Blood-Lady. Mandy Hopka
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„Ich weiß nicht einmal was genau er gemacht hatte! Er war ein guter Mensch. Ein guter Vater. Er hat nichts Falsches getan.“
„Und auch Leonie R, die nicht erkannt werden möchte, versteht nicht, weshalb ihr Verlobter, sterben musste.“
„Wir waren mitten in denn Hochzeitsvorbereitungen und dann das! Das ist einfach nur ungerecht“ Die Frau schniefte und schnappte nach Luft. „Ich hoffe wirklich, dass man diese Täter endlich findet und sie zur Rechenschaft dafür zieht, dass sie so viele Menschen ermorden.“
„Amy, du weißt doch, dass diese Frau lügt“, sagte ich und nahm ihre Hand in die meine. „Sie weiß eindeutig, dass ihr Mann ein Vampir ist und sich der Rebellion angeschlossen hatte. Ihr war doch klar, dass das passieren würde. Also warum dann dieses Rumgeheule vor der nichts wissenden Bevölkerung?“
„Soll sie etwa ausplaudern, dass es sich dabei um einen Vampirkrieg, als um einen Bandenkrieg handelt? Wir können froh sein, dass sie es nicht einfach tun! Das ist etwas, was ich einfach nicht verstehe. Jetzt wo ihnen niemand mehr Vorschriften macht, warum gehen sie nicht einfach zur Presse und machen es publik? Ich denke, dass hier ist eher ein Statement an das Ministerium. Vielleicht denkt sie, dass sie so jemanden erreichen kann? Wahrscheinlich hat das Ministerium diese Banden und Drogen Geschichten erfunden, um wahllos töten zu können“, sagte sie genervt, während ich in mein Kissen zurück sank. „Allmählich wächst in Deutschland immer mehr die Angst vor diesem landesweiten Bandenkrieg. Doch die Fragen wer diese Banden sind, die sich mittlerweile in ganz Deutschland bekriegen oder überhaupt warum sie dies tun, bleibt weiterhin ein Rätsel.“
„Siehst du, und das verstehe ich auch nicht! Warum nur landesweit? Der Vize hat auf der ganzen Welt den Befehl zur Massentötung gegeben, also warum fällt es dann nur hier in Deutschland so ins Gewicht, dass man den Medien eine Geschichte auftischen musste?“, rätselte sie und blickte mich dabei hoffnungsvoll an. Ich wusste zwar eine Menge, aber alles wusste auch ich nicht mehr. Immerhin hatte ich in den letzten Monaten andere Probleme gehabt. „Ich denke mal, und dass ist jetzt nur eine Vermutung, dass John diese Rebellion auf Deutschland konzentriert, da hier das Zentrum des Ministeriums ist. In den anderen Ländern können deine Fighter morden und morden, ohne, beziehungsweise nur mit wenig Widerstand. Im Dunklen und im Geheimen. Vielleicht verstecken sich die Mischlinge auch und warten auf ihre Anweisungen. Ich habe dir doch erzählt, dass er die Manipulationsabteilung behalten hat, um diese Morde zu vertuschen.“ Sie überlegte kurz, ehe sie sich ohne ein weiteres Wort dem Fernseher zuwandte. Scheinbar hatte sie festgestellt, dass der Bericht jetzt vorüber war, während wir diskutiert hatten. „Wir halten sie natürlich auf dem Laufenden, falls es etwas Neues zu dieser Thematik gibt. Und nun zu einem ebenfalls aktuellen Thema.“ Die Stimme versagte und Amy, die nun im Schneidersitz neben mir saß, drehte sich zu mir um. Ich blinzelte in Richtung des Fernsehers, der nun im Dunklen lag. „Hast du davon gewusst?“
„Mehr oder weniger ja.“ Ich gähnte lang und schaute auf die Uhr. „Zeit fürs Abendbrot, findest du nicht?“
„Wie können sie so etwas zulassen! Es ist doch nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand Fotos oder Videos ins Netz stellt die zeigen, wie sie kämpfen, wie sie ihre Zähne zeigen, wie sie regenerieren und dann ... und dann …“
„Jetzt mach mal halblang. So weit wird es der Minister schon nicht kommen lassen. Du hast da etwas außer acht gelassen. Diese Lüge mit dem Bandenkrieg und den Drogen ist doch eine gute Deckung für ihn. Schon seit ungefähr einem Monat gibt es diese Nachrichten. Nur leider seid ihr dabei die bösen und die anderen die gutmütigen Drogenjunkies, die Familie haben und bei denen die Frauen oder Männer des Öfteren in Interviews auf die Unschuld ihres geliebten plädieren. Aber ich denke, der Minister wird nicht jedes Interview mit einem Hinterbliebenen zulassen. Ich weiß nicht, wie viele Mischlinge sich nun vor ihren Lebenspartnern und ihrer Familie geoutet haben, aber ich denke mal, es werden nicht alle gewesen sein und deshalb sind so viele so ratlos über den Tod ihres Mannes oder ihrer Frau. Aber diese Frau vorhin wusste eindeutig mehr. Das hat man ihr angesehen.