Restart. Valuta Tomas

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Restart - Valuta Tomas Five Dogs

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hebt beide Hände und zeigt in alle Himmelsrichtungen. Nachdenklich blickt Eden nach oben. Es dauert etwas, bis bei ihr der Groschen fällt. Mit großen Augen schaut sie zurück zu Michael.

      »Dieses Gebäude hat Samantha entworfen?« Ein stolzes Lächeln wandert über Michaels Lippen.

      »Ja und noch viele andere. Sie hat das Gebäude ihrer Autowerkstatt entworfen und ihr eigenes Haus. Wir haben über zwei Jahre für den Bau gebraucht. Es war eine unglaubliche Herausforderung für Mensch und Maschine, aber wir haben es bis zum letzten Bleistiftstrich detailgetreu gebaut. Es sollte perfekt werden und Sam aus den Socken hauen, sobald sie aus dem Gefängnis entlassen wurde.«

      »Wenn Samantha aber im Gefängnis saß, wie konnten sie dann mit ihr diese Firma gründen? Das wäre doch gar nicht möglich gewesen. Jedenfalls nicht, ohne einen juristischen Eingriff in sämtliche Vorgänge.« Michael schmunzelt erneut.

      »Neve wurde oft unterschätzt«, lächelt er stolz.

      »Sam wusste von all dem hier nichts. Die Firmengründung der Autowerkstatt und dieser hier, hat Neve in die Wege geleitet. Sie wollte Sam nach dem Gefängnis damit überraschen. Ich habe also praktisch sämtliche Verträge und Arbeiten mit Neve abgeschlossen. Sam zeichnete im Gefängnis die Gebäude ihrer Fantasie weiter, ohne zu wissen, dass diese tatsächlich gebaut wurden. Ich bin Sam nur ein einziges Mal begegnet. Am Tag ihres Todes!« Erneut überzieht ein trauender Ausdruck Michaels Gesicht.

      Erschlagen von den neuen Erkenntnissen, lehnt sich Eden in den Stuhl zurück. Nüchtern betrachtet sie den älteren Herren vor sich. Wie konnte das alles funktionieren? Neve hat für Sam alles getan? Firmen gegründet, um ihr ein sicheres zu Hause zu geben und dann sterben die beiden? Nur einen Tag nachdem Sam von Neves unglaublicher Arbeit erfahren hat? Einer Arbeit, die aus purer Liebe getan wurde?

      Ohne sich anmerken zu lassen, dass sie sich am liebsten selbst eine Kugel in den Kopf jagen möchte, weil sie für Neves Tod verantwortlich ist, rückt Eden nervös in ihrem Stuhl hin und her. Was zum Teufel hat sie da nur gemacht? Kriminelle Laufbahn hin oder her, das was Neve hier geschaffen hat, ist ein unglaubliches Wunder. Und Eden hatte nichts Besseres zu tun, als sie zu erschießen?

      »Wissen sie zufällig wie Neve und Samantha sich kennengelernt haben? Ich meine, die beiden waren von Grund auf absolut verschieden. Samantha war kriminell, Neve war Polizistin und dennoch entstand zwischen ihnen eine Liebe, die vom Grundschatz eigentlich keinen Nährboden haben durfte! Auch gab es einen Altersunterschied von immerhin elf Jahren. Wie konnte das passieren?« Ein ehrliches Lächeln huscht über Michaels Gesicht.

      »Die Liebe kennt keine Grenzen, meinen sie nicht auch? Wie Neve und Sam sich aber kennengelernt haben, müssen sie Laura Campbell fragen. Dazu kann ich ihnen leider nicht genug erzählen. Laura war die beste Freundin der beiden.« Schlagartig stellen sich Edens Nackenhaare auf. Laura, Laura, Laura!

      »Ich begleite sie.« Plötzlich erhebt sich Michael von seinem Stuhl und blickt Eden erwartungsvoll an.

      »Laura arbeitet hier?«, platzt ihr plump heraus. Ein Nicken von Michael zerschmettert ihre Hoffnung, das Gespräch mit Laura noch etwas hinauszuzögern.

      »Natürlich. Laura ist seit Jahren für das Management dieser Firma verantwortlich und hat nach Neves Tod ihre Aufgaben übernommen. Ohne Laura würde diese Firma schon lange nicht mehr existieren.« Wie Raketen schnellen Edens Augenbrauen hoch. Einen so verantwortungsvollen Eindruck machte Laura gestern auf dem Friedhof keineswegs auf sie.

