gebildet, doch ist die Arbeitsweise und die Philosophie eine andere, obwohl auch hier die Selbsterkenntnis und die Selbstvergöttlichung im Mittelpunkt stehen. Doch dieses Ziel steht bei den meisten magischen Gruppierungen im Mittelpunkt. Ferner gibt es immer wieder Gruppierungen, die aus dem Nichts auftauchen und nach ein paar Monaten oder auch 1-2 Jahren wieder verschwinden. Wenige Gruppierungen existieren lang genug, sodass man sie ernst nehmen kann, wobei „ernst nehmen“ wie immer im Auge des Betrachters liegt. So kann man hier die weiteren Gruppierungen „Order of Nine Angles“ (Orden der neun Winkel) und der „Schwarze Orden Luzifers“, der Orden „In Nomine Satanas“ nennen. Andere Gruppierungen, die oft genannt werden – wie der Ordo Templi Orientis, der Hermetic Order of the Golden Dawn, die Fraternitas Saturni oder der Astrum Agentum – haben nichts mit Satanismus oder Satan zu tun. Es sind magische Gruppierungen, die ihre eigenen Wege gehen, ihre Maximen und Credos haben und letztlich einfach magisch arbeiten, um sich selbst und die gesamte Gruppierung voranzubringen und zu evolutionieren. Natürlich wird dies von irgendwelchen Journalisten und Reportern meist ignoriert. Manchmal wird es so albern, dass sogar versucht wird, dass es Beweise gibt, dass satanische Orden seit dem Mittelalter existieren und hier auch klassisch mit Satan, als ein „göttliches Gegenprinzip“ gearbeitet wird. Dass es hierfür keine Beweise, keine Aufzeichnung – auch nicht in Hexenprozessen – gibt, wird ignoriert und mit dem Scheinargument gepuscht, dass diese Orden eben geheim waren. Was ein Glück, dass die so geheim waren, sodass man keine Aufzeichnungen finden kann.
Was man natürlich findet, sind die etymologischen und kulturellen Hintergründe, wie es zur Figur des Satans kam. Wenn man so will, dann bezieht sich der Begriff des Satanismus primär auf die monotheistischen Religionen des Christentums, des Islam und des Judentums. Bei etwas genauerer Recherche findet man natürlich duale Religionen im Altertum, die sich auch auf „Licht und Finsternis“ beziehen.
Hier kann man den Zoroastrismus nennen, in dessen Kern ein Schöpfungsprinzip steht mit dem Namen Ahura Mazda bzw. Ohrmazd, dem ein Widersacherprinzip mit dem Namen Angra Mainyu bzw. Ahriman. Doch auch die Beziehungen zwischen Tiamat und Apsu kann man als Grundlage nehmen – auch wenn diese Beziehung eine deutlich höhere Komplexität besitzt, als ein „normaler Dualismus“. Hieraus wurde dann letztlich auch die Idee des Satans der monotheistischen Religionen gegründet, wobei das Judentum hier die Ersten waren, die den Begriff "Satan" prägten – was kein Kunststück ist, da es eben hebräisch ist. Im Kapitel „Höllenbruten und andere Entitäten“ dieses Buches wird ausführlich über das „Prinzip“ Satan berichtet. Dennoch will ich hier VORAB kurz darauf eingehen, dass der Namen „Satan“ (hebräisch (!jX); aramäisch (anjc)) einfach „Widersacher“ bedeutet und in der Bibel die Rolle des Anklägers, des Advocatus Diaboli übernahm, der eben auf der einen Seite der Querulant der Schöpfung war, auf der nächsten Seite der Anwalt bzw. die Anklagevertretung war, der auch mal an den Richterstuhl herantrat, um dort zu interagieren, und wieder auf der nächsten Seite, ist er der Verführer, der Prüfer, der Freund und der Verräter. Satan polarisiert – dies ist seine Aufgabe, die weder gut, noch böse ist. Erst im Mittelalter und in der christlichen Religion wurde Satan als „gefallener Engel“ gesehen bzw. diffamiert. Hierzu wurden dann auch wieder verschiedene Quellen genommen, wie z. B. die Bücher des Henoch, der von einer Entrückung berichtete und sehr viel über die „gefallenen Engel“ schrieb. So war der Satan im Alten Testament ein Bewohner des Himmels, der einfach seinen Job machte, wurde dann aber im Neuen Testament zum Verführer und zum Verräter, der auch keine Himmelsadresse mehr besaß. Später kam dann auch die Idee der Schlange – auch wenn dies eher auf seinen Rang als Seraphim hindeutete.
Doch da die Geschichte um Adam und Eva auch mit einer Schlange endete – und mit vielen Erkenntnissen – war es passend, dass der Seraphim Satan / Samael / Azazrel / Luzifer (alles eigenständige Prinzipien und Energien) als das Böse selbst definiert wurde. Wer Erkenntnis und Wissen bringt, muss ja schließlich böse sein, oder? Und da Gott viele Gesichter hat, musste der Teufel auch viele Gesichter bekommen, sodass im Lauf des Mittelalters, der Teufel unheimlich viele Beinamen, Bedienstete, Schergen und Handlanger erhielt, die dann selbst in Hierarchien lebten und alle Aufgaben des Bösen erfüllten.
Die sieben Todsünden sind u. a. hier noch einmal zu nennen, die sich auch jeweils auf ein dämonisches Prinzip bezogen: Stolz (Luzifer), Habsucht (Mammon), Jähzorn (Satan), Wollust (Haschmodai/Asmodeus), Gefräßigkeit/Völlerei (Beelzebub), Missgunst/Neid (Leviathan) und Faulheit/Trägheit (Belphegor). Sie stehen – wie schon erwähnt – den den 7 Tugenden der frommen und braven Christen gegenüberstehen, den 7 Tugenden Gerechtigkeit (iusticia), Tapferkeit (fortitudo), Weisheit (sapientia) und Mäßigung (temperantia), Glaube (fides), Liebe (caritas) und