Vier Jahre in der Stonewall Brigade. John Overton Casler

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Vier Jahre in der Stonewall Brigade - John Overton Casler Zeitzeugen des Sezessionskrieges

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und so kamen wir ungeschoren davon.

      Wir zogen weiter, überquerten die Blue Ridge Mountains im Osten bei Brown's Gap und setzten den Marsch fort, bis wir die Virginia Central-Bahnstrecke am Mechums River erreichten. Dort bestiegen wir einige Bahnwaggons und fuhren weiter nach Staunton.

      Bevor wir Swift Run Gap verließen, traf General Ewells Division von General Joseph E. Johnstons Armee ein und bezog unsere Stellung, um von dort aus je nach Bedarf Jackson oder Johnston verstärken zu können und zugleich ein Auge auf den Feind im unteren Shenandoah-Tal zu haben. General Edward Johnson stand mit einer kleinen Streitmacht in Augusta County und wich aus westlicher Richtung vor General Milroy nach Staunton zurück. Als wir also Staunton erreichten, marschierten wir westwärts nach Buffalo Gap, vereinigten uns dort mit Johnsons Kommando und zogen vereint dem Feinde entgegen. Dieser wich nun seinerseits etwa 40 Kilometer zurück nach McDowell, wo er sich auf der Kuppe des Bull Pasture Mountain zum Kampf stellte.

      Johnson befand sich knapp sechs Stunden vor Jackson, wartete jedoch nicht auf dessen Eintreffen und eröffnete die Schlacht alleine. Es wäre ihm beinahe übel ergangen, aber Jackson führte uns mit einem langen Gewaltmarsch rechtzeitig auf das Schlachtfeld und bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten wir den Sieg errungen. Unsere Verluste waren gering, aber Johnson hatte viele Männer verloren und Milroy ebenfalls. Unsere Brigade bewältigte an jenem Tage knapp 58 Kilometer. Unsere Tornister schleppten wir 30 Kilometer weit mit, bevor wir die Order erhielten, sie auf einen Haufen zu werfen und im Eilmarsch weiterzumarschieren.

      Die Unionssoldaten kannten General Johnson gut und während der Schlacht, als Johnson sich ein wenig abseits von seinen Männern befand, rief ein Unionssoldat deutlich hörbar: "Da ist der alte Johnson! Den packen wir in der Flanke!" Johnson hörte es und er drohte den Yankees mit seinem Gehstock und brüllte als Antwort: "Ja, ihr verdammten Kerle! Kommt nur her und versucht es!" Er hatte eine Verwundung am Fuße erlitten, weswegen er nur selten einen Säbel, aber stets einen dicken, knüppelartigen Gehstock aus Hickoryholz bei sich trug. Wir nannten ihn stets "Old Clubby", also den "Alten Knüppel" Johnson, um ihn von den anderen Johnsons zu unterscheiden.

      Es war dies die einzige Schlacht, in der ich kämpfte und womöglich gar die einzige des gesamten Krieges, in der keine Artillerie zum Einsatze kam. Das Gelände war dermaßen unwirtlich und steil, dass keine der beiden Armeen ihre Geschütze in Stellung bringen oder auch nur ihre Ambulanzwagen heranführen konnte. [Anm. d. Übers.: Während es Johnson und Jackson in der Tat nicht gelang, ihre Artillerie in die Schlacht eingreifen zu lassen, konnten einige Unionsgeschütze unter beträchtlichen Mühen ein sporadisches Feuer auf die Konföderierten eröffnen. Insgesamt spielte die Artillerie bei McDowell allerdings keine nennenswerte Rolle.] Wir mussten unsere Verwundeten einen steilen, felsigen Hohlweg hinunter tragen und diese mühevolle Arbeit nahm nahezu die gesamte Nacht in Anspruch.

      Der Feind zog sich etwa anderthalb Kilometer weit zurück und wir glaubten, dass er dort sein Nachtlager aufgeschlagen hatte, da wir sahen, wie etliche Lagerfeuer entfacht wurden. Am folgenden Morgen war er jedoch spurlos verschwunden. Die Yankees hatten sich in der Nacht davongestohlen und schweres Gepäck sowie zahlreiche Verwundete zurückgelassen. Wir brachen bereits früh am Morgen auf, aber wir holten sie erst nach 65 Kilometern bei Franklin in Pendleton County wieder ein. Dort hatten sie zwischenzeitlich Verstärkung erhalten und stellten sich erneut zum Kampfe.

      Wir formierten uns in Gefechtslinie und lagen ihnen den ganzen Tag lang gegenüber, doch mit Ausnahme einiger kleinerer Schusswechsel wurde nicht gekämpft. Bei Einbruch der Dunkelheit zogen wir uns weit genug von ihnen zurück, um ein Lager aufschlagen zu können. In der Nacht kochten wir unsere Rationen und am folgenden Morgen machten wir uns auf den Rückweg. Wir marschierten in östliche Richtung bis kurz vor Staunton, wo wir nach Norden schwenkten, Stribling Springs, Mount Solon, Bridgewater und Dayton passierten und schließlich Harrisonburg erreichten, wo wir den Befehl erhielten, unsere Tornister im Gerichtsgebäude abzustellen. Nun wussten wir, dass uns Arbeit bevorstand, denn wenn General Jackson unsere Tornister beiseiteschaffen ließ, war er stets auf Streit aus.

