Schwesterkomplex. Mandy Hopka

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Schwesterkomplex - Mandy Hopka страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Schwesterkomplex - Mandy Hopka

Скачать книгу

gleichermaßen verschmitzt aber durchaus interessiert wirkte. „Wieso geben sie so viel Geld, für ihre neue Mitarbeiterin aus?“ Ich konnte einfach nicht anders. Ich erwartete nicht von ihm, dass er es zugab, aber ich wollte wissen, wie er sich erklärte. Amüsiert ließ er den Sekt in seinem Glas umher kreisen, während er mich nicht aus den Augen ließ. „Was denken sie warum?“ Mein Lächeln wurde durchtriebener. „Ich hoffe nur, es hat sich für sie auch gelohnt.“ Ich zog die Augenbrauen hoch, leerte mein Glas mit einem Zug und schritt davon. In diesem Moment sah ich garantiert genauso stolz aus, wie meine Schwester. Nur mit dem Unterschied, dass ich so etwas wie Würde besaß, Jess nicht. Ich spürte seine Blicke hinter mir. Dieser Mann war in der Tat ein Jäger und meine Schwester sein Opfer. Wahrscheinlich würde er sie fallen lassen, wenn es ihm mit ihr zu langweilig werden würde.

      Dieser Abend war genauso, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Onkel Oliver war bereits kurz nach 20 Uhr sturzbetrunken und unterhielt damit die Menge. Die kleinen tanzten mit ihren Luftballons und schmissen das Konfetti, welches sie immer wieder vom Boden aufhoben, in die Luft. Woher sie nur ihre ganze Energie nahmen …

      Die Erwachsenen tranken, redeten und Tanzten zu alten und neuen Liedern. Ich fragte mich, warum sie keinen DJ angeheuert hatten, sondern die Musik lediglich von CDs abspielten. Aus großen Lautsprecherboxen drang der Rhythmus von Foxtrott. Meiner Meinung nach hatten sie da an der falschen Stelle gespart, denn bei einem DJ hätte man sich wenigstens beschweren können. Ich beobachtete meine Eltern von der Bar aus. Wie sie eng umschlungen tanzten, als seien sie 16. Ich konnte nicht anders, als sie sehnsüchtig anzublicken. Nicht jeder hatte das Glück, nach so vielen Jahren noch so verliebt zu sein. Erst recht nicht mit zwei Kindern, die sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. „Darf ich?“ Diese Frage schien keine zu sein, da Blake im gleichen Zuge, sich bereits auf den Barhocker neben mich setzte und sich einen Drink bestellte. Dieser Mann war einfach mehr als dreist. Diese Veranstaltung hier war seit mehr als 3 Stunden im Gange und dieser Kerl schien mich zu Stalken. Denn überall wo meine Augen landeten, trafen sie auf ihn und das lag nicht an mir, zumindest nicht nur … Ich gab zu, dass ich ihn ab und an ebenfalls in der Masse gesucht hatte und mein Herz sich erneut zu Wort gemeldet hatte, als er sich sein Jackett ausgezogen und die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt hatte. Aber ich war sicher nicht diejenige, die ununterbrochen seine Nähe suchte. Auf ihn konnte ich jetzt gut und gerne verzichten, zumal ich sah, dass Jess uns – oder wohl besser ihn, beobachtete. Ganz ehrlich, in diesem Augenblick genoss ich ihre bösen Blicke. Ich glaubte, es war das erste Mal, dass sie eifersüchtig auf mich zu sein schien.

       „Warum sitzt du hier so allein? Keine Lust zu feiern?“ Irgendwie machte seine Anwesenheit mich nervös und ich zupfte an meinem Kleid herum.

       „Sieht wohl nicht so aus, oder?“, erwiderte ich schroff. Wann hatte ich ihm das du angeboten? Er sollte spüren, dass er nicht willkommen war, allerdings schien es ihm nichts auszumachen. Er nahm einen kräftigen Schluck seines Whiskys. Ekelhaftes Zeug, wenn man mich fragt. „Wieso? Freust du dich nicht für deine Schwester?“ Ich lachte laut auf. „Sagen wir mal, Jessica und ich haben nicht das beste Verhältnis zueinander.“ Ich spürte, wie seine feurigen Augen auf mir lagen, jeden Zentimeter meines Körpers begutachteten, als hätte er zuvor nicht genug Zeit dafür gehabt. „Weshalb?“, fragte er knapp und strich mit seinen langen grazilen Fingern an seinem Glas auf und ab. Wie in Trance beobachte ich ihn dabei. Ich wollte nichts lieber, als ihm mitzuteilen, was er sich da für einen Teufel in sein Haus holte, aber er wusste es ja bereits am besten – immerhin hatte er ihre Talente ja schon selbst zu Gesicht bekommen und ausgetestet. Außerdem lag mir nichts daran, ihm auch nur irgendetwas über mich zu erzählen. „Jess und ich sind einfach zu unterschiedlich. Das sehen sie doch wohl auch selbst.“

       „In der Tat, scheint ihr sehr unterschiedlich zu sein.“ Toll, weil ich bei weitem nicht so Hübsch bin, danke dafür. „Immerhin sind sie kratzbürstiger als sie.“

