Denke (nach) und werde reich. Napoleon Hill

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Denke (nach) und werde reich - Napoleon Hill

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nur drei Schritte von der Stelle entfernt weiter lief, wo die Darbys mit dem Bohren aufgehört hatten! Und genau dort tauchte sie dann auch wieder auf.

      Dem Schrotthändler brachte die Mine Millionen von Dollars ein, weil er klug genug war, sich einen Experten zu suchen, statt einfach die Flinte ins Korn zu werfen.

      Ein Großteil des Geldes, das in die Beschaffung des Grabungsgeräts geflossen was, konnte durch den damals noch sehr jungen R. U. Darby eingetrieben werden. Das Geld stammte von seinen Nachbarn und seiner Familie, die es ihm gaben, weil sie an ihn glaubten. Und er zahlte jeden einzelnen Dollar davon zurück, auch wenn er Jahre dafür brauchte.

      Lange Zeit danach machte Mr. Darby die Entdeckung, wie man Verlangen in Gold umwandelt und wurde für seinen Verlust vielfach entschädigt. Er machte diese Entdeckung, nachdem er ins Geschäft mit Lebensversicherungen eingestiegen war.

      Da er sich daran erinnerte, dass er ein riesiges Vermögen verloren hatte, weil er drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben hatte, konnte er von dieser Erfahrung profitieren. Und zwar mit einer einfachen Methode, die darin bestand, sich selbst stets zu sagen: „Ich habe drei Schritte vom Gold entfernt aufgegeben, aber ich werde niemals aufgeben, wenn jemand 'nein' sagt, dem ich eine Lebensversicherung verkaufen will.“

      Darby gehörte einer kleinen Gruppe von weniger als fünfzig Leuten in den gesamten Vereinigten Staaten an, die jährlich über eine Million Dollar mit Lebensversicherungen verdienten. Und seine Fähigkeit dabeizubleiben verdankt er der Verarbeitung seiner Erfahrungen mit dem Davonlaufen, die er einst als Goldgräber gemacht hatte.

      Bevor sich der Erfolg in Ihrem Leben einrichten kann, werden Sie vermutlich einige vorübergehende Niederlagen einstecken müssen und unter Umständen sogar einmal gründlich scheitern. Wenn es eine heftige Niederlage gibt, scheint die logischste Schlussfolgerung der Welt zu sein, einfach alles hinzuwerfen und aufzugeben. Und das ist auch genau das, was die meisten Leute tun.

      Mehr als fünfhundert der erfolgreichsten Amerikaner aller Zeiten berichteten mir, dass sie ihren größten Erfolg genau einen Schritt von der Stelle entfernt feiern konnten, wo die Niederlage sicher schien. Das Scheitern ist ein durchtriebener Gauner mit einem scharfen Sinn für Ironie. Sein größtes Vergnügen besteht darin, einen zum Aufgeben zu bringen, wenn der Erfolg schon zum Greifen nahe ist.

      Fünfzig Cent für eine Lektion in Beharrlichkeit

      Kurz nachdem Mr. Darby durch die harte Schule der Niederlagen gegangen war und beschlossen hatte, aus seinen Erfahrungen als Goldgräber zu lernen, hatte er das Glück, bei einer Gelegenheit anwesend zu sein, die ihm ein für alle Mal beweisen sollte, dass "Nein" nicht unbedingt nein bedeutet.

      Eines nachmittags half er seinem Onkel dabei, in einer alten Mühle Weizen zu mahlen. Der Onkel unterhielt eine große Farm, auf der einige farbige Naturalpächter arbeiteten. Auf einmal ging leise die Tür auf und die kleine farbige Tochter eines Pächters kam herein und stellte sich neben die Tür. Der Onkel schaute auf, sah das Kind und fuhr es an: "Was willst du?"

      Das Mädchen gab lammfromm zurück: "Meine Mammi sagt, sie will fünfzig Cent."

      "Einen Scheiß werde ich dir geben," schnauzte der Onkel. "Und jetzt scher' dich ab nach Hause."

      "Ja, Chef", sagte das Mädchen. Und blieb, wo sie war.

      Der Onkel wandte sich wieder seiner Arbeit zu und war so damit beschäftigt, dass ihm gar nicht auffiel, dass das Kind noch immer da stand. Als er den Blick hob und sie immer noch in ihrer Ecke stehen sah, fuhr er sie an: "Ich hab' dir gesagt, dass du verschwinden sollst! Jetzt mach, dass du wegkommst, sonst gibt's Saures!"

      Das Mädchen machte "Ja, Chef", und rührte sich keinen Millimeter von der Stelle. Der Onkel ließ den Sack fallen, den er gerade in den Mühltrichter kippen wollte, griff sich einen langen, hölzernen Stab und stampfte mit einer Miene auf das Kind zu, die nichts Gutes verhieß.

      Darby wagte kaum zu atmen. Er wusste, dass kleine farbige Kinder in diesem Teil des Landes erwachsenen Weißen zu gehorchen hatten. Er wusste auch, dass sein Onkel ein hitziges Temperament hatte. Und er war sich sicher, gleich zum Zeuge eines Mordes zu werden.

      Als der Onkel die Ecke erreichte, wo das kleine Mädchen stand, machte sie flink einen Schritt nach vorn, schaute ihm direkt in die Augen und schrie aus vollem Halse: "Meine Mammi kriegt jetzt ihre fünfzig Cent!"

      Der Onkel blieb stehen wie angewurzelt, schaute sie eine geschlagene Minute lang an, legte langsam den Stab auf den Boden, griff in seine Tasche, zog einen halben Dollar heraus und gab ihn ihr.

      Das Kind nahm das Geld, und indem sie keine Sekunde lang den Mann aus den Augen ließ, den sie gerade besiegt hatte, ging sie langsam rückwärts zur Tür hinaus. Nachdem sie gegangen war, ließ sich der Onkel auf einer Kiste nieder, starrte über zehn Minuten lang einfach aus dem Fenster hinaus und sann völlig verwundert den Prügeln nach, die er da gerade bezogen hatte.

      Auch Mr. Darby dachte nach. Er hatte gerade das erste Mal in seinem Leben beobachten dürfen, wie ein farbiges Kind mit voller Absicht einen erwachsenen Weißen besiegte. Wie hatte sie das nur geschafft? Was war mit seinem Onkel geschehen, das ihn all seine Wildheit verlieren und so folgsam wie ein Lamm werden ließ? Über welche sonderbare Macht gebot das Mädchen, die es zur Herrin über ihren Meister machte? Diese und ähnliche Fragen blitzten durch Mr. Darbys Hirn, doch eine Antwort bekam er erst Jahre später, als er mir die Geschichte erzählte.

      Er erzählte mir von dieser Sache in der alten Mühle, genau an der Stelle, an der der Onkel damals sein Fett weg bekam. Und es ist eine seltsame Koinzidenz, dass ich damals fast ein Vierteljahrhundert dem Studium jener Kraft gewidmet hatte, die ein unwissendes kleines Kind dazu in die Lage versetzen kann, einen klugen erwachsenen Mann in die Knie zu zwingen.

      Als wir also in der muffigen, alten Mühle standen und mir Mr. Darby die Geschichte von jenem ungewöhnlichen Sieg zu Ende erzählt hatte, fragte er mich: "Was hältst du davon? Was ist das für eine seltsame Macht, die das Kind benutzte, um meinen Onkel derart außer Gefecht zu setzen?"

      Die Antwort auf die Frage ist in den Prinzipien enthalten, die in diesem Buch beschrieben werden. Die Antwort ist präzise und vollständig und enthält alle Details und die notwendigen Anleitungen, auch Ihnen die Macht in die Hand zu geben, über die das kleine Mädchen eher zufällig gestolpert ist.

      Wenn Sie aufmerksam sind, werden Sie genau verstehen, was das für eine Kraft ist, die dem Kind zur Hilfe kam. Sie werden auch im nächsten Kapitel einen Blick auf darauf erhaschen. Beim Lesen des Buches werden Sie irgendwann auf einen Gedanken stoßen, der Ihre Auffassungsgabe verbessern wird. Dann werden auch Sie über dieselbe unwiderstehliche Macht gebieten. Vielleicht werden Sie schon im ersten Kapitel darauf aufmerksam werden, vielleicht auch erst in einem der späteren. Diese Erkenntnis kann in der Form eines einzigen Gedanken erscheinen. Oder aber in der Gestalt eines Plans oder einer Berufung. Und noch einmal: Sie kann Ihnen dabei helfen, sich an eine Niederlage oder ein gescheitertes Projekt zu erinnern und Sie dazu bringen, aus dieser Erfahrung etwas zu lernen, durch das Sie alles wieder gewinnen können, was Sie damals verloren haben.

      Nachdem ich Mr. Darby das Wesen der Macht erklärt hatte, die das Mädchen damals ohne es zu wissen benutzt hatte, ging er noch einmal im Schnellgang alle seine Erfahrungen durch, die er in seinen dreißig Jahren als Versicherungskaufmann gemacht hatte und kam zu dem Schluss, dass sein Erfolg in nicht unbedeutendem Maße auf die Lektion zurückzuführen war, die er damals von dem Kind erhalten hatte.

      Mr. Darby erzählte mir: "Jedes Mal, wenn mich ein potenzieller Käufer wegschicken wollte, sah ich das Mädchen in der alten Mühle vor mir. Ich sah ihre Augen

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