      Mir marschierten im Eiltempo das Tal hinab nach New Market, wo wir nach Osten schwenkten, den Massanutten Mountain überquerten und durch das Page Valley schließlich Front Royal erreichten.

      Der Unionsgeneral Banks, dessen Vorräte wir so häufig erbeuteten, dass wir ihn spöttisch unseren "Quartiermeister" nannten, hatte bei Front Royal und Strasburg eine beträchtliche Streitmacht zusammengezogen, während wir durch General Ewells Division verstärkt worden waren. Unser Vorstoß überraschte den Feind bei beiden oben genannten Ortschaften und wir konnten uns zwischen seine beiden Truppenteile schieben. Die entbrennende Schlacht war eine Zeit lang ausgesprochen heftig, doch schließlich konnten wir den Yankees in den Rücken fallen. Wir machten viele Gefangene, erbeuteten Wagen und Geschütze und lösten beim Feind eine wilde Flucht aus. Die knapp 30 Kilometer lange Straße nach Winchester war mit zertrümmerten Wagen und Versorgungsgütern übersät. Wir folgten der fliehenden Armee die ganze Nacht hindurch. Ihre Nachhut nutzte die Dunkelheit, um mehrere Hinterhalte zu legen, aber wir konnten stets ihre Flanke umgehen und weiter vorwärts drängen. Meine Kompanie und Kompanie F marschierten an der Spitze und in den Hinterhalten wurden mehrere unserer Männer verwundet.

      Als wir bei Tagesanbruch Winchester erreichten, fanden wir die Yankees erneut kampfbereit in den Befestigungen um die Stadt, also zogen wir einen Ring um sie und erstürmten ihre Stellungen. Meine Brigade nahm nicht an diesem Angriff teil, doch wir lagen gefechtsbereit an einem Abhang, wo wir von der feindlichen Artillerie unter heftigen Granatenbeschuss genommen wurden. Mehrere unserer Männer wurden getötet und verwundet. Die Louisiana Brigade aus Ewells Division erstürmte unter mörderischem Feuer ein Fort. Der Feind verteidigte es mit äußerster Verbissenheit, aber endlich musste er auf ganzer Linie weichen und um sein Leben rennen. Wir folgten ihm in nördliche Richtung und blieben ihm einige Kilometer weit auf den Fersen, bevor wir Halt machten. Unsere Kavallerie setzte die Verfolgung bis zum Einbruch der Dunkelheit fort.

      Wir erbeuteten Unmengen von Versorgungsgütern, Munition und sonstigen Vorräten, die alle in den Warenhäusern von Winchester lagerten. Zudem machten wir, wenn ich mich recht entsinne, wohl um die 5.000 Gefangene. [Anm. d. Übers.: Aufgrund der rasch aufeinander folgenden Kämpfe sind keine offiziellen Verlustangaben für die individuellen Gefechte überliefert und entsprechende Zahlen auch nur schwer mit einiger Exaktheit zu schätzen. In der Schlacht von Winchester selbst gerieten wohl etwa 800 bis 900 Unionssoldaten in Gefangenschaft, dazu noch einige hundert Kranke und Verwundete, die in Winchester gepflegt wurden und ebenfalls den Konföderierten in die Hände fielen. In sämtlichen Kampfhandlungen zwischen dem 23. und 25. Mai wurden etwa 1.800 Unionssoldaten gefangen genommen.] Der Feind hatte einen Teil der Stadt in Brand gesteckt, um seine Vorräte zu vernichten, doch wir waren ihm so dicht auf den Fersen, dass wir die Flammen rasch löschen konnten und ihnen lediglich zwei oder drei Gebäude zum Opfer fielen. In einem dieser Häuser entdeckte ich die Leichen zweier Männer, die man an der Wand festgekettet hatte. Wir erfuhren niemals, um wen es sich bei den beiden Toten handelte und ob sie Rebellen, Einwohner der Stadt oder gar Unionssoldaten gewesen waren. Um die erbeuteten Warenlager herum wurden Wachtposten aufgestellt, was uns arg verdross, da wir gehofft hatten, uns die eine oder andere Annehmlichkeit aneignen zu können. Die Hauptstreitmacht des Feindes hatte sich in Harper's Ferry verkrochen und es war uns nicht möglich, sie zur Kapitulation zu zwingen oder zu vertreiben, solange sich der Höhenzug der Maryland Heights auf der anderen Seite des Potomac River nicht in unseren Händen befand.

      Am Tage nach der Schlacht von Winchester marschierte unsere Brigade alleine in Richtung Harper's Ferry weiter. Als wir einige Kilometer vor unserem Ziele das Städtchen Charleston erreichten, trafen wir auf eine kleine feindliche Einheit, die unseren Vormarsch verzögern sollte. Wir formierten uns in Gefechtslinie und meine Kompanie wurde als Plänkler an unserer äußersten Linken ausgeschickt, um die Flanke zu decken. Vor uns zeigte sich kein einziger Feind und bereits nach einem oder zwei Geschossen aus unseren Kanonen traten die Yankees den Rückzug an.

      Wir sammelten uns rasch, um unserer

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