In der Polygamie lebt's sich besser!. Max Nang

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In der Polygamie lebt's sich besser! - Max Nang

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muss. Ich habe schon wunderbare One-Night-Stands gehabt, habe Frauen sehr geliebt, mit denen der Sex nicht so schön war, aber mit denen ich dennoch eine tolle Beziehung hatte. Dies war nur möglich, weil ich Sex mit anderen Frauen haben konnte und in meinem Gefühl und in meinem Kopf den Sex von der Liebe getrennt habe.

      Die weit verbreitete Definition von Liebe ist zu egoistisch

      Die Bedeutung eines Wortes kann den Menschen schon in seiner Handlung manipulieren und einschränken. Die Liebe, besonders wie sie den Menschen vor allem in den westlichen Ländern zu verstehen gegeben wird, führt die Menschen dazu, dieses Gefühl zu beschränken. Sie verbinden Liebe nur mit bestimmten Menschen, Sachen usw. Deswegen glaubt der Mensch, dass die Liebe einzigartig und unteilbar ist. Warum denkst du, dass deine Freundin, die dich liebt, sich „geteilt“ hat, wenn sie einmal mit einem anderen Mann schläft? Warum meinst du, du willst sie nicht mit jemandem teilen? Was willst du nicht teilen? Bleibt bei dem anderen ein Teil der Vagina? Alles kehrt doch zurück zu dir? Und du kannst dann genauso schön mit ihr schlafen, in vollen Zügen. Du willst die Liebe nicht teilen? Wie kann man Liebe teilen? Kannst du die Liebe zwischen deinen Kindern teilen? Kannst du die Liebe zwischen deinen Eltern teilen?

      Nein – die Liebe ist umfassend, vielseitig und teilbar. Die Liebe hat verschiedene Facetten und Level.

      In einem einzigen Menschen oder einer Sache kann man nicht alle Facetten der Liebe wiederfinden.

      Das ist pure Fantasie.

      Aber in der romantischen, westlichen Vorstellung von Liebe erwartet man vom Partner, dass er perfekt ist, dass er in sich alles vereint, was man sich wünscht und was man will: Er soll ein guter Liebhaber, ein ehrlicher Freund, ein vertrauensvoller Berater, ein zuverlässiger Spielkamerad sein, ein toller Vater, eine tolle Mutter, ein guter Finanzierer. Man erwartet vom Partner, dass er genauso fühlt, weint, pupst, lacht wie man selbst, dass er die gleichen Interessen, Lüste und Gelüste hat, man soll alles zusammen machen und teilen, man hat die gleichen Freundeskreise, die gleichen Meinungen, man geht nur zusammen aus usw. Nur dann, so glaubt man, liebt man sich und passt zusammen. (Lesen wir zum Beispiel Kontaktanzeigen, in denen Leute die Liebe suchen, und achten darauf, was sie von dem anderen erwarten!). Daraus entsteht eine Exklusivität. Der Partner gehört mir. Dann ist es nur folgerichtig, dass ihre Vagina, Klitoris, Brüste bzw. sein Penis ebenfalls mir allein gehören.

      Diese Forderung an einen einzigen Menschen, alles zu vereinen, überfordert die Liebe und macht den Menschen zum Gefangenen seines Gefühls. Irgendwann kann er es nicht mehr ertragen. Diese Liebe wirkt erdrückend und stresst die Sexualität. Die Partner müssen ihre sexuellen Fantasien und Träume unterdrücken und trauen sich nicht, Sex außerhalb dieser Instanz zu haben. Das wäre Untreue; wenn man jemanden liebt, hat man doch nur Lust auf diese Person. So verkommt die Liebe zum romantischen Ideal, beschützt von der Eifersucht.

      Zu viel lieben und diese Liebe ständig zu betonen, das kann auch die Lust auf Sex töten. Der Mann singt jeden Tag „Ich liebe dich!“, ruft die Frau jede Stunde im Büro an, er bombardiert sie mit SMS-Liebesgrüßen, ihr Anrufbeantworter steht nicht mehr still, Blumen werden jeden Tag geschickt usw. und wenn sich die Frau darüber beschwert, sagt er nur: „Aber ich liebe dich doch, Schatz, ich bin halt verrückt nach dir!...“ Am Anfang scheint es noch süß zu sein, aber bald wird diese Art nervig und die Lust auf den Partner verschwindet. Eine Liebe, die so läuft, führt garantiert dazu, dass die Lust irgendwann stirbt.

      Liebe kann man verteilen und differenzieren. Liebe ist nicht nur auf einen einzigen Menschen beschränkt. Man kann mehrere Männer und Frauen gleichzeitig lieben. Jede Liebe ist anders. Es gibt immer einen besonderen Grund, warum man den einen oder den anderen liebt.

