Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 01: Oma Vettel. M.E. Lee Jonas

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Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith 01: Oma Vettel - M.E. Lee Jonas Die kuriosen Abenteuer der J.J. Smith

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in der Hand und holt Luft. Erleichtert stellt sie fest, dass ihre Beine dieses Mal gehorchen, und geht ein Stück weiter. Neugierig sieht sie sich um, während der betörende Duft aus ihren Träumen sie umgarnt. J.J. schließt die Augen und atmet ihn tief ein.

      »Vielleicht ist das so etwas wie ein Traumfänger.«

      Unsicher geht sie zu dem Baum mit den köstlichen Früchten und jubelt erleichtert.

      »Ja! Ich bin definitiv nicht verrückt! Dort müsste jetzt die Blütenschaukel hängen«, erinnert sie sich und geht entschlossen weiter. Ungläubig schüttelt sie den Kopf.

      »Das halt ich nicht aus! Was geht denn hier ab?«, flüstert sie fassungslos und schaut sich um.

      »Es ist alles da. Die Bäume, die riesigen Blumen, der Duft und …«

      Sie stockt und sieht panisch nach oben.

      »Puh! Der hässliche Vogel hat heute Gott sei Dank frei«, stellt sie erleichtert fest.

      Behutsam setzt sie sich auf die Schaukel und legt den Stein vor ihren Füßen ab. In diesem Moment ist sie auch schon wieder in ihrem Zimmer. Da die Schaukel dort jedoch nicht existiert, fällt sie unsanft nach hinten und schreit auf. Genervt sieht sie auf den Stein, der vor ihr liegt und dann zu Zoé, die immer noch auf dem Bett sitzt und mit offenem Mund zu ihr starrt.

      »Was ist passiert?«, fragt J.J. gespannt.

      Zoé schüttelt sich, als wolle sie einen schlechten Gedanken loswerden, und presst sich ängstlich an die Wand.

      »Ich habe keine Ahnung! Du hast dich wieder gedreht. Erst langsam, dann schneller und zum Schluss bist du in einem schwarzen Wirbel verschwunden. Plötzlich warst du wieder hier und bist nach hinten umgefallen. Ist das so etwas wie schwarze Magie?«, fragt sie J.J., die darüber herzhaft lachen muss.

      »Wir sind doch nicht im Kino!«, antwortet sie leicht abfällig und bemerkt, dass Zoé trotzdem noch ein weiteres Stück von ihr wegrutscht.

      »Aber das war nicht normal! Wirklich nicht! Was hast du denn gesehen?«, stammelt sie, ohne ihre Lippen zu bewegen, mit angsterfüllter Miene.

      J.J. steht auf und betrachtet den Stein aus sicherer Entfernung.

      »Es ist doch nur ein schwarzer, runder Stein, der unten abgeflacht ist, damit er nicht wegrollt, wenn ich ihn hinlege. Er schimmert seltsam, sobald ich ihn berühre, und wird warm, je länger ich ihn halte. Aber schwer ist er nicht. Vielleicht ist es ja gar kein Stein?«

      »Also, was hast du gesehen, J.J.?«, fragt Zoé nun deutlicher.

      J.J. setzt sich zu ihr und lässt den Stein nicht aus den Augen.

      »Ich war wieder in dem Garten. Ich kenne ihn, denn ich habe schon oft von diesem Ort geträumt. Ich kann dort alles berühren und es duftet betörend, wie Sommer und Frühling zusammen. Ich kann es nicht anders erklären, aber ich fühle mich dort irgendwie zu Hause. Vielleicht ist das so etwas wie ein Traumfänger? Was denkst du?«

      Zoé dreht sich entsetzt zu ihr um.

      »Was ich denke? Ich denke, dass ich nicht mehr mitkomme! Ich habe nichts Außergewöhnliches bemerkt, als ich ihn angefasst habe! Ich hatte Mühe, ihn von meinem Fuß zu ziehen. Ich kann ihn ja nicht einmal richtig anheben. Das ist ganz schön unheimlich, meine liebe Jezabel!«

      J.J. sieht ihre Freundin brüskiert an und schluckt. Doch dann müssen beide gleichzeitig laut loslachen.

      »Und was machen wir jetzt mit ihm?«, fragt Zoé.

      J.J. zuckt ratlos mit den Schultern.

