Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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style="font-size:15px;">      »Wie die antike Niobe mit zwanzig Jahren, General.«

      »Und sie singt?«

      »Ich sage Ihnen nicht wie die Pasta, ich sage Ihnen nicht wie die Malibran, ich sage Ihnen nicht wie die Catalani; ich sage Ihnen wie sie selbst . . . Nein, sie singt nicht: sie weint, sie leidet, sie macht leiden und weinen.«

      »Was für eine Stimme?«

      »Eine herrliche Altstimme?«

      »Hat sie sich schon öffentlich hören lassen?«

      »Nie! . . . Sie wird heute Abend zum ersten Male vor fünfzig versammelten Personen singen.«

      »Und Sie wünschen?«

      »Ich wünsche, General, daß Sie, der Sie ein vollendeter Dilettant und besonders ein trefflicher Kenner sind, ich wünsche, daß Sie sie mit allen Ihren Ohren hören, und daß Sie, wenn Sie sie gehört haben, für sie thun, was Sie mich bei einer solchen Gelegenheit würden thun sehen; ich wünsche, daß Sie, wenn Sie mir erlauben, mich Ihrer eigenen Ausdrücke zu bedienen, für unsere geliebte Carmelite leben; – nicht wahr, Reginas – daß Sie nicht einen Augenblick von Ihren Tagen haben, der ihr nicht ausschließlich geweiht wäre; ich wünsche mit einem Worte, daß Sie sich zu ihrem Ritter erklären, und daß sie von dieser Stunde an keinen glühenderen Verteidiger und keinen leidenschaftlicheren Bewunderer habe als Sie. Ich weiß, daß Ihre Meinung das Gesetz in der Oper macht, General.«

      »Oh! erröthen Sie nicht« mein Oheim, das ist bekannt.«

      »Ich wünsche,« fuhr Frau von Marande fort, »daß Sie diesen Namen meiner Freundin – Carmelite – allen Echos, die Sie zu Freunden haben, wiederholen . . . nicht als wollte ich sie, gegenwärtig wenigstens, bei der Oper engagieren machen: meine Ansprüche gehen nicht so weit; da aber von Ihrer Loge . . . «

      »Von der höllischen Loge,« fügte Petrus bei.

      »Oh! sagen Sie das Wort, Madame.«

      »Gut- . . . da von der höllischen Loge alle Trompeten des Rufes ausgehen; da in der höllischen Lage jeder zukünftige Ruf gerüstet oder jeder gegenwärtige Ruhm niedergerissen wird, so zähle ich auf Ihre wahre und ergebene Freundschaft, daß Sie das Lob von Carmelite an allen Orten singen, welche Sie Ihrer Besuche würdigen: im Clubb, bei den Wettrennen, im Caffé Anglais, bei Tortoni, in der großen Oper, bei den Italienern, ich würde sagen im Schlosse, wäre Ihre Gegenwart in meinem Winkel nicht die höchste Protestation Ihrer politischen Sympathien. Versprechen Sie mir also, meine schöne traurige Freundin so weit und so rasch, als Sie können, zu lanciren, – ist das nicht das geheiligte Wort? Ich werde hierfür eine ewige Dankbarkeit für Sie hegen.«

      »Ich verlange einen Monat, um sie zu lanciren, schöne Dame, zwei Monate, um sie engagiren zu machen, und drei Monate, um zu machen, daß man sie hört; will sie nicht etwa in einer neuen Oper debutiren, in welchem Falle es die Sache eines Jahres sein wird.«

      »Ah! sie wird in Allem, was man will, debutiren: sie kennt das französische und das italienische Repertoire.«

      »In diesem Falle bringe ich Ihnen Ihre Freundin in drei Monaten von den Füßen bis zum Köpfe mit Lorbeeren bedeckt.«

      »Sie werden also die Ihrigen mit ihr theilen, General,« sprach Frau von Marande, indem sie ihm ihre Hand reichte und herzlich die des Generals drückte.

