Little Pearl. Madlen Schaffhauser
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Mr. Moore nickt. »Soll ich ihm etwas ausrichten?«
»Nein, schon in Ordnung.«
»Wie Sie meinen.« Ich möchte mich schon abwenden, doch Mr. Moore hält mich ein weiteres Mal auf. »Ich habe gehört, Ihr Vater nimmt morgen wieder an einem Wettkampf teil.«
»Stimmt, ja.«
»Wünschen Sie ihm viel Glück von mir.«
»Mach ich.«
Und jetzt sehe ich zu, dass ich von hier verschwinde. Ich fische meinen Schlüssel aus der Hosentasche und öffne den Toyota. Gerade als ich ins Auto steigen will, legt sich eine Hand auf den Türrahmen.
»Wo willst du hin?«
Mein Puls jagt in die Höhe und für eine Sekunde glaube ich mein Herz in der Kehle zu haben. Langsam drehe ich mich zu Dylan, der dicht hinter mir steht.
»Nach Hause«, antworte ich etwas schwach, weil sein Haar unverschämt sexy aussieht, das leider nicht ich so verwuschelt habe.
»Und warum bist du hier aufgetaucht?« Dylan funkelt mich mit seinen kaffeebraunen Augen grimmig an. Seine Lippen bilden eine gerade Linie.
»Warum bist du so stinkig?« Fast hätte ich gefragt, ob der Sex so übel war, dass er jetzt seine schlechte Laune an mir auslassen muss. Gott sei Dank konnte ich noch rechtzeitig die Worte zurückhalten.
»Ich bin immer so. Nun?«
»Was, nun?«
»Beantworte meine Frage.«
»Ich wollte«, dich sehen, »etwas mit Mr. Moore besprechen.«
»Ja klar.«
Der Motor des Oldtimers springt an und eine schwarzhaarige – eine andere, als die, mit der ich Dylan auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt gesehen habe – lenkt ihn über den Platz.
Dylan schenkt ihr keine Beachtung, sondern sieht die ganze Zeit zu mir. »Ich habe etwas nachzuholen.«
Er klingt, als müsse er sich rechtfertigen. Aber das bilde ich mir bestimmt nur ein.
»Ich ... das geht mich nichts an.«
»Genau. Also, was hast du hier zu suchen?«
Ich möchte einen Schritt zurückgehen, aber mein Rücken drückt jetzt schon gegen das Auto. »Ich ...« Ich sehe mich nach Moore um, in der Hoffnung, er würde mich aus dieser Situation befreien, doch der ist wie vom Erdboden verschluckt.
Dylan folgt meinem Blick. Als ich wieder ihn ansehe, hat er die Arme vor der Brust verschränkt. »Komm mir nicht noch mal mit ‘ner Lüge.«
»Ich wollte dir einen Kaffee bringen.«
»Und weiter?«
Mit offenem Mund, weil er mich so leicht durchschaut hat, starre ich ihn an. Dann rutschen mir die Worte einfach heraus. »Ich wollte dich sehen.« Gott, mein Gesicht ist bestimmt knallrot, wie eine überreife Tomate. Wie konnte ich ihm das bloß sagen? Bestimmt fängt er gleich an zu lachen und schickt mich weg.
Doch das passiert nicht. Zumindest eines davon nicht.
Dylan beobachtet mich mit gefährlich dunklen Augen. »Du kennst mich nicht.«
»Nein, aber ich möchte das ändern.« Ich schlucke hart, als ich auf seine Antwort warte.
Nach vorn gebeugt und mit kalter Stimme sagt er: »Das willst du nicht, glaub mir.« Er macht einen Schritt zurück. »Steig ein und geh nach Hause.«
»Warum ...«
»Geh«, unterbricht er mich. Seine Augen wirken hart, aber auch irgendwie traurig und gequält.
Ich möchte eine Hand an seine Wange legen, um diesen Ausdruck aus seinen Augen zu vertreiben. Stattdessen steige ich in mein Auto und setze zurück.
Als ich vom Platz fahre, bemerke ich Dylan im Rückspiegel, wie er mir hinterhersieht. Erst als ich aus seinem Blickfeld bin, wage ich es meinen Tränen freien Lauf zu lassen. Seine Zurückweisung ist unheimlich schmerzhaft.
Ziellos kurve ich durch die Gegend. Ich sollte ins B&B – aufräumen und putzen. Eben das machen gehen, was mein Job ist. Doch mir fehlt gerade die Kraft und die Motivation dazu.
Ständig wiederhole ich Dylans Worte in meinem Kopf. Wobei ich mich dauernd frage, vor was er davonrennt. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass er das tut. Etwas muss in seinem Leben passiert sein, wieso er so verschlossen und kalt ist. Oder ist er nur zu mir so? Ich schüttle den Kopf. Nein, das glaube ich nicht.
Ja, er hat mich schockiert. Er hat meinem Herzen einen Stich versetzt. Trotzdem werde ich herausfinden, was ihn quält, was ihm widerfahren ist. Und seine abweisende Art wird mich nicht davon abbringen.
Mein Telefon klingelt auf dem Beifahrersitz. Ich fahre rechts ran und schaue aufs Display. Everlys Name leuchtet auf, wodurch ich sofort an meine eigentlichen Aufgaben erinnert werde.
»Hallo Everly, tut mir leid, ich bin gleich da«, sage ich rasch in den Hörer, nachdem ich abgenommen habe. Ich habe ihr nicht verraten, wo ich hinwollte, als ich am Morgen aus dem B&B gestürmt bin. Everly wäre sofort zu meiner Mom gerannt. Aber jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie so lange eingespannt und ihr etwas vorgegaukelt habe, nur damit ich zu Dylan fahren konnte. Und der nichts Besseres wusste, als mit einer anderen zu vögeln. Hoffentlich werde ich die Geräusche, die ich unfreiwillig mitangehört habe, schnell aus meinem Kopf bringen.
»Kein Problem, Liebes. Ich kann noch ein wenig die Stellung halten, wenn du noch Zeit für deine Besorgungen brauchst.«
»Nein, ich habe alles erledigt.«
»Gut, dann sehen wir uns ja in ein paar Minuten.«
»Warum hast du mich angerufen?«, frage ich meine Angestellte, ehe sie auflegen kann.
»LeAnn ist da.«
»Mom? Was macht sie da? Und warum ruft sie mich nicht selbst an?«
»Ich wollte dich nur vorwarnen.«
»Vorwarnen? Vor was?«
»Es fehlt ein altes Möbelstück.«
Oje, oje. Bestimmt hat Mom eins und eins zusammengezählt. Warum bloß musste ich ihr vor Wochen von meinen Plänen erzählen? Ich schlage mir gegen die Stirn. Das gibt Ärger, ich fühle es.
»Ich bin schon unterwegs.«
Mit einem unguten Gefühl fahre ich zum Blue House Inn zurück, und überlege mir, wie ich meiner Mutter erklären kann, dass ich trotz ihrer Bedenken den Kasten zu Dylan gebracht habe. Als ich aussteige, habe ich noch immer keine sinnvolle Erklärung. Doch dann laufe ich an Moms Auto vorbei auf die Veranda und ich weiß sofort, dass ich ihr einfach die Wahrheit sagen werde. Details kann ich ja auslassen.
Sie ist in der Küche und räumt gerade