Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2. Александр Дюма

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Das Halsband der Königin Denkwürdigkeiten eines Arztes 2 - Александр Дюма

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auf!« sagte endlich der König, »kommen Sie Herr von Suffren, kommen Sie, daß wir plaudern; ich sterbe vor Verlangen, Sie zu hören und Ihnen zu beweisen, wie viel ich an Sie gedacht habe.«

      »Sire, so viel Güte…«

      »Oh! Sie werden meine Karten sehen, Herr Bailli, Sie werden jede Phase Ihrer Expedition zum Voraus durch meine Sorgfalt errathen sehen. Kommen Sie, kommen Sie.«

      Nachdem er hierauf, Herrn von Suffren mit sich fortziehend, einige Schritte gemacht hatte, wandte er sich plötzlich gegen die Königin um und sagte:

      »Oh! Madame, ich lasse, wie Sie wissen, ein Schiff von hundert Kanonen bauen, ich habe meine Ansicht über den Namen, den es bekommen soll, geändert; statt es zu nennen, wie wir gesagt habe, nicht wahr, Madame…«

      Marie Antoinette, die sich wieder ein wenig gefaßt hatte, griff den Gedanken des Königs im Fluge auf und antwortete:

      »Ja, ja, wir nennen es den Suffren, und ich werde mit dem Herrn Bailli die Pathin sein.«

      Bis dahin zurückgehaltene Rufe: Es lebe der König! es lebe die Königin! brachen mit Gewalt hervor.

      »Es lebe der Suffren!« fügte der König mit großer Zartheit bei, denn Niemand konnte in Gegenwart des Königs rufen: Es lebe Herr von Suffren! während die ängstlichsten Beobachter der Etikette rufen konnten: »Es lebe das Schiff Seiner Majestät!«

      »Es lebe der Suffren!« wiederholte die Versammlung voll Begeisterung.

      Der König machte ein Zeichen des Dankes dafür, daß man seine Gedanken so gut begriffen, und führte den Bailli mit sich fort.

      XII.

      Herr von Charny

      Sobald der König verschwunden war, gruppirte sich Alles, was sich von Prinzen und Prinzessinnen im Saale befand, um die Königin.

      Der Bailli hatte seinem Neffen durch ein Zeichen zu warten befohlen, und nach einer Verbeugung, welche Gehorsam andeutete, war dieser in der Gruppe, wo wir ihn gesehen, geblieben.

      Die Königin, welche mit Andrée mehrere bezeichnende Blicke gewechselt hatte, verlor den jungen Mann beinahe nicht mehr aus dem Auge, und so oft sie ihn anschaute, sagte sie zu sich selbst:

      »Er ist es, es läßt sich nicht bezweifeln.«

      Fräulein von Taverney antwortete dann mit einer Pantomime, die der Königin keinen Zweifel übrig lassen sollte, denn sie bedeutete:

      »Oh! mein Gott, ja, Madame; er ist es, er ist es ganz gewiß.«

      Philipp bemerkte, wie gesagt, die Bewegtheit der Königin; er sah sie und fühlte, wenn nicht die Ursache doch wenigstens den unbestimmten Sinn davon.

      Nie täuscht sich derjenige, welcher liebt, über den Eindruck derjenigen, die er liebt.

      Er errieth also, die Königin sei von einem seltsamen, geheimnißvollen, Jedermann, sie und Andrée ausgenommen, unbekannten Ereigniß betroffen worden.

      Die Königin hatte wirklich die Haltung verloren und eine Zuflucht hinter ihrem Fächer gesucht, während sie gewöhnlich alle Welt zwang, die Augen niederzuschlagen.

      Während sich der junge Mann fragte, worauf diese Bewegtheit der Königin hinauslaufen dürfte, während er die Gesichter der Herren von Coigny und Vaudreuil zu sondiren suchte, um sich zu versichern, ob sie keinen Antheil an diesem Geheimniß hätten, und er sah, daß sie sich ganz gleichgültig mit Herrn von Haga unterhielten, der nach Versailles gekommen war, um seine Aufwartung zu machen, trat ein Mann im majestätischen Cardinalsgewand, gefolgt von Officianten und Prälaten, in den Salon.

