Salvator. Александр Дюма

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Salvator - Александр Дюма

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von Sevilla vor. Ich, was mich betrifft, ich gestehe, daß ich ein Anhänger von Rossini bin, und daß ich ihn hundert Fuß über Mozart stelle . . . Das ist meine Meinung, und ich würde sie im Rothfalle bis zum Tode behaupten.«

      »Ich glaube, das war nicht die Meinung Ihres Freundes Colombau, mein Herr,« erwiderte Petrus, indem er kalt den Creolen grüßte.

      »Ah! bei Gott! da sich hier alle Welt das Wort gegeben hat, mit mir von Colombau zu sprechen, und da Sie es machen wie alle Welt, so werden Sie mir sagen, ob er sich wegen des Sieges von Rossini über Mozart mit Kohlendampf erstickt hat.«

      »Nein, mein Herr ,« antwortete Petrus mit äußerster Höflichkeit: »er hat sich erstickt, weil er Carmelite liebte, und eher sterben, als seinen Freund verrathen wollte.«

      Camille stieß einen Schrei aus und drückte seine beiden Hände an seine Stirne, als ob eine Blendung vor seinen Augen vorüberzöge.

      Während dieser Zeit ging Petrus, wie es nach und nach Jean Robert und Ludovic gethan hatten, vom Boudoir in den Salon.

      In dem Momente, wo Camille, nachdem er sich ein wenig von dem Schlage, den er erlitten, erholt hatte, seine Hände von seinem Gesichte zurückzog und die Augen wieder öffnete, sah er vor sich, – was ihm seit seinem Eintritte in die Salons von Frau von Marande noch nicht begegnet war, – einen jungen Mann von schöner und hoffärtiger Tournure, der sich bereit hielt, ihn anzureden, wenn er selbst bereit wäre, diesem Anreden zu entsprechen.

      »Mein Herr,« sagte der junge Mann zu ihm, »ich höre, daß Sie diesen Morgen von den Colonien ankommen, und daß Sie zum ersten Male heute Abend Herrn und Frau von Marande vorgestellt worden sind. Wollen Sie mir die Ehre erweisen, mich als Pathe in den Salons unseres gemeinschaftlichen Banquiers und als Führer durch die Lustbarkeit der Hauptstadt anzunehmen?«

      Dieser zuvorkommende Cicerone war der Graf Lorédan von Valgeneuse; er hatte schon bei ihrem Eintritte die hübsche Creolin bemerkt, welche von Camille von Rozan in Frankreich importiert worden war, und er suchte sich gut mit dem Manne zu stellen, um eintretenden Falles noch besser mit der Frau zu stehen.

      Camille athnte, als er einen Mann traf, der zehn Worte mit ihm sprach, ohne daß der Name Colombau mit diesen zehn Worten Vermischt wurde.

      Es versteht sich von selbst, daß er mit allem Eifer das Anerbieten von Herrn von Valgeneuse annahm.

      Die zwei jungen Leute eilten in die Tanzsalons; man hatte zu einem Walzer präludirt. Sie traten gerade in dem Augenblicke ein, wo der Walzer anfing.

      Die erste Person, der sie in den Solon eintretend begegneten, – man hätte glauben sollen, ihr Bruder habe ihr hier Rendez-vous gegeben, so sehr schien sie zu warten! – war Fräulein Susanne von Valgeneuse.

      »Mein Herr,« sagte Lorédan, »erlauben Sie mir, Ihnen meine Schwester, Fräulein Susanne von Valgeneuse, vorzustellen.«

      Alsdann, ohne die Antwort von Camille abzuwarten, die man übrigens in seinen Augen lesen konnte, fügte der Graf bei:

      »Meine liebe Susanne, ich stelle Ihnen einen neuen Freund, Herrn Camilla von Rozan, einen amerikanischen Edelmann, vor.«

      »Oh!« erwiderte Susanne, »Ihr neuer Freund, mein lieber Lorédan ist für mich ein alter Bekannter.«

      »Gut! und wie dies?«

      »Was!« rief Camille mit einer stolzen Freude, »sollte ich die Ehre haben, Ihnen bekannt zu sein, mein Fräulein?«

      »Oh! genau, mein Herr,« antwortete Susanne.

