Italien mit allen Sinnen. Otto W. Bringer

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Italien mit allen Sinnen - Otto W. Bringer

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Sitzen bleiben. Süßes erinnern. Süßes erinnern. Und alles, was sauer ist, vergessen, vergessen …

      Der Träumer von TRISSINO

      In der Reisezeitschrift steht diese Anmache in großen Lettern über dem Portrait des Mannes, der ein Koch ist. Giulio inmitten seines Kräutergartens. Rose liest zuerst: „Da möchte ich hin. Nicht weit von Vicenza mit Palladio-Schätzen.“ Sie geht davon aus, dass mich der Name des berühmten Renaissancearchitekten aus der Reserve lockt. Ja, Recht hat sie. Villen von Palladio wollte ich immer schon sehen. Und von Träumern am Küchenherd lass ich mich gerne überraschen. Es sollte eine Reise durch den Nordosten Italiens werden. Endstation Grado. Dann über Udine, Graz heim. Drei Wochen später.

      Das Relais ‚Ca Masieri’ liegt in den Hügeln nördlich von Vicenza. Aus festem Stein der Gegend erbaut. Mit zweiquadratmetergroßen Badetüchern ausgestattet. Und nettem kleinen Zimmerchen drumherum. Pool und Liegewiese. Rose steigt aus dem Wasser. Ich lege ihr das Badelaken um. Meine Arme umfangen das Glück. Drücke sie an mich. Fühle die Nässe, den Leib, das Tuch. Dio mio, welch eine Frau. Bis sie sich aus dem nassen Laken herauswindet wie eine Schlange aus ihrer alten Haut. Mich küsst.

      Das altitalienische Ristorante mit einer langen Terrasse Austragungsort für ausgedehnte Abendessen. Mit tollem Blick auf´s Vis à vis mit Rebfeldern, Villen und Burgen. Gratis. Nicht billig die Menüs. Indiz für Spitzenqualität? Oder Mut zum Risiko?

      Giulio enttäuscht uns nicht. Jakobsmuscheln kennen wir auf französische Art im Weißweinsud gegart. Hier in safrangelber Sahne goldig überbacken und mit Estragon aus dem Garten Giulios leicht angeschärft. Wie ein Spottgedicht, mit dem Conchiglia San Giaccomo seine französischen Kollegen ins Abseits stellt. Complimento Giulio. Rose: „Mache ich, wenn wir zuhause sind.“

      Salate aus dem Garten werden zu blühenden Blätterbergen. Mit Butterblumenblüten, Balsamicoessig, Olivenöl, gerösteten Mandelsplittern, Meersalz und Pfeffer aus der Mühle aufgepeppt, optischer und geschmacklicher Genuss. Tomaten von eigenen Sträuchern werden erst dann geerntet, wenn ihre Farbe Reife signalisiert. Ihre Konsistenz leicht nachgibt. Die kleinen schmecken roh rotmildsüß wie Obst. Nachdem sie den Mundraum amüsierten, sorgen sie im Magen noch lange für gute Stimmung.

      Wir sind im Mai dort. Erdbeeren reifen. Für Dolce. Einmal Creme de vaniglia, aus Bourbonstangen ausgekratztes Mark mit Eigelb und Sahne verquirlt. Puderüberzuckerte Früchte eingetaucht und mit Limonen von eigenen Bäumen spitzgefrischt. Fünf Grappatropfen lassen uns singen.

      Ein anderes Mal überrascht uns Giulio mit Steinbutt. Statt in Weißwein in Barbaresco vom Weinkünstler Angelo Gaja gegart. Piemontweine haben aufgeholt. Manche übertreffen die Toskaner. Also bester Steinbutt mit bestem Rotwein. Fenchelscheiben sind seine Matratze. Zugedeckt schlummert der zarte Fischleib unter einer Decke frischer Estragonzweige, bis er die richtige Festigkeit hat. Ein besseres Bett kann er nicht haben. Wahrscheinlich drückt Giulio von Zeit zu Zeit seinen Daumen in die Flanke. „So mache ich es auch bei meinen Fischen. Der Garpunkt bestimmt Biss und Geschmack“, die erfahrene Rose.

      Wir haben ein ganz neues Fischerlebnis. Der Fisch, in zwei gleiche Hälften tranchiert, zeigt uns seine rötliche Seite. Kaum entblättern wir sie mit dem Fischmesser, schimmert es weiß. Unschuldig weiß. Fisch, wie wir Fisch kennen und mögen. Aber er schmeckt anders. Sauber weißfischig, aber mit leichtem Beigeschmack von roten Trauben, Fenchel und grünwürzigem Estragon. Der kühle Sangiovese aus der Emilia Romagna vereint alles zu einem Hochgenuss.

      Woher sie das Küchengeheimnis kennt, frage ich Rose. Sie lächelt, sagt nur: „Es könnte Komplikationen geben. Köche dürfen nicht gestört werden in ihren Träumen.“

      Giulio selbst sehen wir nie. Haben nur seine verlockenden Kräuterdüfte in der Nase. Das verheißungsvolle Bruzzeln und Brodeln in den Ohren. Sein fertiges Traumgericht auf dem Teller vor unseren Augen. Und letztenendes im zufriedenen Bauch. Wenn das kein Zauberkunststück ist. Träumen steckt an.

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