In der Polygamie lebt's sich besser!. Max Nang
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Sobald das Telefon klingelt, kommt die Frage: „Wer war denn das, Schatz? Was wollte er denn?“ Ja, der Partner muss alles genau wissen. Du bist dein Partner und dein Partner ist du.
Es gibt keine zwei „Ichs“ mehr, sondern nur noch ein einziges „Wir“: „Wir können heute nicht mit euch ins Kino gehen, wir haben Kopfweh, wir haben Bauchschmerzen, uns ist schlecht...“ Selbst Visitenkarten tragen beide Namen!
Dieses Aufgeben der Privat- und Intimsphäre, zu viel räumliche und körperliche Nähe ohne Geheimnisse, machen den Partner sehr schnell total uninteressant und töten die Lust.
Die Lust hat mit Trieb zu tun. Trieb hat auch mit Begierde zu tun, Begierde hat auch mit Erobern zu tun. Alle diese Dinge gehen unter, wenn es zwischen zwei Personen keine Distanz mehr gibt.
Zu viel Harmonie schwächt die Lust. Da wo es keine Reibung gibt, kann kein Feuer entstehen. Wenn alles immer nur harmonisch läuft, wenn es eine totale harmonische Fusion gibt, wenn man sich auf allen Ebenen versteht, wenn man jeden Streit, jede Auseinandersetzung vermeidet, wenn aus Angst alles genauso bleibt, wie es ist, wenn alles Routine ist, dann lässt die Kraft der Lust nach. Es gibt keine Spannungen mehr und kein Funke springt mehr über. Am Ende ist man wie Bruder und Schwester im Bett. Unsere moderne und christlich geprägte Kultur hat uns gelehrt, dass Sex und Liebe eine Einheit sind. Die Natur des Menschen entdeckt jeden Tag Beweise, dass es überhaupt nicht so ist; aber der Mensch kann sich aus diesen gesellschaftlichen und moralischen Zwängen nicht befreien. Ein Machtkampf entsteht in einem selbst. Besonders bei Frauen ist das deutlich, weil die Männergesellschaft zusätzlich Druck ausübt. Alle diese wechselhaften Gefühle im Menschen und der Druck, alle Liebeselemente in sich vereinen zu müssen, sowie die Distanzlosigkeit, all das lässt die Lust erschlaffen.
Fazit:
Diese überromantisierte Vorstellung von Liebe, die sich in Distanzlosigkeit in der Beziehung zeigt, führt dazu, dass die Lust am anderen schneller abstirbt, als die Liebe wachsen kann.
Übersexualisierung und Untererotisierung, Banalisierung der Sexualität
Die Übersexualisierung und Untererotisierung sowie die Tabuisierung von Sex und Erotik können realen, aktiven Sex in der Beziehung abtöten!
Überall werden wir bombardiert mit sexuellen Bildern, mit Themen und Reizen. Ständig werden wir im Fernsehen, in Zeitungen, im Internet, auf Plakaten, in der Werbung mit Sex und sexuellen Anspielungen konfrontiert. Schon in Kindersendungen wird Sex oder Sex-Ähnliches gezeigt.
Nackte Frauen, nackte Brüste werden in vielen Zeitschriften und anderen Medien an jedem Ort und zu jeder Uhrzeit gezeigt, als sei dies völlig normal.
Pornovideos kann man per Mausklick aus dem Internet herunterladen, Frauenkleidung wird so geschnitten, dass man das Gefühl hat, die Frau läuft nackt herum. Auch die Kleidung von jungen Mädchen wird immer aufreizender. Sie wird so übersexualisiert geschnitten, dass es fast normal ist, wenn sie ihren Körper nahezu nackt zeigen, den Bauch frei tragen, die gerade erst wachsenden Brüste vorführen und der Po kaum bedeckt wird. Man bringt somit das Mädchen schon sehr früh indirekt in Kontakt mit Sex, man sexualisiert es, ohne ihr die notwendige Idee von Erotik zu vermitteln. Am Ende weiß das Mädchen nicht mehr, was Sexualität und was Erotik ist. Es gibt viele Talkshows über Sex, es wird zu einer Konsumware und zur Unterhaltung degradiert.
Das bewirkt langfristig im Kopf der Menschen eine gefährliche Entwicklung! Sie nehmen den Sex und den Körper nicht mehr ernst. Anstatt sich zu freuen, wenn ihre Frau sich auszieht und ihren Körper, ihre Brüste zeigt, ist es für sie nichts Besonderes mehr, da es ja völlig normal ist und man an jeder Ecke Busen konsumieren und sehen kann. Dadurch stumpft man ab, hat kein Verlangen mehr.
Die Menschen konsumieren und glauben, dass es in der Realität so ist, wie man es in den Talkshows sieht oder wie es verschiedene Studien sagen. Es wird z.B. überall davon gesprochen, dass Frauen multiple Orgasmen haben können. Man muss einfach die richtigen Stellen finden. Die beiden Liebenden versuchen vergeblich, diesen Zustand zu erreichen, ohne Erfolg. Fragen entstehen: Ist der Mann kein guter Liebhaber oder ist die Frau nicht sensibel genug? Die Folge ist Frustration und wenn sie nicht schnell wieder zurück zur Realität kommen und sich nicht als Versager betrachten, verlieren sie dann aus Enttäuschung die Lust auf Sex oder suchen diesen Kick woanders, ohne zu wissen, dass sie diesen nicht finden werden. Man würde normalerweise davon ausgehen, dass durch die jahrzehntelange übersexualisierte Aufklärung Menschen soweit aufgeklärt sind, dass sie mit ihrer Sexualität hervorragend und zu ihrer Zufriedenheit umgehen können. Weit gefehlt, genau das Gegenteil ist der Fall:
Die Gesellschaft ist durch diese Übersexualisierung total untererotisiert. Die Übersexualisierung macht den Sex zu einer Konsumware. Viele Menschen genießen den Sex nicht mehr. Sie wissen gar nicht, wie man ihn genießt. Sie konsumieren ihn nur noch, wie man Fertigessen aus dem Supermarkt kauft und isst, wie man eine Hose aus einem Kaufhaus anzieht, ohne zu wissen, wie die Pizza eigentlich gemacht ist, welcher Stoff die Hose hat und wie der Stoff behandelt werden muss. Die Konsequenzen sind dann Übergewicht und unpassende Kleidung. Das bedeutet, du hast etwas, von dem du weißt, dass es den Hunger stillt oder deinen Körper bedeckt, aber es tut dir nicht gut, weil du am Ende nichts davon weißt. Genauso ist es mit der Übersexualisierung und Untererotisierung. Die Übersexualisierung erwirkt eine Untererotisierung und die Lust auf Sex verschwindet.
Zwar wird viel über Sex geredet, dennoch wissen immer weniger Menschen, was Sex ist, was Erotik ist, wie man Sex machen sollte, damit er erfüllt ist. Sex wird so dargestellt, als sei es nur Erektion, Penetration, Ejakulation bei Männern bzw. sich lecken und/oder penetrieren lassen bei Frauen; alles sehr plakativ. Der tiefere Sinn der Sexualität, damit man sie gut genießen kann, warum, wie und was, werden gar nicht angesprochen. Flirten, kleine Späße, kleine Spielchen usw. werden immer als unwichtig dargestellt. Wie man den Partner mit Mimik, Körperhaltung, Gesten, Handlungen, Sprache, Anschauen anmacht und anzieht, ohne sich nackt zu zeigen, wird vernachlässigt. Das heißt, wichtige Zugänge zur sinnlichen Stimulation entfallen.
In sexuell aktiven Gesellschaften wird die Erotik viel mehr gezeigt als der Sex. Sie steht mehr im Vordergrund. In den sexuell inaktiven Gesellschaften steht der Sex im Vordergrund und die Erotik wird vernachlässigt.
Dieses Manko habe ich sehr früh bemerkt. Manche Frauen haben mir auch sexuell nicht mehr gefallen, mit ihrer Art, sich emotionslos bzw. sich unerotisch vor dem Mann zu zeigen, als ob sie kein Gefühl mehr für ihren Körper hätten.
Die Banalisierung der Sexualität ist auch eine der schlimmsten Ursachen der Sexprobleme und der Lustlosigkeit bei vielen Menschen. Wenn z.B. ein Jugendlicher seine Eltern jeden Tag nackt sieht und deren (ältere) Körper wahrnimmt oder wenn ein Mädchen ständig den alten, schlappen Penis unter dem Bierbauch ihres Vaters sieht, dann prägt sich dieses Bild unbewusst langfristig negativ ein und als Erwachsene haben diese Kinder weniger Lust!
Vor den Kindern intensiv zu knutschen oder sogar mehr, das prägt die Kinder nicht unbedingt positiv. Man banalisiert Dinge, die für die Kinder später wichtig sind! Die moderne Erziehung will uns weismachen, dass Kindern nichts vorenthalten werden sollte, auch nicht, dass man miteinander zärtlich ist, deswegen darf man sich auch