Frauenvolle Morde. Martin Cordemann

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Frauenvolle Morde - Martin Cordemann Harry Rhode

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hab ich meine eigene Knarre auch sorgsam in meinem Schreibtisch eingeschlossen. Nein, damit kommen Sie nicht durch.“

      „Glauben Sie.“

      „Hmmmm.“ Ich nickte gewiss und nippte an meinem Cognac.

      „Das werden wir ja sehen.“

      „Falsch.“

      „Bitte?“

      „Sie werden das sehen. Ich werde dann ja wahrscheinlich schon tot sein, nicht wahr?“

      „Da haben Sie Recht.“

      „Also gut, nächster Punkt. Wer ist dieser Typ da? Jemand, den Sie einfach nur so aus dem Weg räumen wollten, oder hat der irgendwas mit mir zu tun?“

      „Wie scharfsinnig Sie sind.“

      „Das ist zwar sehr schmeichelhaft, aber es beantwortet meine Frage nicht.“

      „Nun, welchen Grund sollten Sie wohl haben, diesen jungen Mann zu ermorden?“

      „Tja, ich weiß nicht, sagen Sie es mir.“

      „Vielleicht hat er sich an Ihre Freundin herangemacht?“

      „Unwahrscheinlich.“

      „Und warum das?“

      „Weil ich keine Freundin habe, versuchen Sies noch mal.“

      Das schien ihn ein wenig zu irritieren – womit wir schon zwei wären.

      „Vielleicht...“ Er schien nachzudenken.

      „Na, sehr fundiert ist das hier ja nicht gerade! Ich hatte angenommen, Sie hätten sich auf diese Sache ein bisschen besser vorbereitet!“ Im Film wäre dies der Moment gewesen, ihn zu überwältigen. Aber vielleicht konnte ich ihn so lange zu labern, bis er aufgab. „Also, krieg ich bald mal ne vernünftige Antwort?“

      „Dieser Typ wollte sich an Ihnen rächen.“

      „Für was?“

      „Weil Sie seinen Bruder ins Gefängnis gebracht haben.“

      „Dann wäre ich jetzt der Tote, nicht er.“

      „Dann haben Sie ihn eben vorher getötet.“

      „Das wäre dann Notwehr, neinneinnein, ich seh schon, so wird das nichts.“

      „Hören Sie, Rhode, Sie sollten...“

      „Nicht in dem Ton, ja! Wir können uns doch wohl wie zivilisierte Killer miteinander unterhalten.“

      Er setzte sich wieder hin.

      „Also“, rekapitulierte ich, „dieser Typ ist erschossen worden. Aber Sie wissen nicht, warum Sie das mir in die Schuhe schieben sollen, bzw. wie. Peinlich peinlich. Da haben wir nämlich schon den ersten großen Fehler.“

      „Fehler?“

      „Ihren Fehler, sollte ich hinzufügen.“

      „Was meinen Sie?“

      „Naja, es ist ja wohl unschwer zu erkennen, dass Sie diesen Typen aus irgendeinem Grund aus dem Weg räumen wollten und nun krampfhaft versuchen, einen Grund zu finden, weshalb ich es getan haben sollte. Ergo wird man bei näherer Betrachtung feststellen, dass nicht ich es war, sondern Sie. Ist das einleuchtend?“

      Er brummte irgendwas.

      „Schön, machen wir weiter. Was ist mit dem Haus hier?“

      „Bitte?“

      „Ist es Ihr Haus? Nun, scheint wohl so. Jedenfalls gehen Sie hier ein und aus als wäre es so. In so einer Gegend... ja, ich denke, den stinkreichen Säcken hier würde es aufgefallen sein, wenn plötzlich irgendwer wildfremdes ins Haus der Könige spazieren würde, als wäre es seins.“

      „Und... was schließen Sie daraus?“

      „Dass die Leute entweder noch ignoranter sind, als ich zunächst angenommen hatte, oder dass Sie tatsächlich in dieses Haus gehören. Was dann wiederum bedeuten würde, dass... es ziemlich bescheuert wäre, das zu machen, was Sie gerade machen und wie Sie es machen. Und außerdem weiß ich nicht, ob sich ein Auftragskiller ein solches Haus leisten könnte.“ Ich sah mich um. „Naja, also, eigentlich kann sich nur ein Auftragskiller so ne Villa leisten, oder ein Politiker... ein Verbrecher eben. Jedenfalls wage ich es zu bezweifeln, dass ein Auftragskiller so unbedarft und miserabel vorbereitet vorgehen würde, wie Sie das hier praktizieren.“

      „Das trifft mich.“

      „Das sollte es auch.“

      „Was, wenn Sie sich irren?“

      „Dann hab ich Pech gehabt. Aber ich irre mich nicht.“

      „Ich könnte hier im Haus als Butler arbeiten, haben Sie sich das schon mal überlegt?“

      „Ja, habe ich. Die Theorie hat nur einen Haken.“

      „Welchen?“

      „Dass ich dann unrecht hätte.“ Ich erhob mich. „Ich muss mal aufs Klo.“

      „Ja, okay... Halt!“ Die Knarre wies mich an, mich wieder zu setzen. „Guter Versuch.“

      „Ja, hätte beinahe geklappt. Also, wie ich das sehe, stinkt diese ganze Geschichte zum Himmel. Die Mordgeschichte passt überhaupt nicht zusammen und wenn Sie ein Killer sind, dann bin ich Casanova. Sagen Sie mir jetzt, was hier gespielt wird?“

      „Tja, mein lieber Rhode, diese Leute für die ich arbeite sind der Meinung, hier muss ein Schlussstrich gezogen werden.“

      „Und Sie sind derjenige mit der Kreide in der Hand?“

      „Ganz recht.“

      „Glaub ich nicht.“

      „Das sollten Sie aber.“

      „Dran glauben? Wahrscheinlich. Aber beantworten Sie mir eine Frage: Was mache ich hier?“

      „Sie sind hier, damit ich Sie...“

      „...umlegen kann, ist schon klar. Aber ich meine: Was mache ich hier für die Polizei?“

      „Wieso?“

      „Na, selbst wenn es nicht Ihr Haus ist, irgendwie muss ich ja hierher gekommen sein. D.h., irgendwas muss ich hier ja machen, oder? Bin ich der Einbrecher, der Ihren angeblichen Schwiegersohn erschossen hat und der Grund, weswegen Sie mich erschießen?“

      „So könnte es sein.“

      Ich deutete auf seine Wumme. „Mit der Knarre da?“

      „Richtig.“

      „Mit der Sie auch ihn

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