Johannes Christian Lenz. Группа авторов

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Tlantlaquatlapatli

      würde T(l)ant(l)aquat(l)apat(l)i

      oder Tanta aquata pati(-o),

      das klingt zumindest lateinisch

      tanta: Nomin.fem.: so groß, so viel

      aquata: Nomin.fem.: mit Wasser vermischt, wässerig

      pati: Infin.,Praes.: zulassen, erdulden, ertragen etc.

      Ich möchte nicht über grammatikalischen Unsinn reden, denn dieser spielt für das angestrebte Ziel keine Rolle. Es handelt sich um eine nichtbeweisbare Wortspielerei bei meiner Analyse. Frei interpretiert könnte danach der abgeleitete Worthintergrund etwa heißen: „Soviel wässeriges Zeug ertragen“, oder als Weintrinker: „(Was muss ich doch)-soviel gepanschten Wein trinken!“.

      „Soviel verfälsche oder wortreich verbrämte Nachrichten, Informationen muss ich mir anhören.“, wäre für einen Journalisten eine interessante Interpretation seiner Arbeit, bezogen auf den Informations-Inhalt von Nachrichten. Aus dem Gehörten muss er das wortreiche Wasser herausdestillieren, um das Wichtige aufzukonzentrieren.

      Latein ist doch zu Vielem gut!

      Für die Wiedergabe (oder sollte man Wiedergeburt sagen?) der Geschichte habe ich die originale Schreibweise verwendet und nur allzu langweilige Passagen gekürzt, die sich im Wesentlichen auf Beiträge kritisierter Kollegen beziehen, die heute nicht mehr verfügbar sind. Stoßen Sie sich also nicht an der Rechtschreibung, nicht in diesem Buch. Die Titel und meine Textbeiträge sind aber nach meiner Auffassung der letzten Rechtschreibreform abgefasst. Es geht also herrlich durcheinander. Ich hatte so meine Probleme beim Korrekturlesen.

      Endlich

      Berlin, den 5. September 1789

      In meiner „Chronic von Berlin“, in Tlantlaquatlapatlis Zeitung, berichte ich an diesem Tage erstmahls, ohne näher darauf einzugehen von Johannes Christian Lenz: „Der Schlächter-Knecht Lenz hat bekannt!“ - Ich schrieb:

      Die Mordtaten, solche im Junio des Jahres bei Oranienburg geschehen, sind dem Publico als solche durch vielerlei Geschwätz und Wische bekannt. Ich habe bisher darüber nicht berichtet. Eher würde ich keine Zeilen auf die Bögen pressen lassen, als dem geschätzten Leser meiner Blätter einer falschen Nachricht noch weitere folgen zu lassen. Nun ist es jedoch an der Zeit, das Publicum über den weiteren Fortgang der Geschichte in Kenntnis zu setzen. Obwohl es mir bis dato nicht gelungen alle Detailles der Mordthat zu erfahren, erbitte ich Nachsicht, wenn hier falsches Zeugnis berichtet würde. Ich bin nicht verlegen, dieses zu gegebener Zeit zu corrigieren. Wenn der geneigte Leser dieses lieset, möge er meine Situation berücksichtigen.

      In den folgenden Blättern jedoch berichte ich regelmäßig über neue Erkenntnisse und den Fortgang der Geschichte.:

      In der Nacht zwischen dem 13 und 14ten Junius wurde der Beiwagen der ordinairen Stettinschen Post diesseits Oranienburg bei dem Dorfe Pinnow auf die gewaltsamste Art beraubt und der dabei befindliche Schirrmeister, nebst dem Postillon mit vielen Wunden ermordet, desgleichen ein Bursche von 15 Jahren tödtlich verwundet.

      Das Königl. Preussische General-Postamt traf sogleich zur Entdeckung dieser Räuber und Mörder-Bande die zweckmäßigsten Anstalten und bestimmte dem, welcher im Stande ist, wenigstens einen dieser Unmenschen anzuzeigen, nach Beschaffenheit der Umstände, eine Belohnung von 50-100 Rthlr. auch dem Befinden nach noch ein mehreres.

      Hier merkt der Chronist L.K. an: Der Preußische Reichtaler(Rthlr.) = 36 Silbergroschen (Sgr.) hätte heute einen Gegenwert von etwa 60 bis 100 Euro, bzw. der Silbergroschen von etwa 2 €!, d.h. es geht hier um eine Summe von rund 200-Tausend Euro, die man nachts heimlich und schwach bewacht transportierte. Welch ein Leichtsinn!