      Edens Puls beginnt zu rasen, als sie Michael aus dem Büro begleitet, wenige Türen hinter sich lässt und dann vor einer Milchglastür stehen bleibt, auf dem =Laura Campbell – Management= geklebt steht. Tief durchatmend bereitet sie sich auf diese ungewollte Konfrontation vor. Sie zittert leicht, als Michael gegen das Glas klopft und nach wenigen Sekunden ein »Herein!« erhält. Er öffnet die Tür, betritt das Büro und meldet Eden an.

      »Laura, hier ist jemand vom FBI. Sie hat ein paar Fragen an dich, bezüglich Neve und Sam«, bereitet er die Mitarbeiterin in dem Büro vor. Eine geräuschlose Antwort wird gegeben. Michael nickt Eden zu. In der Sekunde in der sie den ersten Schritt macht, schwindet ihre Panik. Mut und Selbstvertrauen bauen sich in ihr auf.

      Schwungvoll betritt sie das Büro, blickt in eine Richtung und kann Laura sofort hinter einem Schreibtisch ausmachen. Laura hebt den Blick, erkennt Eden und schnauft hörbar laut aus. Maßlose Wut, Zorn und blinder Hass meißeln sich in ihrem Gesicht fest. Der Bleistift in ihrer Hand zerbricht wie ein Streichholz. Blitzschnell schießt sie in ihrem Stuhl hoch. Polternd kippt dieser um.

      »Michael…!!«, beginnt sie atemlos zu japsen. Ehe Michael ihre Reaktion richtig einschätzen kann, lächelt er Laura vertraut an.

      »Bitte sei so freundlich und sei Agent Stewart bei ihren Ermittlungen behilflich.«

      »Stewart??«, platzt Laura fast brüllend heraus. Sie kennt den Namen nur zu gut. Wie kann so eine Bestie, wie diese FBI Tussi, diesen Namen tragen? Ironie und unermesslicher Sarkasmus hängen wie eine dicke Wolke unter der Glaskuppel des Gebäudes.

      Ohne sich von Lauras Wut einschüchtern zu lassen, tritt Eden selbstsicher an den Schreibtisch und reicht ihr die Hand.

      »Danke, dass sie mir bei meinen Ermittlungen behilflich sind!«, grinst sie ironisch und zwinkert Laura gehässig zu. Laura blickt auf die entgegengestreckte Hand, wirft ihre Augen zu Eden zurück und fletscht die Zähne.

      »Fass mich auch nur ein einziges Mal an und…!« Laura flüstert diese Worte nur, aber Eden versteht sie ganz genau. Im Gegensatz zu Michael, der mit wenigen Schritten neben den beiden Frauen steht.

      »Agent Stewart würde gerne wissen, wie Neve und Samantha sich kennengelernt haben. Kannst du ihr da behilflich sein? Ich weiß darüber leider nicht genug!«

      »Ich werde dieser… dieser… dieser Person nicht eine Frage beantworten!!«, faucht Laura. Ihre Wut verteilt sich im ganzen Büro. Sie ist regelrecht greifbar. Etwas womit Eden sehr gerne spielt. Auf dem Schreibtisch abstützend, lehnt sie sich zu Laura herüber.

      »Töten kannst du mich später!«, grinst sie und zwinkert Laura höhnisch grinsend zu. Auch wenn Michael nicht weiß was der Grund dafür ist, spürt er trotzdem die Antipathie zwischen den Frauen.

      »Laura, wenn ihr beide eine Meinungsverschiedenheit habt, tragt diese auf der Straße aus und nicht im Büro Hier wirst du jetzt bitte die Fragen des Agents beantworten«, fordert er Laura auf, über ihren Schatten zu springen. Jetzt muss sie sich doch tatsächlich mit dieser widerwärtigen Person auseinandersetzen.

      Wütend blickt Laura zu Michael, zu Eden, zu Michael zurück und schmettert dann eine steinerne Faust auf den Schreibtisch.

      »Verdammt!!«, brüllt sie rasend und schleudert die Tastatur des Computers mit einer fegenden Handbewegung durch das Büro. Die Wut die in ihr steckt, ist zu groß, als dass sie diese zivilisiert kontrollieren kann. Zornig blickt sie zu Michael.

      »Du hast absolut keine Ahnung, was du hier von mir verlangst!«, schnauft sie und blickt zu Eden zurück.

      »Was wollen sie denn wissen, Agent S.T.E.W.A.R.T??« Voller Ironie und in einzelnen Buchstaben wirft Laura Eden ihren Nachnamen vor die Füße.

      »Ich würde gerne von ihnen wissen, wie Neve und Sam sich kennengelernt haben. Und wenn wir schon dabei sind, können sie mir auch noch gleich verraten, was sie an meinem Nachnamen stört?!« Bockig verschränkt Laura die Arme vor der Brust. Ungewollt blickt Eden auf die Oberweite der Frau. Sie spürt, dass sie rot wird.

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