Denke (nach) und werde reich. Napoleon Hill

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Denke (nach) und werde reich - Napoleon Hill

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gab, dass er fest entschlossen war, das zu bekommen, was er wollte. Ich habe aus jahrelanger Erfahrung im Umgang mit Menschen gelernt, dass ein Mann, der etwas so sehr begehrt, dass er bereit ist, seine gesamte Zukunft dafür aufs Spiel zu setzen, es am Ende mit Sicherheit auch bekommt. Ich habe ihm die Möglichkeit gegeben, um die er mich bat, da ich sehen konnte, dass er nicht aufgeben würde, bis er das hatte, was er wollte. Es hat sich später gezeigt, dass meine Entscheidung kein Fehler gewesen ist.“

      Das, was der junge Barnes bei diesem ersten Treffen zu Mr. Edison sagte, war weit weniger wichtig, als das, was er dachte. Edison bestätigte das. Die Erscheinung des jungen Mannes konnte es auch nicht gewesen sein, denn diese sprach eindeutig gegen ihn. Es war sein Denken, das den Ausschlag gab.

      Wenn jeder, der bis hierhin gelesen hat, die volle Bedeutung dieser Aussage verstehen würde, dann wäre der ganze Rest des Buches überflüssig.

      Nun wurde Barnes nicht gleich nach dem ersten Gespräch zu Edisons Partner. Er bekam von ihm zunächst die Gelegenheit, für einen eher marginalen Lohn in einem von Edisons vielen Büros zu arbeiten. Das Wichtigste für Mr. Barnes war jedoch, dass Edison ihm damit die Möglichkeit gegeben hatte, seine Fähigkeit dort unter Beweis zu stellen, wo sein Partner in spe es sehen konnte.

      Die Monate vergingen und es geschah scheinbar nichts, was Barnes der Realisierung seines Ziels näher brachte, das er sich klar als sein definitives Hauptziel gesteckt hatte. In seinem Geist jedoch ging etwas ganz Entscheidendes vor sich: Das Verlangen danach, zu Mr. Edisons Geschäftspartner zu werden, steigerte sich von Tag zu Tag. Die Psychologen haben ganz richtig bemerkt, dass „etwas dann zur Wirklichkeit wird, wenn jemand wirklich bereit dafür ist“.

      Barnes war nicht nur bereit dafür, Edisons Geschäftspartner zu werden, sondern er war auch fest entschlossen, sich bereit zu halten, bis er das bekam, was er wollte.

      Er sagte sich nicht: „Ach ja, was soll das denn hier noch? Ich denke, ich werde meine Meinung ändern und mich nach irgendeinem anderen Verkaufsjob umsehen.“ Sondern: „Ich bin hier her gekommen, um in Edisons Geschäft einzusteigen und genau das werde ich auch tun, selbst wenn mich das den Rest meines Lebens kosten wird.“ Und es war ihm ernst damit. Die Leute würden völlig andere Geschichten von ihrem Leben zu erzählen haben, könnten sie nur ein definitives und unverrückbares Ziel für sich wählen und dabei bleiben, bis es sich zu einer allesverschlingenden Besessenheit entwickelt!

      Ob der junge Barnes das damals wusste oder nicht, seine unglaubliche Sturheit, die ihn nie von seinem einzigen wahren Verlangen abrücken ließ, befähigte ihn dazu, sämtliche Widerstände wegzufegen und schließlich die Chance zu bekommen, auf die er gewartet hatte.

      Als die Möglichkeit sich dann auftat, tat sie das auf ganz andere Weise und kam aus einer ganz anderen Richtung, als Barnes es erwartet hätte. Das ist einer der manchmal verwirrenden Tricks von Lebenschancen: Sie haben die hinterhältige Angewohnheit, sich durch die Hintertür hinein zu schleichen. Oft kleiden sie sich auch ins Gewand eines scheinbaren Unglücks oder einer vorübergehenden Niederlage. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass so viele Leute ihre Chancen nicht wahrnehmen.

      Mr. Edison hatte gerade das Projekt eines neuen Bürogeräts zum Abschluss gebracht, das damals als Edison-Diktiergerät bekannt war und später Ediphone genannt wurde. Die Leute im Verkauf waren nicht sonderlich begeistert davon. Sie glaubten nicht an den Erfolg des Geräts. Und genau hier sah Barnes seine Chance. Sie hatte sich still und heimlich herein geschlichen, in Gestalt einer Maschine, für die sich niemand zu interessieren schien außer Barnes und ihr Erfinder.

      Barnes wusste einfach, dass er in der Lage war, das Ding zu verkaufen. Und so bot er Mr. Edison an, die Verantwortung für den Vertrieb zu übernehmen. Er bekam seine Chance und brachte das Geschäft zum Laufen. Tatsächlich verkaufte er das Gerät so erfolgreich, dass er von Edison einen Vertrag bekam, der es ihm gestattete, es im ganzen Land an den Mann zu bringen. Aus diesem Geschäft entstand der Slogan: „Von Edison erfunden und von Barnes geliefert“.

