Wer ist Blue-Ray? Oder Erdmännchen sind putzig!. Claudia Feltkamp

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Wer ist Blue-Ray? Oder Erdmännchen sind putzig! - Claudia Feltkamp

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„Kommen sie nicht näher oder ich springe.“

      Ich blieb sofort stehen.

      „Gut, ich bleibe hier stehen, aber springen sie nicht.“

      „Wen interessiert das schon?“

      „Mich“.

      Die Frau blickte mich überrascht an und fragte: „Warum?“

      „Weil nichts so schlimm sein kann, dass eine so wunderschöne Frau wie sie es sind, sich von einem Haus stürzen sollte.“

      Es war nicht ganz die Wahrheit, denn diese Frau war nicht das, was ich als wunderschön bezeichnen würde. Sie hatte schwarze Haare, die sie zu zwei dünnen Zöpfen geflochten hatte und erinnerte mich ein wenig an die Abby aus der Serie Navy CIS. Sie trug eine enge schwarze Jeans, ein langarmiges, schwarzes Hemd und ein T-Shirt darüber, welches vorne einen Totenkopf zeigte, der silbern funkelte. An den Füßen hatte sie nur einen schwarzen Sneaker an, denn der andere lag ja unten auf der Straße. Das Auffälligste jedoch waren ihre Augen. Diese waren so schwarz und extrem glitzern geschminkt, dass sie mich irgendwie an Adam Lambert erinnerten. Allerdings hatte er ein hübscheres Gesicht als sie, denn diese junge Frau trug roten Lippenstift und ihr Gesicht war rund wie ein Pancake.

      Sie blickte mich mit ihren großen, schwarz umrandeten Augen und mit offenem, rotem Mund an.

      „Ehrlich?“, fragte sie nach, „aber sie kennen mich doch gar nicht.“

      „Richtig. Und deshalb mache ich ihnen einen Vorschlag. Sie geben mir ihre Hand, wir gehen hier runter und zusammen noch einen Kaffee trinken. Ich hatte heute Morgen noch nicht die Möglichkeit dazu und dann können wir uns kennenlernen.“

      „Das gefällt mir.“

      Sie trat vom Dachvorsprung zurück, kam auf mich zu und fiel mir sogleich um den Hals.

      „Danke. Sie sind mein Retter. Sie können sich gar nicht vorstellen wie froh ich bin, dass sie hier hoch gekommen sind. Lassen sie uns einen Kaffee trinken gehen.“

      Ich befreite mich aus ihrer stürmischen Umarmung und überlegte, wie alt sie wohl sein mochte. Vielleicht achtzehn, so ungefähr sieben Jahre jünger als ich. Sie nahm ihre Umhängetasche, an der viele kleine Anstecker befestigt waren und sah mich an.

      „Gehen wir“, drängte sie mich und ergriff meine Hand. Dann begann sie zu erzählen.

      „Ich heiße Lissy. Eigentlich Elisabeth, doch jeder nennt mich nur Lissy. Gefällt mir auch viel besser. Elisabeth klingt so alt. Findest du nicht auch?“

      „Mir gefällt Elisabeth auch und...“

      Lissy unterbrach mich und redete die ganze Zeit weiter, bis wir unten angekommen waren und das Haus verließen. Ich fragte mich, wann sie sich überhaupt die Zeit nahm um zu atmen? Sie rannte zu ihrem Schuh, hob ihn auf und zog ihn wieder an.

      „Ein Glück“, meinte sie, „er ist noch da.“

      „Wie wäre es...“

      „Weißt du was? Wir gehen zum Starbucks.“

      „Und weißt du, dass die Wissenschaft festgestellt hat das Menschen, die andere ständig unterbrechen, eine kürzere Lebenserwartung haben?“, fragte ich sie.

      So, jetzt hatte ich es ihr aber gegeben. Endlich schwieg sie. Lissy blieb kurz stehen und schien zu überlegen.

      „Das kann sich dabei nur um Männer handeln. Ja, ich bin mir sogar sicher. Es betrifft nur die Männer, die eine kürzere Lebenserwartung haben. Sorry.“

      Sie zuckte mit den Achseln und ging weiter. Lissy plapperte unaufhörlich, fröhlich vor sich hin. Ich konnte ihr gedanklich gar nicht immer folgen, weil sie ständig von einem Thema zum anderen Thema sprang. Ich empfand sie als höchst anstrengend und äußerst lebhaft.

      „Warum wollten sie eigentlich springen?“, fragte ich sie in einer ihrer wenigen Pausen.

      „Ach, das ist doch jetzt nicht mehr wichtig. Ich bin ja nicht gesprungen und das habe ich dir zu verdanken.“

      Sie hackte sich bei mir ein und ging zielstrebig in Richtung Starbucks.

      „Ich bin ja so glücklich, dass ich dich gefunden habe?“

      „Du hast mich gefunden?“

      „Na ja, oder du mich. Da oben. Ach, sieh. Wir sind schon da.“

      Ich öffnete ihr die Tür vom Starbucks und sie schaute mich an.

      „Du bist so ein Gentleman.“

      Ich grinste freundlich.

      „Ich nehme einen großen Becher weißen Cappuccino mit viel Sahne und Karamellsirup drauf.“

      „Bist du sicher?“

      „Ja, ich liebe es süß. Ich setze mich schon einmal da an den Tisch.“

      Sie zeigte auf einen kleinen runden Tisch, der am Fenster stand. Eigentlich hatte ich keine Lust mich zu ihr zu setzen, doch ich hatte sie soeben davon abgehalten vom Haus zu springen.

      „Hey Susan“, sagte ich verlegen, denn ich wusste, was jetzt kommen würde,

      „Hast du den Kaffee schon wieder verschüttet?“

      Ich nickte nur.

      „Muss ich mir Sorgen machen?“, fragte sie scherzhaft.

      „Nein, ich hatte einen Zusammenstoß mit der jungen Frau da drüben.“ Ich zeigte in Lissys Richtung.

      „Oh, sie sieht... interessant aus. Was bekommt sie?“

      „Einen weißen Cappuccino mit viel Sahne und Karamellsirup oben drüber.“

      „Die mag es süß.“

      „Genau.“

      Ich wartete auf unsere Getränke und bezahlte, dann setzte ich mich zu Lissy an den Tisch.

      „Danke“, sie nahm den Cappuccino und trank einen großen Schluck. „Autsch, der ist heiß, aber er tut gut.“

      „Wie trinkst du deinen Kaffee?“, wollte sie von mir wissen.

      „Zwanghaft“, antwortete ich spontan.

      „Witzig“, sie glotzte mich an, „ich meine ob mit viel Zucker oder Milch.“

      „Warum ist das wichtig?“

      Ich trank meinen Kaffee und hoffte nur, dass nicht wieder ein Unglück passieren würde und ich dieses Mal den Kaffee austrinken konnte.

      „Ach, ist egal. Auf jeden Fall ist es Schicksal das du mich gesehen und gerettet hast. Du bist mein Retter. Nein, du bist mein Held!“

      „Na ja, das hätte doch jeder andere auch getan. Ich meine ...“

      „Nein, nein“, unterbrach sie mich wieder, „es

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