Und tschüss, mach's gut.... Günter von Saint-George

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Und tschüss, mach's gut... - Günter von Saint-George

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       Der Süden Marokkos soll Tourismus beleben

      Kasbahs, Wüste und Minzetee

      Der Berber mit auffallender Zahnlücke und zurückhaltendem Lächeln zelebriert hingebungsvoll die hohe Kunst des Tee-Eingießens. Für Hassan ist es Zeremonie und ein Zeichen der Gastfreundschaft für seine Wüstentouristen. „Eine Nacht im Biwak in den Sanddünen im Süden Marokkos verbindet den Zauber eines glutroten Sonnenuntergangs, eines leuchtend klaren Sternenhimmel und das intensive Erlebnis der ersten Strahlen bei Morgengrauen“, macht der Mann mit dem Turban neugierig.

      Die Region um Ouarzazate mit seiner Wüstenlandschaft, seinen Täler und Oasen soll nach Marokkos Vision 2020 unter acht weiteren Destinationen zu eines der führenden Urlaubsziele für Ökotouristen und als Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Tourismus wachsen. Dazu zählt auch die Straße der Kasbahs. Die rosafarbenden Lehmburgen, die trutzig von Ursprünglichkeit und Bestand zeugen, begleiten den landschaftlich reizvollen Weg von Taroudannt nach Ait Ben Haddou. Hier dominiert die Kulisse eines Museumsdorfes, das malerisch an einem Felsen zu kleben scheint und wegen seiner Architektur in der Weltkulturerbeliste der Unesco Aufnahme fand. Die Außenmauern sind nur mit wenigen, kleinen Lattenfenstern bestückt. Zwei Tore erlauben die Kontrolle des Ein- und Ausgangs. Ein Marktplatz, eine Moschee, eine Koranschule im Inneren der Festung machen den 250 Jahre alten Sandpalast zu einem Bilderbuchkomplex. Obwohl „Kasbah“ übersetzt so viel heißt wie „große Wohnung“ leben hier nur noch Wenige. Die meisten ehemaligen Bewohner sind über den Fluss in das neue Dorf gezogen und haben Filmemachern Platz gemacht. Die hatten schon früh den biblischen Charakter der Canyonlandschaft mit Datelpalmen und Mandelbäumen ausgemacht. So entstanden hier Filmklassiker wie „Lawrence von Arabien“ oder „Ali und die 40 Räuber“. Bei einem süßen Minzetee oder neuem Nusmus, der marokkanischen Antwort auf europäischen Milchkaffee, kann man von der Terrasse des Restaurants „La Kasbah“ den Blick auf die Traumkulisse genießen.

      Ebenfalls filmreif befand Regisseur Bernado Bertolucci das Zentrum des Drâatals bei Zagora. Umgeben von Bergen, Lehmburgen und ursprünglichen Dorfidyllen war es Drehort für große Teile seines Streifens „Himmel über der Wüste“. Einst war der Nomadentreffpunkt letzte Oase auf der Karawanenstrecke vor der Wüste. Ein Schild im Ortszentrum „52 Tage bis Timbuktu“ erinnert an die Zeit. Heute dirigieren von hier aus zahllose Agenturen Besuchergruppen in Richtung Wüste und bieten dafür einträgliche Kamel- und Landrovertouren an. Das beliebte Hotel „la Fibule“ am Ortsrand Zagoras, ein von Palmen umsäumter, in traditioneller Lehmbauweise gestalteter Palast, ist gewöhnlich Ausgangspunkt für die touristischen Expeditionen.

       Wo der Weihrauch wächst

      Oman: Berge, Strände und grüne Oasen

      Beim Bummel durch „Old Muttrah Souq“ in der Hauptstadt des alten Sultanats weht ein Duft von Weihrauch durch die engen Gassen. Alte Männer in knöchellangen Dishdash mit Krumdolchen am Gürtel treffen auf Teens in Jeans mit Laptop und Handy. Tradition und Moderne prägen das Bild des Souqs, in dem mit allem gehandelt wird, was das Omani-Herz begehrt: Gewürze, buntes Tuch, Silber- und Töpferwaren. Feilschen gehört zum Geschäft wie das angebotene Schälchen Tee als Zeichen der Gastfreundschaft. Nur beim Weihrauch hört der Spaß auf. Denn das betörend duftende Harz hat einen besonderen Stellenwert.

