Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker

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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker

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aus, dann brechen wir auf."

      "Zu dritt?"

      "Ja."

      "Aber sind wir dann nicht viel zu wenige, um den Ring erobern zu können?"

      "Nein."

      "Aber..."

      "Du vergisst, dass ich aus dem Schattenland komme..."

      Ja, dachte Kryll. Und er hat diese furchtbare Axt... Vielleicht war es wirklich überflüssig, mit mehr Männern anzurücken. Kryll zuckte mit den Schultern.

      "Wie du meinst, Namenloser!"

      Kryll erwählte unter seinen Männern Norjan. Ihm vertraute er am meisten.

      "Welchen Grund hat es, nur mit drei Männern aufzubrechen?", fragte Lathor, der Kapitän, mit einem Unterton, der deutliche Skepsis verriet.

      Der Namenlose ließ sich aber kaum beeindrucken. Seine Stimme klang ruhig und kalt.

      "Es geschieht der Tarnung wegen", erklärte er. "Wir können hier nicht mit einer kleinen Armee durch die Stadt ziehen. Das würde viel Aufsehen erregen und das müssen wir unter allen Umständen vermeiden."

      Lathor schien nervös zu werden.

      "Von wie vielen Wächtern wird die Zitadelle bewacht?", fragte er dann an den Namenlosen gewandt.

      "Vielleicht zwanzig oder dreißig."

      Lathor lachte heiser.

      "Und zu dritt wollt ihr gegen eine zehnfache Überzahl ziehen?", fragte er dann ironisch.

      "Ich habe meine Axt."

      "Deine Axt? Gegen so viele Gegner hat auch die beste Axt keine Chance!"

      "Es ist ist eine Zauberaxt..."

      "Und wenn schon!"

      "Hast du vergessen, was meine Axt mit dem Locori getan hat?", fragte nun der Namenlose ruhig und gelassen. Aber Lathor gab sich damit keineswegs zufrieden.

      "Ich wittere eine Falle", murmelte er.

      "Niemand wird gegen meine Axt bestehen können", erklärte der Namenlose, der sich seiner Sache absolut sicher zu sein schien.

      Lathor nickte.

      "So ist es, Namenloser! Vielleicht wirst du es sein der unseren König in eine Falle lockt! Es passt alles genau zusammen: Irgendwo in einer dunklen Gasse von Kuldan wirst du den König umbringen. Mit deiner Zauberaxt wird es die auch nicht viel Mühe bereiten, mit zwei Gegnern fertigzuwerden!"

      "Genug!", zischte nun der Namenlose wütend.

      "Nein, Namenloser! Das ist noch lange nicht alles! Es sieht danach aus, als arbeitetest du für die Remurier! Seit einiger Zeit gehen Gerüchte um, dass es einer Gruppe von Magiern in Kenun gelungen ist, Menschen aus Metall herzustellen!"

      Lathor kam ein paar Schritte auf den Namenlosen zu und stellte sich genau vor ihm auf. Dann griff er nach der Kapuze des Namenlosen und legte sie zurück. Der dunkle Metallkopf des Schattenmannes wurde sichtbar. Er glänzte gespenstisch im Sonnenlicht.

      Der Kapitän atmete tief durch.

      "Der Namenlose könnte ohne weiteres einer der remurischen Metallmänner sein!" Lathors Augen blitzten, als er den Namenlosen mit seinem Blick fixierte. Er verzog den Mund zu einem dünnen, gequälten Lächeln. "Was hast du dazu zu sagen, Namenloser?"

      Der Namenlose antwortete nicht.

      Der gesichtslose Metallkopf des Mannes aus dem Schattenland hatte nicht den geringsten Ausdruck. Dann packte der Namenlose packte Lathor an der Schulter. Seine dünnen, langfingrige Hand schien seltsam blutleer.

      Lathor wurde bleich und sackte mit starren Augen auf die Schiffsplanken wo er reglos liegenblieb.

      Olkyr beugte sich über den leblos wirkenden Kapitän.

      "Er ist tot", stellte er kurz danach fest. In den Gesichtern der Männer war Entsetzen zu lesen. Er stand auf und wandte sich an den Namenlosen.

      "Warum hast du das getan?"

      Der Namenlose hatte indessen seinen Metallkopf wieder unter der Kapuze verborgen.

      "Bevor Kryll der Herr dieser Welt sein wird, werden noch so manche Köpfe rollen", murmelte er schließlich.

      *

      Kryll ging zusammen mit Norjan und dem Namenlosen durch die Straßen des geschäftigen Kuldan. Es war schwierig, sich durch die wogenden Menschenmassen zu drängeln. Das Gebiet um den Hafen herum war von Händlern geradezu belagert. Sie kamen aus aller Welt und verkauften die Waren von den eingelaufenen Schiffen.

      Bald kamen Kryll und seine beiden Begleiter in weniger überfüllte Stadtviertel. Die breiten Boulevards am Hafen endeten in engen Gassen, in denen sie nur vereinzelt jemandem begegneten.

      Während sie durch die Gassen eilten, dachte der König über Lathors Tod nach.

      Was wird mir am Ende blühen, wenn ich mich eines Tages gegen Tarak stellen sollte?, fragte er sich.

      Vielleicht konnte er dem Namenlosen zuvorkommen...

      Jedenfalls stand fest, dass Kryll nicht die Absicht hatte, als willenloser Sklave Taraks zu enden. Er war sein eigener Herr und wollte es bleiben!

      Und bald auch Herr einer ganzen Welt, ergänzte er in Gedanken.

      Aber Kryll hatte wenig Neigung dazu, letztlich nichts weiter zu sein, als eine Art Statthalter für Tarak, den Herrn des Schattenlandes.

      Vorausgesetzt er nimmt dir nicht auch diese bescheidene Rolle, wenn er erst einmal bekommen hat, was er will, durchzuckte es Kryll eisig.

      Aber Kryll war sich sicher, dass er irgendeine Möglichkeit finden würde, um Tarak zu gegebener Zeit entgegenzutreten - und dasselbe galt für den Namenlosen.

      Doch zuvor musste er sich im Besitz des Ringes und des Spiegels befinden und alles über diese beiden magischen Werkzeuge in Erfahrung bringen, was es über sie zu wissen gab.

      Dann erst konnte er seine Pläne verwirklichen.

      Für einen Moment begann Zweifel in seinem Inneren zu nagen.

      Er spürte den Hunger nach Macht, der ihn von innen heraus schier zu zerfressen drohte und ihn mehr und mehr zu beherrschen begann.

      Es ist ein Spiel mit hohem Einsatz, dachte er. Die Mächte, die er er heraufbeschwor, konnten sich als zweischneidiges Schwert entpuppen. Sie waren gefährlich - und zwar gleichermaßen für Freund und Feind gleichermaßen.

      *

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