      Die Königin erkannte Herrn Ludwig von Rohan, sie sah ihn von einem Ende des Saals am andern, und wandte sogleich den Kopf ab, ohne daß sie sich auch nur die Mühe nahm, das Falten ihrer Stirne zu verbergen.

      Der Prälat durchschritt die ganze Versammlung, ohne Jemand zu grüßen, und ging gerade auf die Königin zu, vor der er sich mehr als ein Weltmann, der eine Frau, denn als ein Unterthan, der eine Königin grüßt, verbeugte.

      Dann richtete er ein äußerst galantes Compliment an Ihre Majestät, doch sie wandte kaum den Kopf um, murmelte ein paar eiskalt ceremoniöse Worte und setzte ihr Gespräch mit Frau von Lamballe und Frau von Polignac fort.

      Der Prinz Ludwig schien den schlechten Empfang der Königin nicht bemerkt zu haben. Er beendigte seine Verbeugungen, drehte sich ohne Hast um und wandte sich mit aller Anmuth eines vollkommenen Hofmanns an Mesdames, die Tanten des Königs, mit denen er sich lange unterhielt, in Betracht daß ihm kraft des bei Hofe üblichen Schaukelspieles hier ein ebenso wohlwollender Empfang zu Theil wurde, als der der Königin eisig gewesen war.

      Der Cardinal Ludwig von Rohan war ein Mann in der Kraft des Alters, von imposanter Gestalt und edler Haltung; seine Züge drückten Verstand und Sanftmuth aus; er hatte einen feinen, bedachtsamen Mund und eine bewunderungswürdige Hand; seine etwas entblößte Stirne deutete den Mann der Studien an, und bei dem Prinzen von Rohan fand sich wirklich das Eine und das Andere.

      Er war ein Mann, dem die Frauen huldigten, welche die Galanterie ohne Geckenhaftigkeit und ohne Geräusch liebten; seine Freigebigkeit war sprichwörtlich und er hatte wirklich das Mittel gefunden, sich mit einem Einkommen von sechzehnmal hunderttausend Livres für arm zu halten.

      Der König liebte ihn, weil er gelehrt war, die Königin dagegen haßte ihn.

      Die Gründe dieses Hasses sind nie genau bekannt geworben, aber sie unterliegen zwei Arten von Commentaren.

      Einmal sollte der Prinz Ludwig als Botschafter in Wien, wie man sagte, dem König Ludwig XV. über Maria Theresia Briefe voll Ironie geschrieben haben, die Marie Antoinette diesem Diplomaten nie hätte verzeihen können.

      Sodann, und dieß ist menschlicher und besonders wahrscheinlicher, sollte der Botschafter in Beziehung auf die Heirath der jungen Erzherzogin mit dem Dauphin an den König Ludwig XV., der den Brief laut bei einem Abendbrod bei Madame Dubarry vorgelesen, gewisse, für die Eitelkeit der damals sehr magern jungen Frau ungünstige Details geschrieben haben.

      Diese Angriffe hätten Marie Antoinette tief verletzt, die sich nicht öffentlich als Opfer derselben anerkennen konnte, und sie hatte geschworen, den Urheber früher oder später dafür zu bestrafen.

      Darunter fand sich natürlich eine ganz politische Intrigue.

      Die Botschafterstelle in Wien war Herrn von Breteuil zu Gunsten des Herrn von Rohan entzogen worden.

      Zu schwach, um offen gegen den Prinzen zu kämpfen, hatte Herr von Breteuil dann das angewandt, was man in der Diplomatie Geschicklichkeit nennt. Er hatte sich die Abschriften oder sogar die Originale des Prälaten, der damals Botschafter in Wien war, verschafft und, indem er wirklich von dem Prälaten geleistete Dienste durch die Feindseligkeiten gegen die österreichische Kaiserfamilie aufwog, in der Dauphine einen Bundesgenossen gefunden, entschlossen, eines Tags den Herrn Prinzen von Rohan zu Grunde zu richten.

      Dieser Haß brütete dumpf bei Hofe fort und machte die Stellung des Cardinals sehr schwierig.

      So oft er die Königin sah, hatte er den eisigen Empfang zu ertragen, von dem wir einen Begriff gegeben haben.

      Doch über die Verachtung erhaben, war er nun wirklich stark oder riß ihn ein unwiderstehliches Gefühl hin, seiner Feindin Alles zu verzeihen, versäumte

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