Götzendämmerung III. Jörg Werner

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Götzendämmerung III - Jörg Werner Götzendämmerung III

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Getränken an einen Stehtisch im Hintergrund zurückgezogen. Die Majorin fragte: „Also Rudolf was hast du für mich?“

      Ruperts werteten ihre Informationen und Beobachtungen nicht, da sie diese in keinen längerfristigen Konsens zu setzen vermochten. Was geschah, geschah und danach geschah etwas anderes. So einfach konnte Leben sein, dachte die Majorin: „Also?“

      „Ich bin in meiner aktuellen Erinnerungsphase dem VIP-Deck zugeteilt. Heute Morgen hatte ich Dienst in der Suite der Bub & Beelze Kooperation, die ist momentan von einem stattlichen, sehr distinguierten etwas düstern Adligen belegt.“

      Saa-Tan, schoss es der Majorin durch den Kopf. Der Rupert war wirklich ein Glücksfall.

      „Weiter“, drängte sie. Rudolf nahm einen gewaltigen Zug vom Licht aus.

      „Heute Morgen kamen zwei Herren zu Besuch. Sehr geheimnisvoll, sie waren tief in Kapuzenmäntel gehüllt und konnten gar nicht schnell genug zur Tür herein schlüpfen.“

      „Wann war das?“

      „Sie kamen mit den Morgenzeitungen, die hatten sie mitgebracht.“

      Also waren sie mit dem Kurierschiff von Luzifers Lunte gekommen, überlegte die Majorin.

      „Hast du sie erkannt Rudolf?“

      „Nein habe ich nie gesehen.“

      Das war natürlich eine blöde Frage gewesen, fiel ihr ein, wie sollte ein Rupert sich bei seinen Erinnerungszyklen ein Gesicht merken können.

      „Aber die Herrschaft hat sie mit Michael und Daniel angeredet und dabei irgendwie schmutzig gekichert.“

      „Saa-Tan hat schmutzig gekichert?, staunte die Majorin.

      „Wer?“, fragte Rudolf.

      „Die Herrschaft, ist nicht wichtig, erzähl einfach weiter.“

      „Die Drei haben sich zusammengesetzt, Drinks und Feuerbohnen bei mir bestellt und getuschelt.“

      Plötzlich kam der Majorin ein ungeheuerlicher Gedanke und vor Erregung umklammerte sie ihr Glas so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, wie die Höcker eines Schneekamels.

      Konnte das sein? Sie fragte den Rupert: „Wie sah dieser Michael aus, ohne Kapuze und so, meine ich?“

      „Ein außergewöhnlich schöner Mann, der ungeheuer arrogant war. Dass wir Ruperts übersehen werden, daran habe ich mich gewöhnt, aber das man mich so demonstrativ übersehen kann, dass es wehtut, war selbst mir neu.“

      Erzengel Michael, diagnostizierte die Majorin jetzt völlig kalt und gelassen, soviel verletzende Arroganz konnte nur ein Erzengel aufbringen und Michael war ein Meister dieser Disziplin. Dann war der andere Besucher mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Exzellenz der Erzengel Daniel, seines Zeichens Erster Raumlord und Kommandierender der imperialen Flotte. Beide inkognito zu Besuch bei Satan. Was ging hier vor? Sie würde das Überprüfen müssen, aber das ging erst nach der nächsten Da-Da-Raumphase.

      „Konntest du bei dem Gespräch der Drei mithören, Rudolf?“

      „Nein, ich musste Drinks mixen und Feuerbohnen rösten. Nur einmal, als ich die Sachen aufgetragen habe, durfte ich einen Augenblick am Tisch warten, weil die Herrschaft probieren wollte, ob die Bohnen auch feurig genug sind.“

      „Kannst du mir erzählen was du da aufgeschnappt hast Rudolf?“

      „Jedes Wort, ich bin ein Rupert, aber vorher brache ich noch einen Doppelten“, erwiderte ihr Informant.

