Professors Zwillinge Bubi und Mädi. Else Ury
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Professors Zwillinge Bubi und Mädi - Else Ury страница 8
»Aber Kleine, das ist doch nicht so schlimm, das bißchen Blut. Kindergeheul kann ich nicht vertragen. Dann geht nur wieder rauf. Ihr erkältet euch überhaupt.« Frau Lehmann hat nun genug von ihrem Besuch.
Bubi aber noch nicht. Der findet es wunderschön bei der Lehmfrau und ihrem Papagei. Wenn auch der Finger weh tut.
»Haste auch noch'n Mamagei?« fragt er; denn zu einem Papagei gehört doch auch ein Mamagei, findet Bubi.
»Hahaha«, wieder lacht Frau Lehmann. Und der Papagei lacht mit. Nein, ist das ulkig. Der Papagei kann richtig lachen. Er lacht den dummen Bubi aus.
Frau Lehmann humpelt an ein kleines Schränkchen und holt eine Blechbüchse mit Keks heraus.
»Nun muß ich doch meinem kleinen Besuch etwas aufwarten, wenn er auch im Hemdchen zu mir kommt«, sagt sie freundlich.
Mädi nimmt sich mit einem artigen Knicks einen Keks heraus. Bubi gleich zwei. Wahrscheinlich, weil er zwei Stunden älter ist. Aber als Mädi eben hineinbeißen will in den Kuchen, da fliegt auch schon der Jakob herbei.
Weg ist Mädis Keks! Jakob sitzt auf seiner Stange und läßt ihn sich schmecken.
»Der olle Jakob hat mein sein Kuchen gestohlen und aufgefrescht«, weint Mädi.
»Na, deshalb braucht man doch nicht gleich wieder zu heulen. Mein Jakob ißt auch gern Keks. So, Kleine, da hast du einen anderen.« Frau Lehmann öffnet noch einmal ihre Büchse.
»Du bist eine doll gute Lehmfrau«, sagt Mädi dankbar und steckt den ganzen Keks auf einmal in den Mund. Damit ihn Jakob nur nicht wieder fortholt.
»Warum sagt ihr denn bloß immer Lehmfrau zu mir, Kinderchen?« verwundert sich Frau Lehmann.
»Weil du doch gar keinen Mann hast, bloß 'ne Manthilde«, erklärt ihr Bubi.
Nein, so hat Frau Lehmann sich lange nicht amüsiert, wie heute über die drolligen kleinen Zwillinge, die sich so ähnlich sehen wie ein Ei dem andern.
»So, Kinderchen, nun müßt ihr aber wirklich gehen. Sonst erkältet ihr euch in euren Hemdchen und bekommt einen Schnupfen. Und wenn du künftig wieder so laut Kegeln schiebst oben im Kinderzimmer, Bubi, dann denkst du daran, daß die alte Frau Lehmann Kopfweh hat, nicht wahr?« Sie klopft Mädi die Wangen.
»Nee,« sagt Mädi. Denn sie ist ja gar nicht der Bubi.
»Nein? Das ist aber nicht artig, Bubi. Nun, die Mädi denkt sicher dran, wenn sie mal wieder mit ihrem Puppenwagen so wild durch alle Zimmer rollt. Ja, Mädi?«
»Nee«, sagt auch Nummer zwei. Denn Bubi ist ja gar nicht die Mädi.
»Hahaha –«. Die Kinder lachen beide los. »Das ist doch behaupt mein sein Mädi« – und »das is doch mein sein Bubi.« Jakob lacht auch mit, trotzdem das gar nicht hübsch von ihm ist, seine alte Dame auszulachen.
»Die Lehmfrau iß ßon so alt, und weiß noch nicht mal, wer Bubi und Mädi is.« Bubi muß sich schon wieder sehr wundern.
Frau Lehmann nimmt ihren kleinen Besuch an die Hand. »Nun brauche ich aber wirklich Ruhe, Kinderchen. Nun geht wieder nach oben.«
»Denn biste ja ganz alleine, arme Lehmfrau, weil dein seine Manthilde nich da is«, wendet Bubi ein.
»Das schadet nichts.« Frau Lehmann greift sich an ihren Kopf. Ach, wie der schmerzt von dem lauten kleinen Besuch.
»Na, Jakob is ja bei dir«, überlegt Bubi.
»Eure alte Kinderfrau wartet gewiß schon auf euch«, beginnt Frau Lehmann aufs neue.
»Bestimmt nich. Frau Annßen hat heut große Wässe«, beruhigt sie Bubi.
Aber was ist das? Aus dem Hintergärtchen eine angstvolle Stimme: »Bubi – Mädi – wo bist du? Bubi – – Mädi – – –.« Das ist Frau Annchen.
»Wo bist du?« ruft auch Jakob dazwischen. Und gleich darauf schnarrend: »Hier – hier – hier – – –«
»Hier is mich«, – schreit es von der Galerie der Frau Lehmann zurück.
Nanu? Die Kinderfrau, die voller Sorge ihre Kleinen sucht, traut ihren Augen nicht. Da steht ja der Bubi im Hemd bei der Frau Lehmann oben auf der Galerie. Und jetzt erscheint daneben noch ein zweiter Hemdenmatz. »Frau Annchen – kuckuck!« ruft es.
Da hört sich ja aber alles auf! So schnell ist Frau Annchen noch nie die Treppen hinaufgelaufen.
»Ja, Kinder, was soll denn das heißen? Ich guck' mir die Augen von dem Küchenfenster nach euch aus. Ich stürze von meiner Wäsche weg, um euch zu suchen. Und nun find' ich euch hier, und noch dazu im Hemd. Ja, schämt ihr euch denn gar nicht vor Frau Lehmann?« Frau Annchen ist mit Recht aufgebracht. »Wo habt ihr denn bloß eure Sachen?«
»Naß« – sagt Mädi kleinlaut.
»Szön gewassen wie Frau Annßen. Die Hößen hängen an 'ne Leine vom Zaun. Damit Frau Annßen sich freut«, erzählt Bubi treuherzig.
Frau Annchen sieht aber gar nicht danach aus, als ob sie sich freut. Im Gegenteil, ein bitterböses Gesicht macht sie, wie die Kleinen das selten bei ihrer guten Kinderfrau kennen.
»Entschuldigen Sie bloß, Frau Lehmann. Sie glauben gar nicht, wie unangenehm mir das ist, daß unsere Kinder in diesem Aufzug zu Ihnen gekommen sind. Was habt ihr denn überhaupt hier zu suchen?«
»Unser Ball is doch reingeflogen zu der Lehmfrau, dann muß ich und mein sein Mädi ihn doch wieder holen.« Fest hält Bubi den Ausreißer, der an allem schuld ist, im Arm.
Aber auch Frau Annchen hält ihre kleinen Ausreißer fest an jeder Hand. »Na, kommt ihr mir nur nach oben!« sagt sie vielverheißend.
»Ihr besucht mich mal, wenn ihr angezogen seid, Kinderchen, nicht wahr?« sagt die alte Frau Lehmann noch freundlich. Sie fühlt sich ganz schwach von dem lebhaften Besuch.
»Jakob – wo bist du?« klingt es hinter den beiden Kindern schnarrend her.
An jeder Hand einen Hemdenmatz, so steigt Frau Annchen mit ihnen die Treppe hinauf. Und wollt ihr wissen, was weiter geschah, so fragt nur die Rute hinter dem Spiegel.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала,