La San Felice. Александр Дюма

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La San Felice - Александр Дюма

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in den seinigen festhielt.

      »Sieh nur, Schwesterchen,« sagte er, »man sollte meinen, es sei dies eine Damenhand. Man sollte kaum glauben, daß eine solche kleine, niedliche Hand den Säbel so kräftig zu führen verstünde.«

      Salvato lächelte.

      Michele schaute sich um.

      »Was suchst Du?« fragte Luisa.

      »Jetzt, nachdem ich die Hand gesehen, suche ich den, Säbel. Es muß eine schöne Waffe sein.«

      »Du möchtest wohl einen solchen haben, wenn Du einmal Oberst sein wirst? Nicht wahr Michele?« sagte Luisa lächelnd.

      »Michele soll Oberst werden?« fragte Salvato.

      »O, nun kann mir das nicht fehlen,« antwortete der Lazzarone.

      »Wieso kann Dir denn das nun nicht mehr fehlen?« fragte Luisa.

      »Die alte Nanno hat es mir prophezeit, und Alles, was diese prophezeit, geht auch in Erfüllung.«

      »Michele!« rief die Gattin des Chevaliers San Felice.

      »Nun, hat sie Dir nicht gesagt, daß ein schöner junger Mann, welcher vom Pausilippo herabkäme, in großer Gefahr schwebe, daß er von sechs Männern angefallen würde und daß es ein großes Glück für Dich wäre, wenn diese sechs Männer ihn umbrächten, denn außerdem würdest Du Dich in ihn verlieben und diese Liebe würde die Ursache deines Todes sein?«

      »Michele! Michele!» rief Luisa, indem sie ihren Sessel von dem Bette hinwegrückte, während Giovannian ihr bleiches Gesicht hinter dem rothen Fenstervorhange hervorsteckte.

      Der Verwundete betrachtete Michele und Luisa mit aufmerksamem Blick.

      »Wie,« fragte dann Letzterer, »man hat Ihnen prophezeit, daß ich die Ursache Ihres Todes sein würde?«

      »Ja wohl,« mischte Michele sich ein.

      »Und Sie, die Sie mich nicht konnten, und folglich auch kein Interesse an mir haben konnten, Sie haben den Sbirren nicht gestattet, ihr Werk zu vollenden?«

      »Nun, sehen Sie,« sagte Michele an Luisa’s Statt antwortend, »als sie die Pistolen knallen, als sie die Säbel klirren hörte, als sie sah, daß ich, ein Mann, und zwar ein Mann, der keine Furcht kennt, gleichwohl nicht wagte, Ihnen zu Hilfe zu eilen, weil Sie es mit den Sbirren der Königin zu thun hatten, da sagte sie: »Nun, dann muß ich ihn retten!» und sofort eilte sie in den Garten. Ha, Sie hätten sie sehen sollen! Sie lief nicht, sie flog.«

      »O Michele! Michele!«

      »Nun« hast Du das nicht vielleicht gesagt« Schwesterchen? Hast Du es vielleicht nicht gethan?«

      »Aber wozu brauchst Du es wieder zu erzählen?« rief Luisa, indem sie das Gesicht in den Händen barg. – Salvato streckte den Arm aus und zog die Hände weg, in welchen die junge Frau ihr schamrothes Antlitz und ihre thränenfeuchten Augen barg.

      »Sie weinen?« sagte er. »Bereuen Sie also jetzt wohl, mir das Leben gerettet zu haben?«

      »Nein, aber ich schäme mich dessen, was dieser Knabe Ihnen gesagt hat. Man nennt ihn Michele den Narren, und er verdient diesen Beinamen in der That.«

      Dann wendete sie sich zu der Zofe und fuhr fort:

      »Ich habe sehr unrecht daran gethan, Nina, daß ich Dich ausschalt, weil Du ihn nicht eingelassen. Du hattest sehr wohl daran gethan.«

      Ei, ei, Schwesterchen, das, was Du sagst, ist Nicht schön,« sagte der Lazzarone, »und diesmal sprichst Du nicht mit deinem Herzen.«

      »Ihre Hand, Luisa! Ihre Hand!« sagte der Verwundete in bittendem Tone.