      Da meldete sich die Schiffsführung: „Noch eine Stunde bis zum Da-Da-Raumeintritt. Suchen sie unverzüglich ihre Tiefschlafquartieren auf. Ich wiederhole, suchen sie unverzüglich ihre Schlafquartiere auf. In dreißig Minuten werden alle Decks geräumt. Begeben sie sich in ihre Quartiere. Da-Da-Raumeintritt in einer Stunde Standardzeit.“

      Ihnen lief die Zeit davon. Wenn der Rupert jetzt nicht rechtzeitig redete, war die Information verloren. Am Tresen war einiges los. Alles drängelte und schob, um noch ein paar Drinks vor der Sperrstunde zu ergattern. Einige Schaumschläger, eine in der Galaxie recht unbeliebte Rasse, standen kurz davor sich mit einigen Ruperts um ein paar Fegefeuer, eine Saalschlacht zu liefern.

      Die Majorin boxte sich energisch durch das Chaos und ergatterte noch zwei der Fegefeuer, ein finales Mixgetränk, das nur kurz vor Feierabend ausgegeben wurde, um die hartnäckigsten Säufer zu erledigen. Genüsslich zog sich Rudolf den Stoff hinein und fragte: „Die Herrschaft heißt noch mal wie?“

      Soviel zu einem fotografischen Kurzzeitgedächtnis, dachte die Majorin und erwiderte: „Saa-Tan und der Arrogante heißt Michael.“

      „Na gut ich geb’s mal so wieder wie ich’s gespeichert habe.“

      „Fein Rudolf, dann mal los.“

      „Also dieser Michael sagt: Nun hör schon auf uns hier Vorhaltungen wegen dieser bescheuerten Majorin von der Innenrevision zu machen, du warst mit dem Plan genauso einverstanden wie wir.

      Sagt dieser Saa-Tan: Ja, weil ihr mir versichert habt, dass die in der richtigen Richtung ermittelt, gegen die Putten und die Menschen, stattdessen taucht sie bei mir auf und stellt Fragen.

      Sagt der andere, der Dritte …“, „Daniel“, wirft die Majorin ein. „….Genau der, der sagt also: Ist jetzt auch egal, wir forcieren den Plan und starten die Abstimmung einfach früher als ursprünglich vorgesehen.

      Fragt dieser Saa-Tan: Und wie habt ihr euch das vorgestellt?

      Sagt Michael: Wir haben schon angefangen die Bedrohung aufzubauschen wie besprochen. Wir werden die Putte verhaften und schieben ihr diesen ganzen Gottesmodulmist in die Schuhe und die Menschheit stilisieren wir noch weiter zur Superbedrohung hoch.

      Sagt dieser Daniel: Genau und beim galaktischen Golfturnier in den kommenden Tage, rufen wir den Wohlfahrtsausschuss zu einer geheimen Sitzung zusammen, als Begründung berufen wir uns auf die drohende Gefahr fürs Imperium.

      Und weiter?, fragt da dieser Saa-Tan.

      Sagt Michael: Wir bestehen auf einer geheimen Anhörung, die können sie uns nicht verweigern.

      Ergänzt Daniel: Da präsentieren wir ein paar Verhaftete und überzeugen den Ausschuss uns aus Sicherheitsgründen die Verwaltung der Erde wieder zu überlassen, wie früher, der Flotte und dem Ministerium.

      Fragt Saa-Tan: wenn die Verhafteten nicht mitspielen?

      Sagt Michael: Keine Sorge, mit denen werden wir schon fertig, im Kreuzverhör haben wir noch jede Aussage umdeuten können.

      Sagt Daniel: Jahrelange politische Erfahrung, die Gefangenen können sagen was sie wollen, wir drehen ihnen das Wort im Mund um, bis jemand merkt, was gespielt wird, haben wir von den anderen Erzengeln im Ausschuss grünes Licht für die Annexion des Blauen Planeten.

      Sagt Saa-Tan: Das überzeugt mich nicht, aber bitte. Wenn’s schief geht, habt ihr die Scharlatane im Nacken.

      Sagt Michael: Wenns schief geht sind wir

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