Schwesterkomplex. Mandy Hopka

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Schwesterkomplex - Mandy Hopka

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dabei schmierig oder widerlich rüber zu kommen. Jetzt, keine 3 Minuten nachdem ich das Gebäude wieder betreten hatte, baute sich meine Schwester in der Eingangshalle vor mir auf, als wäre sie Hulk. Wenn sie mit mir kämpfen würde, könnte ich mit Leichtigkeit ihren zierlichen Körper zu Boden werfen. Immerhin arbeitete ich schwer und trug schweres Zeug durch die Gegend, während sie… Na ja, ihren Stift in der Hand halten konnte. Im Gegensatz zu mir, war sie schwach und das wusste sie auch, immerhin war sie nicht dumm. Aber aus diesem Alter waren wir heraus. Heutzutage lieferten wir uns Wortgefechte.

      „Was habe ich denn nun schon wieder gemacht?“, fragte ich sie und warf kapitulierend die Hände in die Luft.

      „Was du gemacht hast? Ist er nicht eine Nummer zu groß für dich?“ Ach, es ging um ihren Chef. Hätte ich mir denken können.

      „Was willst du, Jess? Ich habe sicher nicht mit ihm Tanzen wollen. Er war derjenige, der zu mir kam, klar. Vielleicht solltest du ihn enger an die Leine nehmen.“ Wirklich, ihre Eifersucht war mir sowas von egal. Und vor allem lächerlich! Als würde dieser Kerl mich auch nur im Geringsten tatsächlich begehren. Keine Ahnung was mit dem nicht stimmte. Vielleicht hatte er sich einen Witz daraus gemacht oder einfach nur zu viel getrunken. Zumindest war das die einzige Erklärung, die mir draußen eingefallen war.

      „Du hast also auch nicht gewollt, dass er deinen fetten Arsch begrapscht? Lass die Finger von ihm. Du hättest bei ihm ohnehin nie eine Chance.“ Überheblichkeit spiegelte sich in diesen kalten und düsteren Augen wieder. „Wenn das einzige, was du mir zu sagen hast, Beleidigungen sind, Jess, dann beeil dich, ich würde nämlich gern wieder an meinen Platz zurück.“ Im Nachhinein gesehen, hatte ich vielleicht doch etwas überreagiert. Ich hätte cooler bleiben, ihm eine Ohrfeige verpassen sollen oder ähnliches aber nein! Ich musste ja wieder eine Szene machen und wie Cinderella bei Mitternacht aus dem Saal stürmen! „Herr Blake ist ein Edelmann. Ein Geschäftsmann, der weiß, was er will. Er ist vielleicht erst 30, aber das zeigt nur, wie kämpferisch er ist. Er ist ehrgeizig und eine unglaublich, inspirierende Person für mich. In so jungen Jahren schon so viel erreicht zu haben, ist unglaublich und beeindruckend, oder nicht?“ Da hatte sie recht, dies beeindruckte auch mich. Ich musste gestehen, ihn für älter gehalten zuhaben. Nicht viel aber jedenfalls über 30 nicht Anfang. „Du bist nur halb so engagiert wie er. Nur halb so entschlossen und energisch, etwas aus deinem Leben zu machen. Wahrscheinlich wirst du immer nur eine Kleinstadtfrau bleiben ohne Ziele im Leben. Grau und leicht zu übersehen.“ Stolz hob sie ihr Kinn und streifte sich eine Strähne aus ihrem Gesicht, welche sich scheinbar aus ihrer Frisur gelöst hatte.

      „Du kannst mich mal, Jess. Und er im Übrigen auch! Von mir aus, könnt ihr beide machen, was immer ihr wollt. Aber immer schön Verhüten große Schwester, nicht das du noch Schwanger von ihm wirst. Wobei … so kommst du schneller an seine Kohle.“ Empört blickte sie auf mich, da sie dank ihrer High Heels – die locker 20 Zentimeter überschritten, ein wenig größer war als ich. Ich lachte belustigt. Vielleicht auch ein klein wenig böse. „Komm schon“, ich machte einen Schritt auf sie zu, stellte mich neben sie und legte ihr meine Hand auf die Schulter. Dachte sie wirklich, sie könnte mich einschüchtern? „Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du sein Geld nicht willst und keine Schlampe bist. Glaub mir, ich habe dich 20 Jahre ertragen müssen und seitdem ich ausgezogen bin, habe ich bei weitem weniger Männer um mich. Das mag was heißen, wenn man in der Produktion arbeitet, wo die Belegschaft zum größten Teil aus Männern besteht. Du solltest dich nicht selbst belügen, Schwesterchen.“ Triumphierend ließ ich sie stehen. Ich konnte sie wütend fluchen hören, was mich grinsen ließ. Dann öffnete ich die Badezimmertür der unteren Etage. Es war unglaublich luxuriös, so wie wohl jedes hier. Allein die Waschbecken waren in einer schwarzen Granitplatte eingelassen und die Wasserhähne glänzten im Lichtschein golden. Ich öffnete eine der Türen und bestaunte selbst diese Toilette, die mir viel zu schade dafür erschien, für was sie gemacht worden war. Ich verschloss die Kabine und währenddessen vernahm ich, dass noch jemand das Bad betrat. Bitte nicht noch einmal, Jess. Ich hatte heute wirklich keine Lust mehr auf ihre Spielchen und immerhin war es jetzt fast schon Mitternacht. Ich beeilte mich, um schneller zu sein als sie oder wer auch immer es war.

