Die Atlanten von Wheed. Gabriele Steininger

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Die Atlanten von Wheed - Gabriele Steininger 1. Buch

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      Gabriele Steininger

      Die Atlanten von Wheed

      Marc und Aura & das Vermächtnis der Magier

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Die Legende über die magischen Karten

       Eine Reise ohne Ziel

       Smurkos Maren

       Das Omnival

       Herz und Verstand

       Sokrums Neram

       Nachwort

       Impressum neobooks

      Die Legende über die magischen Karten

       Prolog

      Drei Tage und Nächte, so dunkel, so schwarz, dass man keinen Unterschied zwischen ihnen festzustellen vermochte, stand Aravon auf dem höchsten Felsen Wheeds.

      Gnadenlos und alles vernichtend was sich ihnen in den Weg stellte, fegten die Stürme der Vergeltung über die Oberfläche des Planeten. Aravon trotzte den Gewalten. Ein grausames Schauspiel, welches er mit anzusehen verdammt war. Durch seine Schuld waren die brachialen Kräfte entfesselt worden, die sich nun nicht mehr bändigen ließen. Es war pure Wut, die tobte und fauchte wie ein wildes Tier. Die Wut eines ganzen Erdballs, welche die Landstriche auslöschte, als hätten sie nie existiert.

      Hart peitschte der Wind alles nieder, was Regenguss und Hagel verschont hatten. Baume entwurzelten mit lautem Krachen durch die bebenden Erschütterungen der Welt. Die Wasser traten flutend über ihre Ufer. Tiefe Rinnen ziehend, spülten sie brausend Erdreich und Steine hinweg.

      Blitze schossen, den Himmel zerreißend, glühend wie Pfeile aus Feuer herab. Donner grollte lauter als jemals zuvor und Dunkelheit hielt das Land gefangen. Das Volk hatte Angst. Eine Angst, die so alt war wie das Leben selbst. Ihre Welt würde untergehen und mit ihr alles was atmete und lebte.

      Die Naturgewalten beschwörend, stand Aravon im Zentrum des Geschehens. Unablässig schlug ihm der kräftige Regen ins Gesicht, nahm ihm die Sicht, ließ ihn erblinden und kroch in jede seiner Poren. Der Sturm zerrte an seinen Kleidern, seinen Haaren, ließ ihn schwanken und um sein Gleichgewicht kämpfen. Der starke Ast eines Panguabaumes war seine einzige Stütze, auf der er sich tapfer gehalten hatte.

      Seit er den milchweißen Stein gefunden hatte, der sich im Fels verbarg, bäumte sich die Welt wie ein bockiges Zugtier gegen ihn. Eine Furie, die zu zügeln er nicht in der Lage war. Überzeugt davon, die Welt auf der er lebte zu verbessern, war er auf den Sulberg gestiegen. Es war ein letzter Versuch das Herz von Wheed nach einer langen Odyssee doch noch zu finden. Eine schreckliche Krankheit, die auf Wheed existierte, hatte seine Schwester befallen. Nur mit dem Herzen von Wheed, einem Kristall, der alle Magie des Planeten innehielt, würde er sie heilen können.

      Das größte Verbrechen begehend, hatte er das Od aus seiner natürlichen Verankerung gebrochen. Seiner inneren Stimme Flüstern nachgebend.

      Seine Kräfte schwanden mit jedem unendlichen Augenblick auf dem Fels. Der Zeitpunkt, an dem er zusammenbrechen würde, stand kurz bevor. Alles was er zu geben vermochte wurde ihm in diesem Moment, von diesem Kampf abverlangt. Der Kristall hatte ihn verändert. Nicht länger war er nur der Arzt, der sich auf die Suche nach der Rettung gemacht hatte. Mit rauer Stimme schrie er gegen die Mächte an. Formeln in einer Sprache, die tief aus seinem Innersten kam und deren Bedeutung nur er zu kennen schien. Worte, gewaltig wie der Sturm selbst, triefend vor Schwärze wie das Dunkel dieser apokalyptischen Nacht, schallten in das Tosen der Stürme.

