Die 20 besten Zeichentrickfilme der Filmgeschichte. Sybille von Goysern
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Hintergrund
Zum Rendern des Filmes wurde eine Renderfarm aus 117 Sun SparcStation 20 verwendet. Der fertige Film belegte 500 Gigabyte und wurde auf 1200 CDs zwischengespeichert.
Trotz zahlreicher realer Spielzeuge im Film tritt keine Barbie-Puppe auf, da Hersteller Mattel dies nicht zulassen wollte. Nach dem großen Erfolg des ersten Teils erhielt man jedoch die Erlaubnis zur Verwendung von Barbies in Toy Story 2.
Die im Original von Randy Newman komponierte und mit englischen Texten gesungene Filmmusik wird von Klaus Lage mit deutschen Texten gesungen.
Obwohl der Film im Format 1:1,85 produziert wurde, enthält die deutsche DVD- Veröffentlichung nur ein 1:1,78 Bild (Special Edition).
Inhaltliche Details und Anspielungen
Am Anfang des Filmes (0h08m00s) sind bei Woodys Ansprache im Kinderzimmer in dem Bücherregal hinter ihm einige Bücher mit den Titeln anderer Pixar-Kurzfilme von John Lasseter zu sehen, so unter anderem: „The Adventures of André and Wally B.“ („Die Abenteuer von André und Wally B.“, 1984), „Red's Dream“ („Reds Traum“, 1987), „Tin Toy“ (1988) und „Knick Knack“ (1989).
Als Buzz das erste Mal im Film zu sehen ist (0h15m30s) und er aus seiner Glashaube heraus das Zimmer betrachtet, ist das Geräusch – ähnlich dem eines Beatmungsgerätes – zu hören, das Darth Vader beim Atmen macht.
Da die Familie von Andy umzieht (0h25m25s), ist vor deren Haus nach typisch amerikanischem Vorbild ein Schild aufgestellt, welches für den Verkauf des Hauses durch eine Makleragentur wirbt. Der Name „virtual realty“ für diese Agentur ist ein Wortspiel aus „virtual reality“ („Künstliche Wirklichkeit“) und „realty“ („Immobilie“).
Beim Streit von Buzz und Woody unter dem Laster an der Tankstelle (0h32m22s) verabschiedet sich Buzz von Woody mit der Grußgeste der Vulkanier aus Star Trek, bei der die flache Hand so hochgehoben wird, als wolle man schwören, und dann Zeige- und Mittelfinger-Paar vom Ringfinger/Kleiner Finger-Paar abgespreizt wird.
Auf dem Gesäß von Buzz ist „©Disney“ eingearbeitet, zu sehen bei seinem Versuch, im Haus von Sid vom Geländer aus zu fliegen (0h46m51s).
Buzz Lightyear hat denselben Vornamen wie der Astronaut Buzz Aldrin, der der zweite Mann auf dem Mond war.
Sids Werkzeugkiste trägt den Markennamen Binford (0h57m05s), der fiktive Werkzeughersteller aus der Serie Hör mal wer da hämmert, in der auch Tim Allen mitspielt.
Der Teppichboden im Flur vor Sids Zimmer hat dasselbe Muster wie der im "Overlook Hotel" in Stanley Kubricks Shining.
Der Wilhelmsschrei ist zu hören, als Buzz wegen der Schreibtischlampe aus dem Fenster fällt, der berühmte Running-Gag der Sound Designer.
3D-Wiederveröffentlichung
Am 2. Oktober 2009 wurde der Film in den USA in 3D wieder in die Kinos gebracht. Er war ausschließlich in einer Doppelvorführung zusammen mit Toy Story 2, welcher ebenfalls in 3D konvertiert wurde, zu sehen. Ursprünglich sollten die Vorführungen auf einen Zeitraum von zwei Wochen begrenzt werden. Wegen des großen Erfolgs wurde dies jedoch auf fünf Wochen ausgedehnt.