      Die westliche Kultur und Denkweise sind sehr religiös geprägt, die Sprache und Kultur ist voller Egoismus und Beschränkungen. Sex und Liebe reflektieren nur die gesamte Kultur. Die Sexualität (in der Beziehung) ist nach außen sehr eng mit Liebe verbunden. Liebe wiederum fordert ein absolutes Exklusivrecht am Partner, seinen Bedürfnissen, seinem Körper und seiner Sexualität; Liebe bedeutet hier, alles mit dem Partner zu teilen (Freundeskreise, Intimsphäre, Geheimnisse, Hobbys, Meinungen, Sexualität, …) und zu einer Einheit zu werden.

      In der Bamileké (Westafrika) Kultur gibt es nur ein Wort für alles Folgende. Sympathie, sich mögen, Liebe und liebhaben: All das ist vereint in dem einzigen Wort „Liebe“. Somit kann man viele Menschen lieben und mit vielen Menschen Sex haben, ohne das Gefühl zu haben, dass man jemanden betrogen hat.

      Ich sage sehr afrikanisch: Man kann nicht jeden Tag nur Reis mit Erdnusssoße essen, auch wenn dieses Gericht das Lieblingsgericht ist. Irgendwann kommt eine Sättigung. Um zu wissen, dass Reis mit Erdnusssoße wirklich das Lieblingsgericht ist, sollte man vielleicht Reis mit Tomatensoße oder gar Nudeln oder Kartoffeln essen. Diese Abwechslung macht dann den Reis zu etwas Besonderem. Man freut sich nach zwei Tagen, wenn man wieder Reis mit Erdnusssoße essen darf. Wenn man das nicht tut und nicht die Möglichkeit hat zu vergleichen, wird man am Ende auch keinen Reis mehr sehen wollen. So ist es auch mit Sex und Liebe.

      Wenn diese Vereinigung von Liebe und Sex im Innersten richtig wäre, würden doch nicht so viele Menschen dennoch fremdgehen und Lust außerhalb der Partnerschaft suchen. Überall in den westlichen Ländern floriert alles, was mit Sex zu tun hat. Der Konsum von Sex-Spielzeug ist enorm. Die am häufigsten angeklickten Seiten im Internet sind Sexseiten mit Milliarden von Klicks pro Monat. Partnerbörsen und Seitensprungportale, Singletreffs, Sexclubs, Freudenhäuser usw. boomen: Das heißt, alles, was mit reinem Trieb, mit Sex ohne Gefühl und Liebe zu tun hat, stößt auf riesiges Interesse.

      Wenn wir diesem Trieb nicht erlauben, sich in seiner Natürlichkeit zu entfalten, wird dieser Trieb unsere Lust in uns zerstören.

       Fazit:

      Unsere moderne und christliche geprägte Kultur hat uns gelehrt, dass Sex und Liebe eine Einheit sind. Die Natur des Menschen entdeckt jeden Tag Beweise, dass es nicht so ist; aber der Mensch kann sich aus diesen gesellschaftlichen und moralischen Zwängen nicht befreien. Ein Machtkampf entsteht in einem selbst. Besonders bei Frauen ist das deutlich, weil die Männergesellschaft zusätzlichen Druck ausübt. Alle diese wechselhaften Gefühle im Menschen und der Druck, alle Liebeselemente in sich vereinen zu müssen, lassen die Lust erschlaffen, genauso wie die Distanzlosigkeit.

      Wenn wir diesem Trieb in seiner Natürlichkeit nicht erlauben, sich zu entfalten, wird dieser Trieb in uns unsere Lust zerstören.

      Distanzlosigkeit und zu viel Harmonie

      Distanzlosigkeit ist ein weiterer Faktor, der Lust töten kann! Wenn Partner alles teilen wollen und einfach alles vom Anderen wissen wollen, keine kleinen Geheimnisse für sich haben, jeden Tag, jede Minute zusammen sind usw., dann kann das das sexuelle Interesse völlig abflauen lassen.

      Sie wollen, wie es in der Bibel beschrieben wird, ein einziger Körper, eine einzige Seele werden. In der Bibel steht: „Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen und es werden die zwei ein Fleisch sein – so dass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ (Mat. 19,5+6). Daran sieht man, woher dieses Verhalten besonders in den westlichen Kulturen kommt. Das ist ein anerzogenes Verhalten mit christlichem Einfluss. Als Liebeszeichen oder Beweis dafür, dass Paare zusammenpassen, wird nur anerkannt, dass sie die gleichen Interessen haben, dass der eine zum anderen wird.

      Es geht so weit, dass bestimmte Schamgrenzen überschritten werden.

      Er

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