      Risse zogen sich tief und klaffend über die ganze Platte und während er immer noch gegen die Mächte des Geschehens anzukämpfen versuchte, löste sich das erste Stück mit einem unvorstellbaren, alles erschütternden Laut vom Ganzen. Krachend barst die Platte, aus der das Land von Wheed bestand. Vollkommen erschöpft sank er auf die Knie. Eine säuselnde Stimme führte ihn in einen Traum des Unbewussten. Das Schicksal von Wheed war besiegelt.

      Die Welt – zerbrach – in Stücke.

      Und mit ihr splitterte das Herz von Wheed.

      Gespannt wartete die Schar der Kinder auf Antgas Erzählung. Ein Ritual, welches sich jeden Abend aufs Neue wiederholte und von allen Kindern der Wohnburg heiß geliebt wurde. Auf Teppichen und Kissen hatten sie sich vor ihr niedergelassen. Ein prasselndes Feuer sorgte für Behaglichkeit und das nötige Licht, um den fantastischen Erzählungen der alten Frau die richtige Stimmung zu verleihen. Es war mucksmäuschenstill im Raum, als Antga ihre Stimme erklingen ließ.

      „Vor langer, langer Zeit, als die Wälder noch dichter standen, die Seen noch tiefer und die Himmel noch weiter waren, lebte einst ein Magier in einer kleinen Höhle in einem kleinen Felsen. Wenn ihr den Felsen suchen würdet, so wäre er heute nicht mehr als ein großer Stein, den man mit zwei Händen gerade noch so greifen kann. Einzig und allein die Zeit vermag es, aus jedem Berg einen Kiesel zu formen, oder sogar nur ein Sandkorn von ihm übrig zu lassen. Dieser Magier hieß Ewon. Er kannte viele Geheimnisse von ganz Wheed. Auch von dem Kosmos, der unseren Planeten seit je her umgibt. Er wusste sehr Vieles, was seinen Kollegen auf den Platten entging. Sein größtes Geheimnis aber, war eine Karte. Jeder Zauberer und Magier auf Wheed besaß eine Karte von der Platte, auf der er lebte. So war auch Ewon einer von sieben Kartenwächtern. Diese Karten nannte man Atlanten. Ein Magier und ein Zauberer sind nicht das Gleiche müsst ihr wissen. Es gab viele Männer die das Talent besaßen ein Zauberer zu werden, der sich mit allerlei Tricks, oder auch Spielen auskannte. Das Auge normaler Leute wie Euch und mich zu täuschen, war schon damals eine verbreitete Kunst. Auch heute gibt es noch Zauberer, nur nennen wir sie Gaukler. Sie bezaubern auf den großen Märkten unsere Sinne, täuschen den Blick. Ein Magier aber, der die Magie besitzt Dinge aus eigenem Willen zu verändern, wandelt schon lange nicht mehr unter uns." Antga seufzte tief und in den Augen ihrer gespannten Zuhörer spiegelte sich ebenfalls Bedauern.

      "Die Karten der Magier zeigten, jede für ihre zugehörige Platte, alles was sich an Land, Flüssen, Wäldern, Bergen und Seen, aber auch an Schätzen befand. Auf der Rückseite der Karten befanden sich die Sternbilder. So wie man sie von den jeweiligen Platten aus im Nachthimmel sehen konnte. Aber Ewons Karte war etwas Besonderes. Sein Atlant zeigte, je nach dem wie man ihn faltete, alle anderen Karten und ergänzte und vervollständigte sie um viele Geheimnisse. Sie war wie ein Schlüssel, der den Weg in eine andere Welt öffnete. Eine geheime Welt, die sowohl die unsere war und doch auch wieder nicht. Ohne diesen Schlüssel waren die anderen Karten nicht vollständig. Nur, wenn sie alle

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