      Das kostbare Gut stammt aus der Provinz Dofhar im Süden des Landes. Die Weihrauchbäume im Wasi Dawqah haben es soweit gebracht, daß die Unesco sie zum Weltkulturerbe ernannten. Vieles hat sich gewandelt im Sultanat. Herrscher Quabus bin Said hat Oman im Südosten der Arabischen Halbinsel behutsam in die Neuzeit geführt. Das gesellschaftliche Leben ist geprägt von Toleranz und Liberalität. Obwohl streng muslimisch, ist Glaubenfreiheit oberstes Gebot, Schleierzwang bei Frauen Vergangenheit. Und doch ist die Pflege des kulturellen Erbes überall spürbar. Davon zeugen der Erhalt historischer Lehmburgen wie in Bahla, Nizwa oder Jabrin oder unübersehbar-orientalische Ornamente an Wänden und Hausdächern. Auch der moderne Stadtpalast des Herrschers, diverse Minarette und die sehenswerte Sultan Quabus Moschee in Maskat machen da keine Ausnahme. Überdimensionale Weihrauchbrenner und Riesenmokkakannen dienen als Dekoration für die zahlreichen, großzügig gestalteten und blumengeschmückten Verkehrskreiseln, die Autos in die Städte leiten.

      Viele der landschaftlich reizvollen Ausflugsziele liegen im Landesinneren. Gut zwei Autostunden von Maskat entfernt, eröffnet sich im 3000 Meter hohen Hajar-Gebirge ein Ausblick auf ein faszinierendes Mix aus kargen Schluchten, grünen Oasen, fruchtbaren Palmenhainen und Plantagen mit einem Überangebot an Mango-, Papaya-, Bananen- und Zitrusfrüchten. Eine andere Tour führt zu einer archäologischen Fundstätte in der Region Dofhar, nahe Salalah. Hier finden sich die Überreste eines Hafens, der schon im 4. Jahrhundert vor Christus für den Weihrauchhandel eine wichtige Rolle spielte. Amerikanische Forscher entdeckten die Siedlung Khor Rori vor 60 Jahren. Seitdem haben sich Archäologen die Ausgrabung der antiken Anlage zur Aufgabe gemacht.

      Ein nahezu tropischer Küstenstreifen im Süden um Salalah und die angrenzende Sandwüste, die sich in den Weiten des „empty quarter“ verliert, sind ebenso eine Jeepsafari wert, wie der Trip zur Burg von Nizwa. Die Festung ist eine von zwischen Bergen und Küste verstreuten 500 Forts, mit denen sich Omanis in der Frühzeit vor Eindringlingen zur Wehr setzten.

       Zum Jubiläum erstmals Abendsafaris im Etoshapark

      Nicht alle Katzen sind nachts grau

      Der neunsitzige Landrover ruckelt über Schotterwege durch die Dunkelheit. Die Sonne ist vor Stunden im Etosha Nationalpark abgetaucht. Jesiah sitzt am Steuer des offenen Geländewagens und schwenkt eine grelle Rotlichtlampe durch die Nacht. Springböcke kreuzen die Piste, ein Giraffenpärchen durchquert gemächlich die üppige Graslandschaft am Wegesrand.

      Zebras, Gnus und Oryxantilopen tummeln sich unbeeindruckt im Lichtkegel des Scheinwerfers, der die Tiere nicht zu stören scheint. Erstmals seit Bestehen von Afrikas größtem Naturschutzareal können ab diesem Jahr Tierbeobachter auch in den späten Abendstunden auf Safari gehen. Erfahrene Guides von Namibia Wildlife Resorts sind kundige Begleiter der Nachttouren.

      Die Fahrt führt zu einem der 64 Wasserlöcher im Park. Das nächtliche Schauspiel am „Rietfontain“ läßt verstummen. Einen Steinwurf entfernt labt sich ein Löwenrudel an einem verendeten Spitzmaulnashorn. Die Elefantenherde samt zahlreichem Nachwuchs läßt die Szenerie kalt und streift schnaubend um die Wasserstelle. Weil Touren bei Dunkelheit auf eigene Faust verboten sind, müssen solche Trips bei der staatlichen Organisation gebucht werden. Eine Zweistundenpirsch kostet rund 40 Euro. Ob Tag- oder Nachtsafari, eine eiserne Regel gilt immer: Niemals das Auto verlassen oder auch nur die Türe öffnen. Wird man dabei erwischt, droht Ausweisung.

      Der Etosha Nationalpark war am 22. März 1907 vom Gouverneur der damaligen Kolonie Deutsch Südwest Afrika, Friedrich von Lindequist, zum „Naturschutzgebiet Nr. 2“ deklariert worden, um von Wilderern bedrohte Elefanten, Giraffen und andere Wildtiere zu schützen. In den fünfziger Jahren wurde damit begonnen, den Park systematisch für Touristen zu erschließen. Seine Fläche ist halb so groß wie die Schweiz.

      Zum 100jährigen Bestehen zieht Michael Sibalatani Bilanz. Der Chef der Parkverwaltung zählt 200. 000 Besucher pro Jahr, davon übernachtet die Hälfte in "Parklodges". Rund 300 Ranger kümmern sich um Tierbestand und Zustand des berühmten Vorzeigeareals Namibias, das seinen Namen der riesigen Salzpfanne verdankt. In der Sprache der Ovambo bedeutet Etosha „großer weißer Platz“. Die Population sei kein Problem,

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