Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten. Charles Dickens

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Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten - Charles Dickens

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und folge mir.«

       Vergebens würde Scrooge eingewendet haben, Wetter und

       Stunde seien schlecht geeignet zum Spazierengehen, das Bett sei

       warm und das Thermometer ein gutes Stück unter dem

       Gefrierpunkt, er sei nur leicht in Pantoffeln, Schlafrock und

       Nachtmütze gekleidet und habe gerade jetzt den Schnupfen.

       Dem Griff, war er auch sanft wie der einer Frauenhand, war

       nicht zu widerstehen. Er stand auf; aber als er sah, daß der Geist

       nach dem Fenster schwebte, faßte er ihn flehend bei dem

       Gewand.

       »Ich bin ein Sterblicher«, sagte Scrooge, »und könnte fal en.«

       »Laß meine Hand dich hier berühren«, sagte der Geist, indem er

       die Hand auf das Herz legte, »und du wirst größere Gefahren

       die Hand auf das Herz legte, »und du wirst größere Gefahren

       überwinden, als diese hier.«

       Als er diese Worte gesprochen hatte, drangen die beiden durch

       die Wand und standen plötzlich im Freien auf der Landstraße,

       rings von Feldern umgeben. Die Stadt war ganz verschwunden.

       Keine Spur war mehr davon. Die Dunkelheit und der Nebel

       waren mit ihr verschwunden, denn es war jetzt ein klarer, kalter

       Wintertag und der Boden mit weißem reinem Schnee bedeckt.

       »Gütiger Himmel!« rief Scrooge, die Hände faltend, als er um

       sich blickte.

       »Hier wurde ich geboren. Hier lebte ich als Knabe.«

       23

       Der Geist schaute ihn mit milden Blicken an. Seine sanfte

       Berührung, obgleich sie nur leise und flüchtig gewesen war, bebte

       immer noch nach in dem Herzen des alten Mannes. Er fühlte, wie

       tausend Düfte die Luft durchwehten, jeder mit tausend

       Gedanken und Hoffnungen und Freuden und Sorgen verbunden,

       die lange, lange vergessen waren.

       »Deine Lippen zittern«, sagte der Geist. »Und was glänzt auf

       deiner Wange?«

       Scrooge murmelte mit einem ungewöhnlichen Mollton in der

       Stimme, es sei ein Wärzchen, und bat den Geist, ihn zu führen,

       Stimme, es sei ein Wärzchen, und bat den Geist, ihn zu führen,

       wohin er wol e.

       »Erinnerst du dich des Weges?« fragte der Geist.

       »Ob ich mich seiner erinnere?« rief Scrooge mit Innigkeit.

       »Blindlings könnte ich ihn gehen!«

       »Seltsam, daß du ihn so viele Jahre hindurch vergessen hast«,

       sagte der Geist.

       »Komm!«

       Sie schritten den Weg entlang. Scrooge erkannte jedes Tor,

       jeden Pfahl, jeden Baum wieder, bis ein kleiner Marktflecken in

       der Ferne mit seiner Kirche, seiner Brücke und dem hellen Fluß

       erschien. jetzt kamen einige Knaben, auf zottigen Ponies reitend,

       auf sie zu, die anderen Knaben in ländlichen Wagen laut zuriefen.

       Al e waren gar fröhlich und laut, bis die weiten Felder so voll

       heiterer Musik waren, daß die kalte, sonnige Luft lachte, sie zu

       hören.

       »Dies sind nur Schatten der Dinge, die da gewesen sind,« meinte

       der Geist,

       »sie wissen nichts von uns.«

       Die fröhlichen Reisenden kamen näher, und Scrooge erkannte

       sie jetzt alle und konnte sie alle beim Namen nennen. Warum

       freute er sich über alle Maßen, sie zu sehen, warum wurde sein

       freute er sich über alle Maßen, sie zu sehen, warum wurde sein

       kaltes Auge feucht, warum frohlockte sein Herz, als sie

       vorübereilten, warum wurde sein Herz weich, wie sie an den

       Kreuzwegen voneinander schieden und einander fröhliche

       Weihnachten wünschten?

       Was gingen denn Scrooge fröhliche Weihnachten an? Der

       Henker hole die fröhlichen Weihnachten! Welchen Nutzen hatte

       er wohl jemals davon gehabt?

       »Die Schule ist nicht ganz verlassen«, nahm der Geist wieder das

       Wort. »Ein Kind, eine verlassene Waise, sitzt noch einsam dort.«

       Scrooge sagte, er wisse es. Und er schluchzte.

       Sie verließen nunmehr die Heerstraße auf einem wohlbekannten

       Feldweg und erreichten bald ein Haus aus dunkelroten

       Backsteinen mit einem kleinen Türmchen auf dem Dach und

       einer Glocke drin. Es war ein großes Haus, aber jetzt

       vernachlässigt und ziemlich verwahrlost, weil die geräumigen

       Gemächer wenig gebraucht waren, die Wände feucht und grün,

       die Fenster zerbrochen, die Türen morsch und halb zerfallen.

       Hühner gluckten und scharrten in den Ställen, und der

       Wagenschuppen war mit Gras überwachsen. Auch im Innern

       war nichts übriggeblieben von seiner alten Pracht, denn als sie in

       den verödeten Hausflur eintraten und durch die offenen Türen in

       die vielen Zimmer blickten, sahen sie nur ärmlich ausgestattete,

       kalte, große Räume. Ein erdiger, multriger Geruch lag in der Luft,

       kalte, große Räume. Ein erdiger, multriger Geruch lag in der Luft,

       eine frostige Unbehaglichkeit von

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