La San Felice. Александр Дюма

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La San Felice - Александр Дюма

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Heimat zurück, um zu sehen, ob dieselbe sie gastfrei oder stiefmütterlich empfangen würde.

      Drei oder vier Jahre später hatte Emma, wie sie sich erinnerte, am Abhange eines grasigen, blumigen Hügels für eine Bäuerin in der Umgegend, bei welcher ihre Mutter als Magd diente, eine kleine Schafherde gehütet und vorzugsweise gern in der Nähe einer durchsichtigen Quelle geweilt, in welcher sie sich selbstgefällig betrachtete, nachdem sie sich mit den um sie herum wachsenden wilden Blumen geschmückt.

      Zwei oder drei Jahre später und als sie eben nahe daran war, ihr zehntes Jahr zurückzulegen, ereignete sich ein Glücksfall in der Familie.

      Ein Lord Halifax, welcher ohne Zweifel in einer seiner aristokratischen Anwandlungen Emmas Mutter noch schön gefunden, schickte ihr eine kleine Summe, wovon ein Theil für sie selbst und das Uebrige für die Erziehung ihres Kindes bestimmt war.

      Emma erinnerte sich, daß sie nun in eine Pensionsschule für junge Mädchen gebracht ward, deren gleichförmige Bekleidung in einem Strohhut, einem himmelblauen Kleid und einer schwarzen Schürze bestand.

      In dieser Pensionsschule blieb sie zwei Jahre, lernte hier lesen und schreiben und studierte die ersten Elemente der Musik und des Zeichnens, in welchen Künsten sie in Folge ihrer bewunderungswürdigen Naturanlagen rasche Fortschritte machte, als eines Morgens ihre Mutter kam, um sie wieder abzuholen.

      Lord Halifax war gestorben und hatte vergessen, seine beiden Schützlinge in seinem Testament zu bedenken.

      Emma konnte daher nicht mehr in der Pensionsschule bleiben, sondern mußte sich entschließen, als Kinderwärterin in die Dienste eines gewissen Thomas Hawarden zu treten, dessen Tochter als junge Witwe gestorben war und drei verwaiste Kinder hinterlassen hatte.

      Eine Begegnung, welche sie, während sie mit den Kindern am Strande des Meeres spazieren ging, machte, entschied über ihr Leben.

      Eine berühmte Courtiane von London, Miß Arabell genannt, und ein sehr talentvoller Maler, ihr damalige Liebhaber, waren stehen geblieben, der Maler, um ein Bäuerin aus dem Fürstenthurm Wales zu skizzieren, um Miß Arabella, um ihm dabei zuzusehen.

      Die Kinder, welche Emma führte, näherten sich neu gierig und stellten sich auf die Fußspitzen, um zu sehen, was der Maler machte.

      Emma folgte ihnen. Der Maler drehte sich um, erblickt sie und stieß einen Ruf der Ueberraschung aus.

      Emma zählte jetzt dreizehn Jahre und niemals hat der Maler etwas so Schönes gesehen.

      Er fragte, wer sie wäre, was sie mache.

      Die Schulbildung, welche Emma Lyonna erhalten befähigte sie, diese Fragen mit einer gewissen Eleganz zu beantworten.

      Er erkundigte sich, wie viel sie mit der Abwartung dieser Kinder verdiene. Sie antwortete, sie bekäme dafür Kleider, Wohnung und Kost und außerdem monatlich zehn Schillinge.

      »Kommen Sie nach London,« sagte der Maler zu ihr »und ich gebe Ihnen fünf Guineen für jedes Mal, wo Sie sich dazu verstehen werden, sich von mir skizzieren zu lassen.

      Und er reichte ihr eine Karte, auf welcher die Wort standen: »Edward Romney, Cavendish Square Nr. 8.«

      Gleichzeitig zog Miß Arabella aus ihrem Gürtel ein kleine Börse, welche einige Goldstücke enthielt, und bot sie ihr.

      Emma erröthete, ergriff die Karte, steckte dieselbe in ihr Mieder, die Börse wies sie instinctartig zurück.

