Magisches Kompendium - Satanismus, Höllenbruten und die Macht der Dschinns. Frater LYSIR
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Die „First Church of Satan“ war hierbei das Fundament, sodass man in dieser Gruppierung seine „satanische Lebensweise“ erkunden und die entsprechende Philosophie dazu leben konnte. Satanismus wurde als Werkzeug der Selbstbefreiung und der Revolution verstanden, sodass man seinen Charakter einfach ausleben konnte, ohne die Furcht der Scham oder der Sittsamkeit. Ferner war die „First Church of Satan“ im eigentlichen Sinne nicht an irgendwelchen Eliten interessiert. Jede „Hausfrau“ konnte hier eintreten und ihre satanischen Ideen verwirklichen. Dass dann auch einige prominente Menschen nach und nach die „First Church of Satan“ für sich – und für ihre selbstdarstellende Werbung – entdeckten, war ein glücklicher Umstand für alle Beteiligten. Das Böse an sich wurde hierbei nicht forciert. Es wurde einfach der Ausspruch von Crowley „Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz. Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen“ in ein „Tu, was dein Ego will, schade aber lieber keinem anderen dabei“ umgewandelt. In diesem Kontext wurden auch die Verwendungen von Drogen und anderen Rauschzuständen im Grunde kritisch betrachtet, da es um das pure Selbst bzw. das reine Ich ging, welches nicht durch Drogen vernebelt wurde. Das Ich war das Zentrum, der Kern und Satan bzw. der Satanismus wäre hier die Hülle, sodass beide zusammen eine „verwendbare Einheit“ ergeben.
Da hierbei das Ich im Mittelpunkt steht, taucht natürlich sehr schnell auch ein Sozialdarwinismus auf, welcher sich erneut sehr stark am Kapitalismus orientieren kann. In diesem Kontext spielte auch das Ausleben der eigenen sexuellen Gelüste eine überaus wichtige Rolle. Eine solche Mischung kann auch schnell explodieren, denn das Ego eines Menschen, welches sich unbedingt frei ausdrücken will, kann sehr schnell über geregelte Stränge schlagen. Dieses „über die Stränge schlagen“, kann dann auch einen Schaden in Kauf nehmen, wodurch der Satanismus wieder mit einem sehr negativen Bild belastet wird. In diesem Kontext muss auch noch einmal klar und deutlich erwähnt werden, dass der Satanismus nicht auf magische Arbeitsmethoden setzen muss, sodass man im Allgemeinen den Okkultismus und den Satanismus stark trennen kann bzw. sogar muss. Der Satanismus hat primär nichts mit irgendeiner magischen Handlungen zu tun. Es geht um das Ausleben seines Ichs, seiner Wünsche und Lüste.
In diesem Kontext werden auch immer wieder die Bezeichnungen „linker Pfad“ und „rechter Pfad“ bzw. „Left Hand Path“ und „Right Hand Path“ verwendet. Links und rechts bezieht sich auf „sinister“ / „böse“ und „dexter“ / „gut“, was jedoch nicht von den Christen stammt, sondern eher von den Gnostikern und den Einteilungen der „männlichen / rechten Thematik“ und der „weiblichen / linken Thematik“. So wird manchmal postuliert, dass die klassischen Religionen – also das Christentum, das Judentum, der Islam, der Hinduismus und der Buddhismus – dem rechten, dem guten Pfad folgen und der Satanismus dem linken, dem bösen Pfad folgt. Manchmal wird auch versucht es so zu erklären, dass die Philosophien und Ideen des „rechten Pfades“ das menschliche Ego und auch das Selbst auflösen wollen, sodass es zu einer allumfassenden göttlichen Einheit zurückkehrt, während die Philosophien und Ideen des „linken Pfades“ das Ego und das Selbst festigen und stärken wollen, sodass dieses beständig und im Grunde sogar ewiglich ist. Nun, dass man sein Ego nicht unsterblich machen kann, liegt daran, dass der physische Körper bei dieser Idee irgendwann nicht mehr mithalten kann, sodass man in diesem Kontext schon mal sagen müsste, dass die Ideen des linken Pfades auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt sind. Ferner wird hier wieder der Fehler gemacht, dass man dem Glauben und gleichzeitig dem Irrtum folgt, dass man als Mensch es schaffen kann, sein Ego aufzulösen. Man kann es kontrollieren, man kann über sein Ego verfügen, doch man wird es niemals auflösen können, so wenig, wie man die Tatsache auflösen kann, dass der Mensch Sauerstoff statt Neon atmen muss. Es ist manchmal unverständlich, warum man immer das Ego zerstören will. Warum? Weil es manchmal nervt?
