Dienstvereinbarungen nach dem Mitarbeitervertretungsgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (MVG-EKD). Christian Warns

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Dienstvereinbarungen nach dem Mitarbeitervertretungsgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (MVG-EKD) - Christian Warns Schriftenreihe zum kirchlichen Arbeitsrecht

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      § 4 Legitimationsbedürfnis für die normative Wirkung

      Wird für die Betriebsvereinbarung nach staatlichem Recht die Legitimation der Rechtsetzung der Betriebsparteien zwischen diesen beiden Polen gesucht, mag im kirchlichen Bereich noch eine weitere mögliche Legitimationsgrundlage hinzutreten: das Selbstbestimmungsrecht der Kirche. Dies mag angesichts der postulierten „Fundamentalalternative“ zunächst überraschend erscheinen, andererseits erhält das kirchliche Recht seine Anerkennung im staatlichen Rechtskreis ebenfalls ausschließlich durch das staatliche Verfassungsrecht. Die kirchliche Gesetzgebung, die sich im Rahmen der verfassungsrechtlichen Gewährleistung bewegt, bezieht ihre Legitimation folglich über den demokratisch legitimierten Verfassungsgeber, sodass in einem weiten Sinn noch von einer staatlich-demokratisch vermittelten Legitimation gesprochen werden kann. Die Unabhängigkeit der kirchlichen Rechtsetzung von den üblichen Anforderungen – wie beispielsweise die unmittelbare Grundrechtsbindung oder die Bindung an das Rechtsstaatsprinzip –, die an den staatlichen parlamentarischen Gesetzgeber zu stellen sind, erlaubt es aber, im Rahmen der Legitimation der Normwirkung kirchlicher Dienstvereinbarungen von einer eigenen zusätzlichen Legitimationsoption zu sprechen.

      Vor diesem Hintergrund bestehen für die Legitimation der Rechtsetzung der kirchlichen Dienstvereinbarungsparteien drei mögliche Ansatzpunkte: Zum Ersten die Rückführung der Rechtsetzungsbefugnisse auf die Selbstbestimmung der Arbeitsvertragsparteien (hierzu § 5), zum Zweiten die Rückführung der Rechtsetzungsbefugnisse auf die staatliche Rechtsetzungsmacht (hierzu § 6) und zum Dritten die Rückführung der Rechtsetzungsbefugnisse auf die kirchliche Rechtsetzungsmacht (hierzu § 7).

      288Allgemein zur Tragfähigkeit des Legitimationsgedankens für die Begründung einer rechtswissenschaftlichen Regelsetzungslehre Bachmann, Private Ordnung, S. 159 ff.

      289So Isensee, Der Staat 20 (1981), 161; bestätigend Hartmann, Negative Tarifvertragsfreiheit, S. 107.

      290AKS/Andelewski, MVG.EKD, § 36 Rn. 36 ff.; Baumann-Czichon/Gathman/Germer, MVG-EKD, § 36 Rn. 4 ff.; Fey/Rehren, MVG-EKD, § 36 Rn. 12 ff.

      291Flume, AT BGB, Band 2, S. 7 f., 10; allgemein zur Legitimationskraft der Grundrechte Isensee, Der Staat 20 (1981), 161, 162 f.

      292Coing, Grundzüge der Rechtsphilosophie, S. 234 ff.; Herrmann, NZA-Beil. 2000, 14, 20.

      293Grzeszick, in: Maunz/Dürig, Art. 20 GG II. Rn. 117 ff.; BeckOK GG/Huster/Rux, Art. 20 Rn. 93 ff.

      294Der Staat 20 (1981), 161, 168.

      295So auch wiederholt das Bundesverfassungsgericht, vgl. nur die Entscheidungen vom 25.02.1988 – 2 BvL 26/84, BVerfGE 78, 32, 36 [B. 2.]; vom 14.06.1983 – 2 BvR 488/80, NJW 1984, 1225 [B. II. 1]; vom 24.05.1977 – 2 BvL 11/74, NJW 1977, 2255, 2258 [B. II. 2. b)]; für die Literatur siehe insbesondere Säcker, Gruppenautonomie, S. 342 ff.; Säcker, ZfA-Sonderheft 1972, 41, 50; ferner auch: Hartmann, Negative Tarifvertragsfreiheit, S. 101 ff.; E. Picker, NZA 2002, 761, 763, 768; Richardi, Anm. zu BAG vom 20.03.2002, AP Nr. 53 zu Art. 140 GG; Veit, Die funktionelle Zuständigkeit des Betriebsrats, S. 150, 189 f.

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