      Allerdings staunte ich nicht schlecht, als Damien Blake, sich gelassen gegen die Granitplatte lehnte. Ich ersparte mir die Frage, was er hier in der Damentoilette zu suchen hatte und versuchte desinteressiert ihn einfach zu ignorieren, während ich mir am zweiten Waschbecken die Hände wusch.

      Hatte ich wirklich geglaubt, das würde funktionieren? „Deine arme Schwester. Ich glaube, du hast sie tief getroffen.“ Überrascht blickte ich in den Spiegel und richtete ein paar Strähnen meines Haarponys. Scheinbar hatte er das Gespräch belauscht. „Wow, Sie halten wohl jedes Versprechen, was?“ Ich hatte mit ihm getanzt, seinetwegen hatte ich Mal wieder eine Konfrontation mit meiner Schwester. Er schuldete mir diese letzten eineinhalbstunden Ruhe!

       Ich sah, wie sich seine Lippen zu einem schelmischen Lächeln formten. „Ich halte meine versprechen, aber ich dachte, du brauchst vielleicht etwas Trost.“ Ich schnaufte belustigt. Das war wirklich zu komisch. „Weshalb? Glauben Sie mir, das war zwischen uns schon immer so. Sie hasst mich und ich hasse sie. Da gibt es keine Geschwisterliebe zwischen uns, die ihretwegen zerbrochen ist“, erklärte ich ihm. „Warum duzen wir uns nicht?“ Tat er das den nicht schon die ganze Zeit?

       „Warum? Ich bin noch höchsten zwei Stunden hier. Dann werden wir uns hoffentlich nie wieder über den Weg laufen“, sagte ich entschlossen und wand mich zum Gehen. Blake ergriff meinen Arm, zog mich zu sich und nahm mich zwischen sich und der Granitplatte gefangen. Das Blut schoss in meinen Kopf und mein Magen rebellierte. „Verlieren sie jetzt völlig den Verstand!“, schrie ich, aber es half nichts. Dieser Mann war stärker, überlegender. Niemals hatte ich eine Chance, selbst wenn ich mich mit aller Kraft wehren würde. Ich presste meine Hände an seine Brust und fühlte seinen Herzschlag. So ruhig wie er mich anblickte, war er bei weitem nicht. „Ich bin dir nicht egal, Jane.“ Wie konnte man einen Namen nur so lustvoll aussprechen? Ihn mit seinen Augen noch intensiver erscheinen lassen. „Du kennst mich nicht und ich kenne dich nicht, aber etwas liegt zwischen uns. Du kannst es nicht leugnen, nicht als du mich so angesehen hast. Du begehrst auch mich.“

      „Sie sind mir so egal wie der Ex meiner Schwester und glauben Sie mir, davon gibt es jede Menge!“, meinte ich bissig, was ihn jedoch nur zu belustigen schien. „Dann beweise es mir.“ Er drückte seine Lippen auf die meine und unweigerlich stöhnte ich auf. Sie waren hart, unnachgiebig und verlangend. Da war keine Liebe, das war einzig sein Verlangen nach Sex. Ich versuchte, seine Zunge nicht in mich zu lassen. Versuchte mich seinen Lippen zu entziehen, aber es gelang mir nicht. Seine Macht umfing mich und diese Hitze, die zwischen uns aufloderte, vernebelte mir meinen Verstand. Ich gab diesen gierenden Lippen nach. Schob meine Hände um seinen Hals und fuhr ihm durch seine Haare. Gott, wie gut sich das anfühlte. Mit einer schnellen Bewegung schob er mein Kleid nach oben und über meinen Hintern, hievte mich auf die Platte und trat zwischen meine Beine. Das alles überforderte mich und es geschah schneller als erwartet. Schneller, als ich es gewollt hatte. Da waren zu viele Erinnerungen. Zu viele Bilder, die vor mir aufflackerten.

      Nein!

       Nein!

       Nicht schon wieder!

      „Hör auf!“, schrie ich entsetzt. Nicht noch einmal würde ich so stumm bleiben. Damien blickte mich an, dieses Mal mit Entsetzen in seinem Gesicht. „Jane, es … ich wollte nicht …“, begann er reuevoll, aber es war zu spät. Ich schluckte den Klos aus Erinnerungen herunter, zwang diese beschissenen Tränen zurück. Als er mit seinem Finger eine Träne auffing, schlug ich ihn. Fest, so fest, dass sich meine Hand auf seiner Wange abdrückte. „Jane, es tut mir leid.“ Ich vernahm die reue in seiner Stimme und sah seinen verlorenen Blick, aber es interessierte mich nicht, was er fühlte.

       „Ich bin kein billiges Flittchen und erst recht keine schnelle Nummer. Mir ist egal, wie gut du aussiehst, oder wie viel Geld du hast. Du kannst dir vielleicht alles erkaufen,

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