      Nach dem dieser scheußliche Mord und Post-Straßenraub genauer untersucht wurde, so entstand vorzüglich gegen einen aus Oranienburg gebürtigen Schlachter-Burschen, Christian Lenz, Verdacht. Dieser verstärkte sich durch seine Entweichung in dem höchsten Grade. Das Königl. Preuß. General-Postamt ließ ihn augenblicklich mit Steck-Briefen verfolgen, seinen ganzen Anzug beschreiben, und zu dessen Habhaftwerdung ebenfalls die gehörigen Befehle ertheilen. Ob nun gleich nach genauerer und sorgfältigsten Untersuchung, noch nichts weiter ausgemittelt werden konnte, die Wahrscheinlichkeit aber immer größer wurde, daß bei dieser unmenschlichen That mehrere concurrirten auch ein Theil derselben und des geraubten Geldes, welches in 2000 Rthlr. (in) Zweigroschen Stücken und 800 Rthlr. (in) Groschen bestanden, sich vielleicht noch im Lande befinden möchten, so ließ der Herr Minister von Werder Excellenz als Präses des Königl. Preuß. General-Postamts öffentlich jedermann erinnern und warnen: den Aufenthalt und Schlupfwinkel dieser verruchten Menschen, wenn ihm solcher wissend , oder doch sonst etwa bekannt wäre, der nächsten Gerichts-Obrigkeit so fort genau anzuzeigen, oder zu gewärtigen, daß derjenige, welcher hiernächst als Diebeshehler oder Mitwissender ausgemittelt würde, auf das schärfste und nachdrücklichste bestraft werden sollte.

      Da vorher auf die Entdecker dieser Mörder und Post-Straßenräuber eine Belohnung von 100 Rthlr. und darüber versprochen worden, so wurde diese zur äußersten Betriebsamkeit auf 500 Rthlr. erhöht.

      Aller dieser vortrefflichen Anstalten ungeachtet blieben diese scheußliche Thaten mehrere Wochen verborgen. Der Bursche, welcher ein Bruder des ermordeten Postillons seyn soll, starb einige Tage nachher an seinen Wunden. Man wünschte sehnlichst, den jungen Unglücklichen zur Sprache zu bringen. Aber umsonst, die verruchten Bösewichter hatten ihn zu unmenschlich behandelt.

      Durch alle diese Mord-Geschichten bekam das Publicum den besten Stoff. Bald hieß es, man hätte seine Spieß-Gesellen u.s.f. Indessen säumte der Oranienburger Magistrat gar nicht. Alles, was verdächtig schien, wurde abgehört. Darüber maulten einige und sagten, daß mancher Unschuldige dabei wäre und um seine Ehre käme - Ganz und gar nicht meine ich, denn der ehrliche Mann hat nichts zu fürchten. Auch leidet in solchen critischen Fällen die Ehre des Unschuldigen niemahls.

      Gegen 9 Wochen verstrichen, ohne die geringsten und gewissen Nachrichten von dem Mord- und Räuber-Gesindel einzuziehen.

      Endlich entstand am Dienstag, den 18ten August, ein allgemeines Gerücht: man hätte den Christian Lenz. Der Scharfschütze Zimmermann von dem Lichnowskyschen Regiments hätte ihn aufgebracht. Viele glaubten es, viele auch nicht, weil die Sage: man hätte ihn!, schon oft gegangen und allezeit ungegründet war. Dieses mahl aber erfolgte das Gegentheil. Schon des Morgens früh liefen die Leute und ungeachtet der Tag sehr schwülend heiß war, so ertrugen doch viele lieber die starke Sonnen-Hitze, als den berüchtigten Christian Lenz nicht zu sehen.

      Abends um halb fünf kam er auf einem Wagen geschlossen nach Berlin. Das Volk erwartete ihn theils vor, theils in der Stadt mit der größten Sehnsucht. Indem er hereingefahren wurde, so drängte sich einer aus dem Volke näher zu dem Wagen und rief:

      »Du Racker, du Schinderknecht, wo hat dich denn der Teufel so lange gehabt ?«

      Philosophisch saß Christian Lenz auf seinem Wagen und antwortete in dem ruhigsten Tone: er wär's nicht.

      »Wart' nur!«, schrie ersterer nach, »werden's dir schon weisen!« Der Wagen fuhr weiter. Ein Haufen Jungen, Lehrburschen und Mädchen liefen voraus und riefen:

      »Sie bringen ihn! Sie bringen ihn!«

      »Wen?«

      »Den Christian Lenz! den Mörder!«

      Nun

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