“ Ich glitt vom Bett hinunter und reichte Amy die Hand. Sie schien komplett unter Strom zu stehen und angespannt nachzudenken. Wahrscheinlich überlegte sie gerade, wie sie sich am einfachsten wieder in Gefahr begeben konnte und das schlimme daran war, dass ich nichts dagegen tun konnte, ohne sie wieder zu verlieren. Ob ich sie gehen ließ oder sie einsperrte. Es schien, als hätte ich keine Wahl mehr, denn ganz egal was ich auch tun würde, es gab bei jeder Entscheidung die Möglichkeit, dass sie mich verließ. Diese Machtlosigkeit, dieser Verlust meiner Kontrolle machte mich wahnsinnig und ich wollte aufhören, darüber nachzudenken, dass sie gehen würde. „Willst du nun mit essen kommen oder nicht?“
„Ich muss dringend mit Marvin und Nicki sprechen. Ich muss wissen was hier vor sich geht“, sagte sie abwesend, nahm jedoch meine Hand entgegen. Etwas zu energisch zog ich sie zu mir. „Entschuldige“, entgegnete ich daraufhin und legte meine Hände an ihre Hüfte. „Schon okay, gibst du mir dann mein Handy wieder“, antwortete sie gleichgültig. Mittlerweile kannte ich sie nur zu gut. Es ging ihr nun besser und so war sie von diesem Thema so gefesselt, dass sie sich wie ein hungriger Adler auf alles stürzte. Kopflos, ohne darüber nachzudenken was sie tat. Ihr Tatendrang in dieser Sache würde mir wohl auch noch weiterhin nur Probleme bereiten, egal, wie sehr ich mich auch von alledem fernhalten wollte. Ich schaute sie an, als ich bemerkte, dass sie zu mir aufsah. „Nach dem Essen“, bestimmte ich und ließ sie mit meiner Stimme spüren, dass ich mich nicht umstimmen lassen würde. „Ja, meinetwegen“, erwiderte sie hektisch und entriss sich meiner Umarmung. Als sie schon aus dem Raum war, blieb sie stehen und schaute zu mir zurück. „Was ist nun?“ verständnislos schüttelte ich den Kopf. „Ich will in Ruhe mit dir essen, also mach jetzt bitte nicht so eine Hektik. Die Welt wird sich auch mit diesem Telefonat nicht ändern“, meinte ich, als ich zu ihr aufschloss. „Ich habe mehr als zwei Monate wegen dir verpasst! Ich will endlich wissen was im Ministerium vor sich geht.“ Sie war wirklich anstrengend. In den letzten zwei Tagen, hatten wir einander mehr gegeben als jemals zuvor. Was vielleicht auch daran lag, dass wir endlich Zeit für uns gehabt hatten. Amy war zu schwach gewesen um das Bett zu verlassen und somit hatte ich ihr Bettruhe verschrieben, bis es ihr wieder besser ging. Nun erschien mir diese Zeit, wie als hätte es sie nie gegeben. Jetzt, da sie wieder Feuer und Flamme für unser kleines Problem war, würde sie keine Ruhe mehr geben. Ich verfluchte unsere Situation, in der wir uns noch immer befanden. Das schlimmste an allem war wirklich, dass ich sie gehen lassen musste. Wahrscheinlich hatte sie recht, ich konnte nicht alles kontrollieren.
„Wir sollten uns langsam etwas einfallen lassen. Du musst mit John reden! Aber gut, dafür müssen wir ihn erst einmal ausfindig machen. Mal sehen, vielleicht weiß ja das Ministerium schon etwas. Man kann sich ja schließlich nicht in Luft auflösen!“, rätselte sie nachdenklich und massakrierte dabei ihr Essen. Kannte sie denn wirklich kein anderes Thema mehr? Ich wusste es, ich hätte ihr den Fernseher nicht geben dürfen… Ich ärgerte mich selbst darüber, denn vielleicht hätte ich so noch ein paar Tage mehr mit ihr in Frieden leben können. In einer Welt, in der es nur uns beide gab. Wo sie alles vergessen hatte, was sie war und welche Probleme sich da draußen ansammelten. „Schon vergessen, dass ich mich da heraushalte? Euer komischer Krieg interessiert mich nicht mehr. Gerade jetzt, wo ich scheinbar als Tot gälte, hoffe ich bloß, dass es auch dabei bleibt. Nicht das hier irgendwann ein paar Fighter zum ausräumen der Villa vorbei kommen!“ Das klirren der Gabel ließ mich Aufsehen. „Das kann doch nun wirklich nicht dein ernst sein! Wir brauchen dich. Ohne dich wird es nicht funktionieren!“
„Mir reicht es, wenn du mich brauchst, was interessiert mich der Rest der Menschheit? Ich mische mich nicht in andere Angelegenheiten ein.“ Was dachte sie? Das sich jetzt durch diesen Vorfall alles geändert hatte? Ich meinte es ernst, als ich zu ihr sagte, dass ich niemanden mehr töten wollte. Ihr zu liebe, würde ich das Leben anderer schätzen, aber das hieß nicht, dass ich wieder bei ihrem Krieg Spielchen mitmachen wollte und mich dabei auch noch selbst in Gefahr begeben würde. Ich