      »Und ich auch,« sagte eine sanfte Stimme, welche Petrus schauern machte, »ich werde Ihnen auch eine grenzenlose Dankbarkeit weihen.«

      »Ich bezweifle es nicht einen Augenblick, Prinzessin,« erwiderte der General, der aus Höflichkeit der Gräfin Rappt ihren Mädchentitel zu geben fortfuhr, und während er antwortete, er zweifle nicht an der Dankbarkeit von Regina, seinen Neffen angeschaut hattet. »Wohl denn,« sagte er, sich an Frau von Marande wendend, »Sie haben mir nur noch die Ehre zu erweisen, Madame, mich Ihrer Freundin als ihren ergebensten Diener vorzustellen.«

      »Das wird sehr leicht sein, General: sie ist hier.«

      »Wie, hier?«

      »Ja, hier in meinem Schlafzimmer . . . Ich wollte ihr eine Unannehmlichkeit ersparen; es ist immer verdrießlich für eine junge Frau, alle Salons zu durchschreiten und sich melden zu lassen. Darum sind wir hier in kleinem Comité; darum stand auf gewissen Einladungen von mir: Zehn Uhr, und auf andern: Mitternacht; ich wollte Carmelite einen Kreis von auserwählten und nachsichtigen Freunden machen.«

      »Ich danke Ihnen, Madame,« sagte Lorédan, der hierin einen Vorwand fand, um sich in das Gespräch zu mischen, »ich danke Ihnen, daß Sie mich unter die Zahl der Auserwählten gesetzt haben; doch ich grolle Ihnen, daß Sie mich nicht für wichtig genug halten, um mir Ihrer Freundin zu empfehlen.«

      »Oh!« erwiderte Frau von Marande, »Sie sind zu kompromittierend, Herr Graf, als daß man Ihnen eine junge Person von zwanzig Jahren empfehlen könnte. Überdies wird die Schönheit von Carmelite sie hinreichend bei Ihnen empfehlen.«

      »Der Augenblick ist schlecht gewählt, Madame, und ich betheure Ihnen, daß zu dieser Stunde eine einzige Schönheit . . . «

      »Verzeihen Sie,« unterbrach eine Stimme mit der größten Sanftmuth und mit ausnehmender Höflichkeit, »ich habe Frau von Marande ein Wort zu sagen.«

      Lorédan wandte sich, die Stirne faltend, um; als er aber Herrn von Marande selbst erkannte, der, ein Lächeln auf den Lippen, seiner Frau den Arm reichte, trat er rasch zurück.

      »Sie haben mir etwas zu sagen, mein Herr?« fragte Frau von Marande, indem sie liebevoll den Arm ihres Gatten drückte. »Reden Sie!«

      Sodann sich umwendend:

      »Sie entschuldige, General.«

      »Glücklich, wer solche Rechte hat,« erwiderte der General Herbel.

      »Was wollen Sie, Generals« sagte lachend Frau von Marande; »das sind die Herrenrechte.«

      Und sie zog sich, aus den Arm ihres Gatten gestützt, sachte aus dem Kreise zurück.

      »Ich bin nun zu Ihren Befehlen, mein Herr.«

      »Wahrhaftig, ich weiß nicht, wie ich Ihnen das sagen soll. Es ist eine Sache, die ich völlig vergessen hatte, und der ich mich glücklicher Weise so eben erinnere.«

      »Sprechen Sie.«

      »Herr Thompson, mein Correspondent von den Vereinigten Staaten, hat mir einen jungen Mann und eine junge Frau von Louisiana empfohlen, die einen Creditbrief auf mich haben. Ich habe Ihnen eine Einladungskarte für Ihre Soirée zugeschickt, und nun sind mir ihre Namen entfallen.«

      »Nun?«

      »Ich verlasse mich auf Ihren Scharfsinn, daß Sie zwei fremde Gesichter erkennen, und auf Ihre Höflichkeit, daß Sie freundlich zwei von Herrn Thompson empfohlene Personen empfangen . . . Dies, Madame, ist Alles, was ich Ihnen zu sagen hatte.«

      »Zählen Sie auf mich, mein Herr,« erwiderte mit einem reizenden Lächeln Frau von Marande.

      »Meinen Dankt . . . Lassen Sie mich Ihnen nun alle meine Complimente machen; Sie sind immer schön, doch heute Abend sind Sie wahrhaft glänzend.«

      Und seiner Frau galant die Hand küssend, führte sie Herr von Marande bis

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