Little Pearl. Madlen Schaffhauser
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Gerade als ich das Internet öffnen will, drückt vorne jemand auf die Glocke. Wahrscheinlich sind es meine neuen Gäste. Schnell schließe ich den Laptop und gehe in den Flur, wo mich ein junges Paar erwartet.
»Sie müssen Mrs. Wayne und Mr. Stone sein. Willkommen im Blue House Inn«, begrüße ich die beiden. »Haben Sie gut hergefunden?« Ich schätze sie in meinem Alter.
»Mit dem Navi war das überhaupt kein Problem«, antwortet mir der Mann.
»Wir sind schon durch die Main Street geschlendert«, meint Mrs. Wayne. »Schön haben Sie’s hier. Die Bilder auf ihrer Homepage haben nicht gelogen.«
Ich lache herzlich. »Danke. Dann gehört das weiße Auto also Ihnen?«
»Der Honda? Ja.«
Somit wäre die Frage nach dem SUV, den ich vorhin noch niemandem zuordnen konnte, auch schon geklärt.
Die Neuankömmlinge wirken erschöpft. »Ich gebe Ihnen doch gleich den Schlüssel und zeige Ihnen das Zimmer. Das Check-in können wir noch später erledigen.« Ich hole den Schlüssel vom Brett und zeige der Frau mit den megalangen, blonden Haaren und dem Mann mit Glatze zur Treppe. Im ersten Stock bleibe ich bei der zweiten Tür stehen und schließe sie auf. »Hier, ihr Reich für die nächsten drei Tage.« Mit einer Handbewegung umfasse ich den Raum. Ich gehe weiter ins Badezimmer und mache Licht, wo ich einen Kontrollblick hineinwerfe, ehe ich mich meinen Gästen zuwende. »Frühstück gibt es von halb acht bis zehn Uhr. Die Haustür ist oft verschlossen. Also bitte immer den Schlüssel mitnehmen, wenn sie aus dem Haus gehen. Alle nötigen Informationen sowie meine Handynummer finden Sie in der Informationsmappe auf der Kommode.«
Ich werfe einen kurzen Blick zum antiken Möbelstück. Ein Gedanke flitzt durch meinen Kopf, doch ich unterdrücke ihn schnell. Es ist besser so.
»Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt.«
»Danke.«
»Werden wir haben.«
Die Urlauber lächeln sich verliebt an.
Als ich in den Flur trete, ziehe ich leise die Tür hinter mir zu und gehe nach unten. In der Küche lege ich die Unterlagen bereit, die mir Mrs. Wayne und Mr. Stone noch ausfüllen müssen. Gerade als ich nach draußen die Wäsche reinholen will, summt mein Handy in der hinteren Hosentasche.
»Hey, Em. Was gibt’s?«
»Lust auf Gesellschaft heute Abend?«, fragt mich Emily auf der anderen Seite der Leitung.
»Immer. Kommst du zu mir?«
»Ich bring Wein mit.«
»Aber dieses Mal einen Besseren. Der letzte war katastrophal. Von dem war mir am nächsten Morgen noch schlecht.«
»He, etwas netter, bitte.«
Ich grinse. »Liebe Emily Rose Thompson dieses Mal einen feinen Rotwein, bitte. Gut so?«
»Ach, ich dich auch«, schnaubt Emily, doch ich kann das Lachen in ihrer Stimme hören. »Kommt eventuell Kyle oder Evan noch vorbei?«
»Heute Abend?«
Ein Seufzen geht durch die Leitung. »Nö, im nächsten Jahrhundert. Natürlich heute Abend.«
»Werd nicht frech.«
»Und?«, fragt Em, ohne auf meine Zurechtweisung einzugehen.
Zwar kann sie mich nicht sehen, trotzdem rolle ich mit den Augen. »Also echt, Em. Dass du auf einen meiner Brüder abfährst, ist ja schon schlimm, aber gleich auf zwei ... das ist widerlich.«
»Nein, sie sind heiß. Und irgendwie muss ich mich ja von Matt ablenken.«
»Bin ich ganz deiner Meinung, was das Ablenken betrifft. Aber doch nicht mit meinen Brüdern. Außerdem ... Evan war am Mittag schon hier. Das reicht für heute.«
»Ist etwas passiert?«, fragt Emily alarmiert.
Ich setze mich auf die Verandastufe und stütze den Kopf in die Hände. »Er hat das mit Dylan herausgefunden.«
»Oh, oh.«
»Ja, das kannst du laut sagen. Er hat mir die Hölle heiß gemacht.«
»Hast du etwas anderes erwartet?«
»Nein. Trotzdem ...«
»Was, trotzdem?«, bohrt Em nach, als ich nicht weiterrede.
Ich streiche mir die Haare hinter die Ohren, lasse mir mit der Antwort ein wenig Zeit. »Warum müssen alle so auf ihm herumhacken.«
»Auf Dylan?«
»Ja, auf wem denn sonst?«, entgegne ich etwas genervt.
Emily räuspert sich. »Kannst du es ihm verübeln?«
»Ja und nein.« Ich wechsle das Telefon von einer Hand in die andere. »Wir kennen ihn doch gar nicht. Sollten wir ihm nicht eine Chance geben? Ist es nicht unfair, ihn zu verurteilen, obwohl wir ihn nicht kennen?«
Ich höre Emily tief Luft schnappen. »Dich hat es ja voll erwischt.«
»Warum? Weil ich ihn in Schutz nehme?«
»Wahrscheinlich.«
Ich reibe mir die Augen. »Ich weiß nicht, was es ist, was ich für ihn empfinde. Vielleicht sollte ich mich von ihm durchvögeln lassen, damit der Druck zwischen meinen Beinen nachlässt. Und wenn ich Glück habe, verpuffen ja meine Gefühle für ihn.«
»Was?!« Em prustet voller Lautstärke los.
Entsetzt schlage ich mir die Hand an die Stirn. »Habe ich das jetzt wirklich laut ausgesprochen?«
»So was von.«
Ich bin mir sicher, sie nickt eifrig und tupft sich Lachtränen weg. Von meiner besten Freundin, die sich im Moment bestimmt kugelt vor Lachen, kann ich wohl in den nächsten Sekunden keine Antwort erwarten. Auch wenn ich es nicht lustig finde, muss ich ebenfalls grinsen.
»Cee?«, fragt mich Emily, nachdem sie sich wieder beruhigt hat. »Ich weiß nicht, ob ich deine Idee gut oder absolut bescheuert finden soll.«
»Ich auch nicht. Wahrscheinlich bin ich gar nicht sein Typ.«
»Wie kommst du darauf?«
»Nur so ein Gefühl.«
»Schwachsinn. Hat er etwas gesagt