Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker

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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker

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Norjan und der Namenlose kamen nun in die Außenbezirke von Kuldan. Die tharkische Hauptstadt war eine wild in die Umgebung wuchernde Stadt. Zahllose Bauern, deren Erträge zurückgingen, und deren Boden nicht mehr das Lebensnotwendige abgab, wurden von der großen Stadt wie magisch angezogen. Dort versuchten sie, ihr Glück zu machen, aber nur den wenigsten gelang das auch.

      An die dicht besiedelte Stadt schloss sich das ausgedehnte Bergland von Thark an. Auf einer Anhöhe war eine verwitterte Ruine zu sehen. Aber trotz ihres offenbar fortgeschrittenen Alters machte das steinerne Gebäude einen massiven und stabilen Eindruck. Etwas Zeitloses schien über diesem Ort zu liegen.

      Der Namenlose deutete mit der Rechten in Richtung der Ruine.

      "Dort ist die Zitadelle des Ringes", erklärte er mit einem merkwürdigen Unterton.

      "Sie scheint verlassen", meldete sich Norjan zu Wort.

      "Aber der Schein trügt", warnte der Namenlose.

      Weder Kryll noch Norjan bezweifelten, dass der Namenloser recht behalten würde, obwohl es mehr ein bestimmtes Gefühl war, dass ihnen das sagte, als irgendwelche äußerlich sichtbaren Anzeichen...

      Als sie die Ruine erreichten, holte der Namenlose seine monströse Axt hervor und trat mit einem einzigen, wohlplatzierten Tritt eine morsch gewordene Holztür auf. Mit einem hässlichen Krachen brach sie aus ihren verrosteten Scharnieren heraus. Einige kleinere Steine rutschten aus der Wand heraus, Staub wurde aufgewirbelt.

      "Wir werden uns durch diesen Krach verraten", vermutete Kryll.

      Aber den Namenlosen ließ das ungerührt.

      "Die Wesen, die in diesem Gemäuer hausen, haben uns schon längst entdeckt - und zwar spätestens zu dem Zeitpunkt, da wir diesen Hügel erstiegen", war seine im Brustton der Überzeugung gesprochene Entgegnung.

      Vor ihnen eröffnete sich ein düsterer Gang.

      Er sah nicht sehr einladend aus. Und aus diesem Gang drang so etwas wie ein Summen.

      "Was ist das?", erkundigte sich Kryll.

      "Der Gesang der Ringwächter. Er hat nichts zu sagen", war die Antwort des Namenlosen.

      Er hob die Axt und hielt sie hoch über dem Kopf.

      Das Summen - der Gesang der Ringwächter - war für die Ohren von Kryll und Norjan ein grauenhaftes, quälendes Geräusch, das bereits nach wenigen Augenblicken zermürbend wirkte.

      "Bleibt dicht hinter mir!", befahl der Mann aus dem Schattenland jetzt. Kryll und Norjan nickten einhellig. Mit vorsichtigen Schritten stapfte der Namenlose tiefer und tiefer in den düsteren Gang hinein.

      Die beiden anderen folgten ihm.

      Hoch erhoben hielt er dabei die Axt - und die Axt des Namenlosen begann seltsam zu leuchten! Es war ein starkes, rötliches Licht, das von der monströsen Waffe ausging und den Gang ein wenig erhellte.

      Unterdessen schwoll der Gesang der Ringwächter zu einem ohrenbetäubenden Lärm an, der einen Menschen über kurz oder lang in den Wahnsinn treiben musste.

      "Lasst euch von dem Gesang nicht irre machen!", rief der Namenlose seinen Begleitern zu, die ihn kaum verstehen konnten.

      4. DIE RINGWÄCHTER

      Nachdem sie dem Gang eine Weile lang gefolgt waren, kamen sie schließlich an eine Tür. Sie war zwar ebenso wie die erste Tür, die sie überwunden hatten, aus Holz, aber nicht so alt und morsch.

      Mit zwei mächtigen Hieben seiner Axt trennte der Namenlose die Scharniere und Halterungen heraus. Die brach heraus und stürzte hart auf den Steinboden.

      "Ich habe euch erwartet", sagte eine dünne Stimme. Grüne Facettenaugen starrten leer und scheinbar tot auf den Namenlosen und seine beiden Begleiter.

      In der Tür stand ein mannshohes Insekt.

      "Du weißt, dass du gegen meine Axt nichts auszurichten vermagst, Ringwächter! Also gib den Weg frei!", krächzte der Namenlose.

      Das erste Paar von insgesamt acht Gliedmaßen bestand aus furchterregenden Zangen, mit denen der Ringwächter drohend hin und her fuchtelte.

      Der Namenlose schien zu allem entschlossen.

      "Das Schattenland wird sich zurückholen, was ihm gehört!", rief er.

      Dann holte er zu einem furchtbaren Schlag mit seiner Axt aus und lies die Waffe auf den Kopf seines Gegenübers niedersausen. Das rötliche Leuchten der furchtbaren Axt wirkte gespenstisch.

      Das Insekt wollte zurückweichen und den Schlag mit seinen Scheren abwehren. Aber die schreckliche Waffe drang durch den harten Panzer des Ringwächters, als wäre dort nichts. Ein letztes Summen ging von dem Ringwächter aus. Dann folgte ein zweiter Schlag, der den Insektenkörper von oben bis unten durchtrennte und in zwei Hälften spaltete, die jede für sich zu Boden stürzten. Ein Fühler regte sich noch schwach, aber das hatte nichts zu bedeuten.

      Es war ein Bild des Grauens!

      "Der Weg ist frei", sagte der Namenlose jetzt und bedeutete Kryll und Norjan, ihm zu folgen.

      In dem Saal, den sie nun betraten, schien sich nichts besonderes zu befinden. An den Wänden leuchteten Fackeln.

      "Ist der Ring hier?", fragte Kryll.

      Doch noch ehe er eine Antwort auf seine Frage bekam, vernahm er Schritte. Mehrere Türen öffneten sich und Dutzende von insektenhaften Ringwächtern strömten in den Saal.

      Ihre Facettenaugen glänzten, ihre mörderischen Scheren schwangen sie hin und her.

      Kryll zog mit einer raschen Bewegung sein Schwert.

      Und dann war auch schon das erste Insekt mit seinen mehr als armlangen Zangen heran. Die Fühler am Kopf vibrierten leicht. Geschickt stieß der Ringwächter mit den Scheren vor und Kryll musste sein ganzes Geschick aufbieten, um diesem Angriff auszuweichen.

      Stahl klirrte gegen die ebenso harten Hornscheren. Ein schier unerträgliches Summen erfüllte den Raum.

      Mit wütenden Schlägen drang Kryll auf den Ringwächter vor ihm ein. Doch schon wenig später wurde er von mehreren Seiten angegriffen. Für einen kurzen Moment suchten Krylls Augen nach Norjan. Aber er sah den alten Ritter nirgends in dem Getümmel.

      Die Hornpanzer, mit denen diese Wesen ausgestattet waren, waren mindestens so hart wie ein Harnisch.

      Kryll

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