Für die 3D-Konvertierung wurden die ursprünglichen Computerdaten aufbereitet und eine virtuelle zweite Kamera hinzugefügt, so dass ein stereoskopes Bildmaterial vorlag, was für die Tiefenwahrnehmung unerlässlich ist. Allein dieser Prozess nahm vier Monate in Anspruch. Anschließend brauchte es weitere sechs Monate, um die Filme mit adäquaten 3D-Effekten zu versehen.
Die 3D-Doppelvorführung von Toy Story 1 und 2 hat innerhalb der fünfwöchigen Laufzeit 30.714.027 US-$ (23.686.658 €; Stand: 17. Juli 2010) eingespielt, davon alleine 12,5 Millionen US-$ (9,64 Millionen €; Stand 17. Juli 2010) am Eröffnungswochenende.
Rezeption
Die Linuxdistribution Debian GNU/Linux verwendet die Namen der Charaktere aus Toy Story, um die verschiedenen Releases ihrer Software zu bezeichnen, „Buzz“ (1.1), „Rex“ (1.2), „Bo“ (1.3), „Hamm“ (2.0), „Potato“ (2.2), „Woody“ (3.0), „Sarge“ (3.1), „Etch“ (4.0), „Lenny“ (5.0), „Squeeze“ (6.0), „Wheezy“ (7.0), „Jessie“ (testing) und „Sid“ (unstable).
Kritiken
„Der erste vollständig computeranimierte Langfilm erzählt seine spannende Abenteuergeschichte mit überwältigendem Einfallsreichtum, mit Rasanz und Humor, ohne das Loblied auf Freundschaft und gegenseitigen Respekt der technischen Virtuosität zu opfern.“
– Lexikon des Internationalen Films
„Der Film lebt nicht nur von der Sehnsucht nach der symbiotischen Freude am beseelten Spielzeug, sondern auch davon, wie immer wieder die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit überschritten und gleich darauf restauriert werden. Ein postmodernes Märchen voller Spiegelungen zwischen Realität und Warentraum, und von einer beinahe überbordenden Emotionalität.“
– Georg Seesslen – Die Zeit
„‚Toy Story‘ ist eine Komödie für Charakterdarsteller. […] Auch auf Actionszenen verzichtete Regisseur John Lasseter nicht. Besonders die große Verfolgungsjagd gegen Ende des Films, als Buzz und Woody in einem Modellauto durch den Straßenverkehr jagen, führt die extravaganten Kameraeinstellungen vor, die durch Computeranimation möglich sind. Doch die spannendsten Momente spielen sich im Kopf der Protagonisten ab. Etwa wenn Buzz, der sich für einen echten Galaxiskrieger hält, einen Werbespot mit vielen BuzzLightyear-Figuren sieht und erkennen muß, daß er nichts weiter als ein Spielzeug ist. Das macht ihn menschlicher als manchen der lebendigen Hollywood-Schauspieler.“
– Rüdiger Sturm – KulturSPIEGEL
Fortsetzungen
Im Film Toy Story 2 (1999) stellt sich heraus, dass Woody ein begehrtes Spielzeug-Sammlerstück ist. Wegen seines Wertes wird er vom Spielzeughändler Al entführt. Buzz und ein paar andere von Andys Spielzeugen begeben sich auf eine spektakuläre Rettungsmission, um Woodys Export nach Japan zu verhindern.
Im Jahr 2000 erschien zudem die Zeichentrickserie Captain Buzz Lightyear – Star Command und der Zeichentrickfilm zur Serie Captain Buzz Lightyear – Star Command – Das Abenteuer beginnt, die auf Toy Story basiert.
In Toy Story 3 (2010) ist Andy, der Besitzer der Spielzeuge, erwachsen geworden und geht aufs College. Durch ein Versehen werden Cowboy Woody und seine Freunde in einen Kindergarten gebracht, wo sie Bekanntschaft mit weiteren Spielzeugen machen.
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