      »In Versailles, in der Pension, wo ich vor nicht langer Zeit noch war, stand ich in enger Verbindung mit zwei Von Ihren Landsmänninnen.«

      In diesem Augenblicke traten Regina und Frau von Marande, nachdem sie der Sorge einer Kammerfrau Carmelite, welche aus ihrer Ohnmacht wieder zu sich gekommen war , anvertraut hatten, in den Ballsaal ein.

      Lorédan machte seiner Schwester ein unmerkliches Zeichen, worauf ihm Susanne mit einem unmerklichen Lächeln antwortete.

      Und während zum dritten Male an diesem Abend Lorédan mit Frau von Marande die immer unterbrochene Conversation wieder anzuknüpfen suchte, stürzten sich Camille und Fräulein von Valgeneuse, um weitere Bekanntschaft zu machen, in den schwindelerregenden Wirbel des Walzers und verloren sich unter einem Ocean von Gaze, Atlaß und Blumen-.

       XIX

      Wie das Liebesgesetz gestorben war

      Machen wir ein paar Schritte rückwärts; denn wir bemerken, daß wir, weil es uns drängte, in den Salon von Frau von Marande einzutreten, cavalièrement über Ereignisse und Tage weggestiegen sind, welche ihren Platz in dieser Erzählung haben müssen, wie sie ihn schon in der Geschichte haben.

      Man erinnert sich des Scandals, der sich bei der Beerdigung des Herzogs de la Rochefoucauld zugetragen hatte.

      Da Einige von den Personen, welche den ersten Rang in unserer Geschichte einnehmen, eine Rolle dabei spielten, so haben wir es versucht, in allen ihren Einzelheiten diese entsetzliche Scene zu erzählen, bei der die Polizei zu dem Resultate gelangt war, das sie sich vorgesetzt hatte: Herrn Sarranti verhaften und erforschen, welchen Grad von Widerstand die Bevölkerung der unglaublichsten Beschimpfung, die man dem Leichname eines Mannes, welchen sie mit ihrer Ehrfurcht und ihrer Liebe umgab, entgegenzusetzen fähig wäre.

      Die Macht war dem Gesetze geblieben! wie man in der Regierungssprache sagt.

      »Noch ein solcher Sieg,« sprach Pyrrhus, der kein constitutioneller König, aber ein verständiger Tyrann war, »und ich bin verloren!« Das hätte sich Karl X. nach dem traurigen Siege, den er auf den Stufen der Himmelfahrts-Kirche davon getragen, sagen müssen.

      In der That, sie war tief gewesen, die nicht nur bei der Menge, – von der der König wenigstens momentan zu weit entfernt war, um das Schauern durch die verschiedenen socialen Schichten zu fühlen, welche ihn von ihr trennten, – sondern auch auf die Pairskammer, von der er nur durch den auf den Stufen des Thrones ausgebreiteten Teppich getrennt war, hervorgebrachte Aufregung.

      Die Pairs hatten sich, wie gesagt, vom Ersten bis zum Letzten beleidigt gefühlt durch die den Ueberresten des Herzogs de la Rochefoucauld angethane Beschimpfung. Die Unabhängigsten hatten ganz laut ihre Entrüstung kundgegeben; die Ergebensten hatten sie in die Tiefe ihres Herzens verschlossen; hier aber brudelte sie beim Hauche des furchtbaren Rathgebers, den man den Stolz nennt. Alle warteten auf eine Gelegenheit, entweder dein Ministerium oder sogar dem Königthum diesen unfläthigen Fußtritt, den die hohe Kammer von der Polizei erhalten hatte, zurückzugeben.

      Der Liebesgesetzes-Entwurf sollte diese Gelegenheit bieten.

      Er war der Prüfung der Herren von Broglie, Portalis, Portal und le Bastard unterworfen worden.

      Wir haben die Namen der anderen Mitglieder der Commission vergessen: – es sei dies gesagt ohne die Absicht, die Ehrenwerthen auf irgend eine Art zu verletzen.

      Die Prüfungs-Commission schien schon bei ihren Sitzungen weit davon entfernt, eine Sympathie für den Entwurf zu hegen.

      Die Minister selbst fingen an mit demselben Schrecken, der Reisende ergreift, welche, ein unbekanntes Land durchwandernd, sich plötzlich am Rande eines Absturzes finden, die Minister selbst fingen an zu bemerken, daß unter der politischen Frage, welche die Hauptfrage zu sein schien, eine individuelle viel ernstere Frage verborgen war.

      Das

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