Weil es manchmal, wie eine Gefängniskugel am Bein ist und den spirituellen Fortschritt hindert? Vielleicht, doch muss man hierbei eben bedenken, dass diese Gefängniskugel auch manchmal ein Rettungsanker ist, dass man nicht in irgendwelchen geistigen Höhen verloren geht. In Bezug auf den heutigen, organisierten Satanismus, der meist in Logen oder Zirkeln gegliedert ist, ist eigentlich die große Bewegung des „Left Hand Path“ (LHP) die absolut primäre Kraft. Es wird sicherlich hier und da noch Gruppierungen geben, die sich nicht auf diesen Pfad beziehen und ihre sexuellen Perversionen unter dem Deckmantel des Satanismus ausleben. Der LHP steht einfach für die Bejahung der weltlichen Existenz und auch für die Vergöttlichung des individuellen Ichs. Bei dem LHP im Satanismus geht es primär um das „Interkulturelle LHP-Modell nach Stephen Flowers“ und nicht um die Philosophie aus dem Hindu-Tantra, welche sich „Vama Marga“ nennt und wortwörtlich „linker Pfad“ oder „Frauen Pfad“ bedeutet.
Im Satanismus gilt das Universum als Gesamtheit allen Seins, welches in die Kategorien „das Erkennbare“ und „das Unerkennbare“ unterteilt wird bzw. in die Bereiche des „objektiven Universums“ und des „subjektiven Universums“. Dies ist eine sehr logische und vor allem sehr sinnige Einteilung, da sie sich speziell auf den Menschen bezieht, also auf den „Beobachter“ und den „Bewerter“ dieses Universums. Wenn man eine Unterteilung bzw. eine Erklärung dieser Unterteilung geben will, kann man sagen, dass sich im objektiven Universum die Naturgesetze bzw. die kausalen Zusammenhänge „befinden“, die der Mensch sich ableiten oder selbst erklären / erschließen kann. Hierzu zählen alle berechenbaren Werte, Größen und Einteilungen, was in diesem Fall auch den „Ursprung aller Materie“ miteinschließt. Dies wären also die verschiedensten Theorien der Physik, die man auf der einen Seite zwar „testen“, auf der anderen Seite aber nicht zu 1000% belegen / beweisen / deutlich erklären kann – wie die M-Therorie, Urknalltheorie, Gravitonen bzw. Gravitationswellen. Man könnte auch sagen, dass es sich um Theorien dreht, die noch eine gewisse „Unschärfe“ haben. Gleichzeitig ist hier die Grenze aber auch fließend zwischen der Objektivität und der Subjektivität, denn die Identifikation mit der „Natur“ und/oder mit „Gott“, sowie die Vereinigung, mit diesen „Energien“, mittels mystischer Riten und Rituale, würde man auch nicht in die Welt der Objektivität packen. Wenn es jedoch um einfache Werte geht – Längen, Massen, Wellen aus dem elektromagnetischen Spektrum – kann man sehr deutliche und klare Werte der Objektivität liefern.
Während für den einen Menschen die Farbe einer roten Rose vielleicht rosarot, knallrot, zinnoberrot, backsteinrot oder auch weinrot ist, kann man durch die Objektivität die exakte Wellenlänge der Farbe bestimmen, sodass es hier keine Diskussion gibt – also irgendwo zwischen 700 – 630 nm.
Das subjektive Universum hingegen ist die „Existenz“ einer jeden empfindsamen Entität, was man dahingehend erweitern kann, dass man es als eine individuelle Wahrnehmung bzw. als eine individuelle Wirkungssphäre deutet. Diese Existenz basiert auf mentalen Prozessen, wodurch diese Existenz akosmisch ist, d. h., sie ist NICHT als DAS einzige und omnipotente Etwas zu sehen, und sich in einem Prozess befindet, der direkt und unmittelbar stattfindet. Die Subjektivität ist daher etwas, das man direkt erfahren kann. Diese direkte und individuelle Erfahrung erschafft aber eine Art der Separation vom objektiven Universum, wodurch das Bewusstsein dem Prinzip der „Isolierten Intelligenz“ gleicht, der Intelligenz die „der eine wahre Gott" ist – man selbst! Ganz allein! Ohne Götter neben sich! Omnipotent und selbstbestimmend, ein Wesen, dass nur sich „Herr“ nennt. Nicht ganz einfach, oder? Nun, vielleicht liegt das daran, dass man selbst nicht zwischen objektiven und subjektiven Bewertungen und Betrachtungen unterscheidet und gerne das nachplappert, was einem die breite Masse diktiert. Wenn man die subjektive Betrachtung, die subjektive Bewertung als eine autarke und individuelle Intelligenz klassifizieren will, oder auch als einen Archetypus, wird man eine Gedankenkraft erzeugen, die sich irgendwann außerhalb von Objektivität und Subjektivität befindet, da jede „isolierte Intelligenz / jeder isolierte Archetypus“ einen eigenen, unberührten Kosmos bildet, ja sogar ein Kosmos ist, und somit über sich vollkommen selbst gebietet, was wiederum bedeutet,