      Barnes kam durch dieses Geschäft nicht nur zu monetärem Reichtum, sondern vollbrachte damit etwas weitaus Bedeutenderes: Er zeigte damit, dass es tatsächlich möglich ist, mit einem reichen Denken reich zu werden.

      Den genauen Kapitalwert von Barnes' Verlangen kenne ich nicht. Es hat ihm vielleicht zwei oder drei Millionen Dollar eingebracht. Dieses Vermögen wird jedoch bedeutungslos gegenüber dem wahren Gewinn: Der Gewissheit, dass es möglich ist, einen immateriellen Gedankenimpuls durch die Anwendung bestimmter Gesetzmäßigkeiten in seine physische Entsprechung zu verwandeln.

      Barnes dachte sich buchstäblich in eine Geschäftspartnerschaft mit dem großen Edison hinein! Er dachte sich ein Vermögen herbei. Und dabei fing er mit nichts an als der Fähigkeit, zu wissen, was er wollte und der Entschlossenheit, seinem Verlangen treu zu bleiben, bis er hatte, was er wollte.

      Am Anfang hatte er weder Geld noch eine nennenswerte Schulbildung. Er hatte keinen Einfluss, keine Verbindungen, die ihm die Türen geöffnet hätten. Aber er verfügte über den Mut, das notwendige Vertrauen und den absoluten Willen zum Sieg. Mithilfe dieser immateriellen Kräfte schaffte er es, sich zur rechten Hand des erfolgreichsten Erfinders aller Zeiten zu machen.

      Lassen Sie uns nun einen Blick auf eine ganz andere Situation werfen. Wir werden gleich einem Mann begegnen, der seine Chance nicht wahrgenommen hat, obwohl sie direkt vor seiner Nase lag. Er machte sich selbst zum Verlierer, indem er drei Schritte vom Ziel entfernt aufgab.

       Drei Schritte vom Gold entfernt

      Einer der häufigsten Gründe zu versagen besteht darin, wegen einer vorübergehenden Niederlage aufzugeben. Früher oder später begeht jeder einmal diesen Fehler.

      Zu Zeiten des Goldrauschs wurde ein Onkel von R. U. Darby vom Goldfieber gepackt und zog nach Westen, um zu graben und reich zu werden. Er hatte wohl noch nie etwas davon gehört, dass im Geist des Menschen mehr Gold versteckt liegt, als unter allen Kontinenten der Erde zusammen. Er steckte sich sein Gebiet ab und machte sich mit Picke und Schaufel an die Arbeit.

      Nach einigen Wochen harter Arbeit wurde er vom Anblick des schimmernden Erzes belohnt. Nun brauchte er nur noch das Gerät, um es zur Oberfläche zu befördern. Also versteckte er den Eingang seiner Mine, machte sich wieder auf den Weg zurück in die Heimat nach Williamsburg, Maryland, und erzählte seiner Familie von seinem Durchbruch. Sie alle legten für die Maschinen zusammen, die er brauchte und verluden sie. Dann kehrte der Onkel zusammen mit dem jungen Darby zur Mine zurück.

      Bald war der erste Wagen voll Erz gefördert und wurde zu einem Goldschmelzer gebracht. Die Einnahmen zeigten, dass sie eine der reichsten Minen in ganz Colorado erwischt hatten. Nur ein paar Wagenladungen mehr und die Ausgaben wären gedeckt. Und dann käme das ganz große Geld!

      Die Bohrer gruben tiefer und die Herzen von Darby und seinem Onkel schlugen höher. Doch dann geschah etwas: Die Goldader verschwand! Sie waren zum Fuß des Regenbogens gelangt und der Goldtopf [Anm. d. Ü.: Einem irischen Volksglauben zufolge hat das Sagenwesen Leprechaun seinen Goldschatz in einem Topf am Fuße des Regenbogens vergraben] war nicht mehr da! Sie bohrten weiter und versuchten verzweifelt, ihre Ader wieder zu finden – ohne Ergebnis.

      Schließlich beschlossen sie, aufzugeben.

      Sie verkauften ihre Gerätschaften für ein paar hundert lumpige Dollars an einen Schrotthändler und nahmen den Zug nach Hause. Manch ein „Schrott“-Händler mag vielleicht ein wenig beschränkt sein – dieser war es jedenfalls nicht! Er heuerte einen Bergbauingenieur an, um einen Blick auf die Mine zu werfen und ein paar Berechnungen anzustellen. Der Ingenieur kam bald zu dem Schluss, dass das Projekt deshalb schiefgegangen war, weil

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