       „Bitte?“

       „Jessica ist ein sehr bedachter Mensch, die alles dreimal durchdenkt. In dir spüre ich weitaus mehr … Temperament.“ Was meinte er jetzt wieder damit? Und warum besaß seine Stimme diesen verführerischen Klang? Stirnrunzelnd schaute ich zu ihm auf. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, welches mein Herz hüpfen ließ, egal, wie sehr ich mich auch dagegen wehrte. Verlegen und verärgert über meine eigenen Gefühle, drehte ich mich zur Bar hinüber. Ich brauchte dringend mehr Alkohol und mein Glas war schon seitdem er hier aufgetaucht war leer. Ich nahm seinen Körper wahr, wie er sich zu mir wand. Zum Glück verdeckte ein Schleier aus meinen Haaren mein Gesicht. „Da ist mehr Feuer in deinen Augen. Mehr Gefühl. Mehr Warmherzigkeit.“ Wieder lachte ich laut auf. Wie viele Gläser hatte er schon weg? Ich zuckte zusammen, als er mit seinen Fingern meine Haare beiseite schob. Diese kurze Berührung von ihm ließ meinen Körper erschaudern. Wer hätte gedacht, dass er, der so viel stärke verströmte, zärtlich sein konnte? Ich wollte ihn nicht wieder ansehen. Ich war zu verwirrt darüber, dass ich plötzlich wieder diese Gefühle verspürte. Diese dummen Gefühle, wenn man einen Menschen traf, den man irgendwie anziehend fand.

      Aber er war es nicht wert, dass ich zuließ, weiterhin diese Empfindungen zu haben. Er war nur meine Schwester in Form eines Mannes. Vermutlich suchte er den Kick, es mit zwei Schwestern treiben zu können. „Du glaubst mir nicht.“ Blake wickelte eine meiner Locken um seine Finger, als wäre es das natürlichste der Welt für ihn. Fang dich Jane, fang dich und verpass ihm eine. „Scheinbar weißt du sehr wenig über dich selbst.“

       „Ich weiß eine Menge über mich“, fauchte ich bissig und endlich konnte ich seine Hand wegschmettern.

      Dieser Mann versprühte geradezu eine beherrschende Aura, die wohl selbst die stärkste Domina zu einer gefügigen Katze werden ließ. Sie umgab ihn und ich wusste, dass ich bei weitem nicht die einzige war, die in seiner Nähe weiche Knie bekam. Das war ein ganz normales und primitives Gefühl, rechtfertigte ich mich. Jede Single Frau, wahrscheinlich auch jede vergebene, hätte sich ihm zugewandt. Erst recht, wo er jetzt nur mit seinem Hemd hier saß und ich seine muskulösen Arme bestaunen konnte.

       „Wieso lassen sie mich nicht einfach wieder in Ruhe? Oder wollen sie mir noch mehr dinge erzählen, die sie ja besser wissen, als ich?“

       „Wieso habe ich nur das Gefühl, dass du mich nicht leiden kannst?“

      „Ja, wieso nur? Wo doch jede Frau der Welt ihnen zu Füßen liegen würde, nicht war?“ Er lachte amüsiert. „Du urteilst schnell. Immerhin kennst du mich gar nicht.“

      „Das muss ich auch nicht.“ Und will ich auch nicht.

       „Weißt du, ich habe gesehen, wie du vorhin sehnsuchtsvoll zur Tanzfläche geblickt hast. Eigentlich hatte ich vor, dir deinen Wunsch nach einem Tanz zu erfüllen.“ Scheinbar hatte er das wohl missverstanden. Blake rutschte von seinem Hocker und reichte mir seine Hand. Ich dachte ja überhaupt nicht daran, meinen sicheren Barhocker zu verlassen. Eigentlich musste ich ihm ja danken, denn immerhin wusste ich jetzt, dass das Thema Liebe für mich nicht ganz so hoffnungslos war, wie ich seit 5 Jahren geglaubt hatte. „Nein, danke“, lehnte ich höflich ab. „Was haben sie zu verlieren?“, erwiderte er schelmisch. Seine Hand näherte sich der meinen und zielsicher ergriff er sie. Seine großen Finger verschmolzen mit den meinen. „Was fällt ihnen ein!“, schrie ich sauer, jedoch wehrte ich mich weniger, als ich es eigentlich sollte. Ich spürte die Blicke der anderen und wollte keine Show abliefern. Oder lag es nicht doch daran, dass ich insgeheim mit ihm tanzen wollte? Wieso nur! Wieso hatte er diese Macht auf mich? Wieso nur leuchteten seine Augen so verlangend, weshalb sprach in seinen Worten ein herrischer Unterton mit, welchem ich mich kaum widersetzen konnte. Gekonnt wirbelte er mich herum und mein Kleid wand sich um mich. Er legte seinen Arm um meine Hüfte, während die andere sich mit meinen Fingern beschäftigte. Ich wollte nicht mit im Tanzen! Er war mir viel zu nahe. VIEL. ZU. NAH! Sein Duft umgab uns und als er sich mit mir drehte, trat ich ihm auf die Füße. „Ich kann nicht tanzen. Glauben Sie mir, dass wollen Sie nicht“, entgegnete ich leicht panisch, als er sich versuchte

Скачать книгу