      »Ich habe keine Ahnung! Versprich mir aber, dass du erst mal mit niemandem darüber redest!«

      Zoé macht ein Schwurzeichen, indem sie den Zeigefinger und Mittelfinger ihrer rechten Hand küsst und auf ihr Herz drückt. J.J. geht zu dem Stein und stülpt die Holzkiste verkehrt herum darüber.

      »Ich mache mir Sorgen wegen dieser Großmutter, Zoé. Ich kann mich nicht an sie erinnern oder wie sie aussieht. Was ist, wenn ich sie nicht mag oder wenn sie mich nicht mag? Ich kann doch nicht fünf Wochen zu jemandem in die Ferien fahren, den ich überhaupt nicht kenne. Welchen Grund gibt es, dass sie gerade jetzt auftaucht? Weißt du was? Ich werde sie mir ansehen und genau ein Wochenende aus reiner Höflichkeit bleiben! Aber die Feiertage verbringe ich hier, bei Menschen, die ich kenne!«

      Zoé humpelt zu ihrer Freundin und nimmt sie in den Arm.

      »Gib ihr eine Chance! Vielleicht ist sie ja ganz nett. Dann hast du wenigstens ein bisschen Familie. Nur sie kann dir erzählen, was mit deinen Eltern passiert ist. Nimm es als einmalige Gelegenheit! Ich hole dich von überall ab. Auch von Havelock!«

      Plötzlich muss J.J. weinen. Zu viele unangenehme Gefühle bedrängen sie. Trauer, Wut, Heimweh, Freude und Verzweiflung.

      »Denk daran, was Pippa immer sagt: Die Welt ist ein magischer Ort und wir sind ihre Feen! Vielleicht findest du etwas sehr Wertvolles wieder. Ich will dann natürlich alles wissen! Wehe, du schreibst mir nicht jeden Tag! Komm, wir gehen hinunter zu Pippa. Sie hat bestimmt einen guten Film und ein paar Chips für uns übrig. Du musst ihr sowieso erzählen, dass du in den Ferien nicht bei ihr bist.«

      J.J. patscht sich an die Stirn.

      »Richtig, Pippa! Die habe ich ja ganz vergessen. Sie wird sich die alte Dame bestimmt sehr genau ansehen wollen. Wenn ihr auch nur ein Haar nicht passt, lässt sie mich sowieso nicht mitfahren. Du hast recht! Gehen wir hinunter. Sie muss sich deinen Fuß mal ansehen.«

      Zoé steht auf und dreht sich auf der Ferse im Kreis.

      »Alles gut! Ich kann ja auf der Hacke laufen und außerdem tut er fast nicht mehr weh!«

      Die Freundinnen nehmen ihre Lieblingsdecken und machen sich auf den Weg in die untere Etage. Dort lebt Pippa mit ihrer Familie in der Hausmeisterwohnung, die über fünf große Zimmer, eine Küche und zwei Bäder verfügt. Die Schüler treffen sich dort oft zu gemütlichen Fernsehabenden oder zum Karten spielen. J.J. drückt auf den Klingelknopf und wartet. Als Pippa ihr die Tür öffnet, will sie ihr wie immer in die Arme springen, aber sie hält inne, als sie bemerkt, dass das Hausmädchen dicke, rot verweinte Augen hat.

      Pippa strengt sich an, ein natürlich wirkendes Lächeln aufzusetzen, was ihr jedoch nicht gelingt. Sie geht zu J.J. und drückt sie fest an sich. Und weil es ihre Art ist, alle Kinder gleich zu halten, nimmt sie Zoé mit dazu.

      »Schön euch zu sehen. Aber kommt doch erstmal herein.«

      Zoé, von der gerade noch die Augen über Pippas Oberarme ragen, nuschelt:

      »Wenn du uns loslässt, wäre das unser Plan gewesen!«

      Pippa lacht auf und entschuldigt sich.

      »Tut mir leid. Ich habe heute einen schwachen Tag. Nun kommt doch endlich herein!«

      Pippas Reich ist das gemütlichste Heim, das J.J. kennt. Zuerst betreten sie die helle Diele, an deren Ende sich die große Küche befindet. Dort sitzen Cassidy und Frida, Pippas Töchter, am Tisch und schnippeln schlecht gelaunt frisches Gemüse. Als sie die beiden entdecken, nicken sie müde und zeigen mit den Köpfen auf die Stühle neben sich.

      Die

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