      Die durch so viele widerstreitende Gefühle erschöpfte und ermattete Frau ließ ihren Kopf an die Lehne des Sessels sinken, schloß die Augen und legte ihre zitternde Hand in die des jungen Mannes.

      Salvato ergriff sie begierig. Luisa ließ einen Seufzer hören. Dieser Seufzer bestätigte Alles, was der Lazzarone gesagt hatte.

      Michele sah diesen Auftritt, von welchem er nichts verstand und der dagegen von Giovannina, die mit krampfhaft geballten Händen und stierem Blick gleich einer Bildsäule der Eifersucht da stand, nur zu gut begriffen ward.

      »Wohlan, sei unbesorgt, mein Freund,« sagte Salvato in heiterem Tone zu dem Lazzarone. Ich selbst werde Dir deinen Officierssäbel geben – nicht den, womit ich die Schurken, die mich anfielen, tractirt habe, denn sie haben mir denselben genommen, wohl aber einen andern, der eben so viel Werth besitzen wird.«

      »Nun, die Sache läßt sieh immer besser an,« sagte Michele; » es fehlt mir nun weiter nichts mehr als das Patent, die Epauletten, die Uniform und das Pferd.«

      Dann wendete er sich zu der Zofe und sagte:

      »Aber hörst Du denn nicht, Nina? Man läutet ja, daß der Klingeldraht reißen möchte!«

      Nina schien wie aus einem Schlafe zu erwachen.

      »Man läutet?« sagte sie. »Wo denn?«

      »An der Thür, wie es scheint.«

      »Ja, an der Hausthür,« setzte Luisa hinzu und sagte dann rasch und leise zu Salvato: »Mein Gemahl ist es nicht, denn dieser kommt stets durch die Gartenthür zurück. Geh!« fuhr sie zu Nina gewendet fort, »lauf! Eile! ich bin nicht zu Hause, hörst Du?«

      »Schwesterchen ist nicht zu Hause, hörst Du wohl, Nina?« wiederholte Michele.

      Nina verließ das Zimmer, ohne zu antworten.

      Luisa näherte sich dem Verwundeten. Sie fühlte sich, ohne zu wissen warum, bei dem Geschwätz des redseligen Michele wohler und ungezwungener als unter dem Blick der schweigenden Nina.

      Es geschah dies aber, wie gesagt, instinktartig und ohne daß sie über die guten Gesinnungen ihres Milchbruders oder die bösen Triebe ihrer Zofe weiter nachgedacht hätte.

      Nach Verlauf von etwa fünf Minuten trat Nina wieder ein, näherte sich ihrer Gebieterin geheimnißvoll und sagte leise zu ihr:

      »Signora, Signor Andreas Backer ist da und wünscht Sie zu sprechen.«

      »Nun, hast Du ihm nicht gesagt, daß ich nicht zu Hause sei?« entgegnete Luisa so laut, daß Salvato, wenn er auch die Frage nicht gehört, wenigstens die Antwort hören konnte.

      »Ich wußte nicht, ob ich das dürfte, Signora,« antwortete Nina immer noch leise; »erstens weil ich weiß, daß er Ihr Bankier ist, und zweitens, weil er sagte, es handle sich um eine wichtige Angelegenheit.«

      »Wichtige Angelegenheiten werden mit meinem Gemahl abgemacht, aber nicht mit mir.«

      »Sehr richtig, Signora,« fuhr Giovannina immer noch in demselben Tone fort; »ich fürchtete aber, er könne wiederkommen, wenn der Herr Chevalier da wäre und diesem dann sagen, er habe Signora nicht zu Hause angetroffen, und da Sie nicht zu lügen verstehen, Signora, so glaube ich, es wäre vielleicht besser, wenn Sie ihn empfingen.«

      »Also dies hast Du für gut gefunden?« sagte Luisa, indem sie ihre Dienerin ansah.

      Nina schlug die Augen nieder.

      »Wenn

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