      Da Miß Arabella auf ihrem Anerbieten beharrte und sagte, sie solle dieses Geld zur Bestreitung der Kosten ihrer Reise nach London verwenden, so sagte Emma:

      »Ich danke Ihnen, Madame. Wenn ich nach London reise, so kann ich es mit den kleinen Ersparnissen thun, welche ich bereits gemacht und ferner machen werde.«

      »Von Ihren zehn Schillingen monatlich?« fragte Miß Arabella lachend.

      »Ja, Madame,« antwortete das junge Mädchen naiv.

      Dabei hatte es vor der Hand sein Bewenden.

      Einige Monate später kam Mr. Hawardens Sohn, Mr. James Hawarden, ein berühmter Wundarzt in London, auf Besuch zu seinem Vater. Auch er ward von Emma's Schönheit betroffen und war während der ganzen Zeit, die er in der kleinen Stadt Flint blieb, gut und liebreich gegen sie, nur forderte er nicht, wie Romney, sie auf, nach London zu kommen.

      Nachdem er drei Wochen bei seinem Vater zugebracht, reiste er wieder ab und ließ zwei Guineen für die kleine Kinderwärterin zur Belohnung für die Sorgfalt zurück, womit sie eine Neffen abwarte. Emma nahm das Geld ohne Widerstreben.

      Sie hatte eine Freundin. Diese Freundin hieß Fanny Strong und hatte ihrerseits einen Bruder, welcher Richard hieß.

      Emma hatte nie darnach gefragt, was ihre Freundin triebe, obschon dieselbe besser gekleidet war, als ihre Vermögensumstände zu erlauben schienen. Ohne Zweifel glaubte sie, Fanny werde von ihrem Bruder unterstützt, der für einen Schleichhändler galt.

      Eines Tages, als Emma – sie zählte damals ziemlich vierzehn Jahre – vor dem Kaufladen eines Glashändlers stehen geblieben war, um sich in einem großen Spiegel zu betrachten, welcher dem Laden als Schaufenster diente, fühlte sie sich plötzlich an der Schulter berührt. Es war ihre Freundin Fanny Strong, die sie auf diese Weise aus ihrer Extase aufrüttelte.

      »Was machst Du da?« fragte Fanny.

      Emma erröthete, ohne zu antworten. Wenn sie die Wahrheit hätte sagen wollen, so hätte sie antworten müssen:

      »Ich betrachtete mich und fand mich schön.«

      Fanny Strong bedurfte aber gar keiner Antwort, um zu wissen, was in Emma's Herzen vorging.

      »Ach,« sagte sie, »wenn ich so hübsch wäre wie Du, so bliebe ich nicht lange in diesem abscheulichen Lande.«

      »Wo würdest Du denn hingehen?« fragte Emma.

      »Ich ginge nach London. Alle Welt sagt, daß man mit einem hübschen Gesicht in London sein Glück machen kann. Geh hin und wenn Du Millionärin geworden bist, so machst Du mich zu deinem Kammermädchen.«

      »Wollen wir zusammen hingehen?« fragte Emma Lyonna.

      »Ich ginge sehr gern mit, aber wie soll ich es möglich machen? Ich habe nicht sechs Pence im Vermögen und ich glaube auch nicht, daß mein Bruder Dick jetzt viel reicher ist als ich.«

      »Ich,« sagte Emma, »ich habe beinahe vier Guineen.«

      »Ach, das ist ja mehr, als wir – Du, ich und Dick – alle drei brauchen!« rief Fanny.

      Und die Reise ward beschlossen.

      Am nächsten Montag fuhren die drei Flüchtlinge, ohne einem Menschen etwas zu sagen, von Chester mit der Personenpost nach London.

      Als sie an dem Bureau, wo die Personenpost von Chester Halt machte, ankamen, theilte Emma die zweiundzwanzig Schilling, die sie von ihrem Geld noch übrig hatte, mit Fanny.

      Fanny Strong und ihr Bruder hatten die Adresse einer Herberge, wo gewöhnlich Schmuggler verkehrten. Diese Herberge befand sich in der kleinen Villiers Street, die einerseits an die Themse und andererseits an den Strand stößt.

      Emma ließ Dick und Fanny dieses Quartier aufsuchen, sie selbst nahm eine Droschke und ließ sich

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