Der Chevalier von Maison-Rouge. Александр Дюма

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Der Chevalier von Maison-Rouge - Александр Дюма

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Municipal trat bei der Königin ein.

      »Rufe die Frau Tison,« sagte Maurice zu einem Nationalgarde

      Fünf Minuten nachher erschien die Frau Tison strahlend.

      »Ich habe meine Tochter gesehen,« sagte sie.

      »Wo dies?« fragte Maurice.

      »Hier, in diesem Vorzimmer.«

      »Gut Und Deine Tochter hat die Oesterreicherin nicht zu sehen verlangt?«

      »Nein«

      »Sie ist nicht zu ihr hineingegangen?«

      »Nein.«

      »Und während Du mit Deiner Tochter plaudertest, ist Niemand aus dem Zimmer der Gefangenen herausgekommen?«

      »Weiß ich es? Ich schaute meine Tochter an, die ich seit drei Monaten nicht gesehen hatte.«

      »Erinnere Dich wohl . . .«

      »Ah! ja, ich glaube mich zu erinnern.«

      »Was?«

      »Das junge Mädchen ist herausgekommen.«

      »Marie Therese?«

      »Ja.«

      »Und sie hat mit Deiner Tochter gesprochen?«

      »Nein.«

      »Deine Tochter hat Dir nichts übergeben?«

      »Nein«

      »Sie hat nichts vom Boden ausgehoben?«

      »Meine Tochter?«

      »Nein, die von Marie Antoinette?«

      »Doch, sie hat ihr Sacktuch ausgehoben.«

      »Ah! Unglückliche!« rief Maurice.

      Und er stürzte nach dem Strange der Glocke und zog heftig daran.

      Es war die Lärmglocke.

      XI.

      Das Billet

      Die zwei andern Municipale von der Wache eilten schnell herauf. Ein Detachement vom Posten begleitete sie.

      Die Thüren wurden geschlossen, zwei Schildwachen versperrten die Ausgänge jedes Zimmers.

      »Was wollen Sie, mein Herr,« sagte die Königin zu Maurice, da dieser eintrat: »ich war im Begriff, mich zu Bette zu legen, als der Bürger Municipal (die Königin deutete auf Agricola) plötzlich in dieses Zimmer stürzte, ohne mir zu sagen, was er wünschte.«

      »Madame,« erwiderte Maurice sich verbeugend, »nicht mein College wünscht etwas, sondern ich.«

      »Sie, mein Herr,« fragte Marie Antoinette, indem sie Maurice anschaute, dessen gutes Benehmen ihr einige Dankbarkeit eingeflößt hatte; »und was wünschen Sie?«

      »Ich wünsche, daß Sie mir das Billet zustellen, da Sie so eben verbargen, als ich eintrat.«

      Die Prinzessin Marie Therese und Madame Elisabet bebten. Die Königin wurde sehr bleich.

      »Sie täuschen sich, mein Herr,« sagte sie, »ich verbarg nichts.«

      »Du lügst, Oesterreicherin!« rief Agricola.

      Maurice legte rasch seine Hand aus den Arm seine Collegen.

      »Einen Augenblick, mein lieber College,« sagte er »laß mich mit der Bürgerin sprechen. Ich bin ein wenig Anwalt.«

      »Gut also; doch alle Gewitter! schone sie nicht!«

      »Sie verbargen ein Billet, Bürgerin,« sprach Maurice mit strengem Tone. »Sie müssen mir dieses Billet übergeben.«

      »Was für ein Billet?«

      »Dasjenige, welches Ihnen die Tochter Tison überbrachte, und das die Bürgerin Ihre Tochter (Maurice bezeichnete die junge Prinzessin) mit ihrem Sacktuch aufhob.«

      Die drei Frauen schauten sich erschrocken an.

      »Aber, mein Herr, das ist mehr als Tyrannei,« versetzte die Königin; »Frauen! Frauen!«

      »Wir wollen nichts verwechseln,« sprach Maurice mit festem Ausdruck. »Wir sind weder Richter noch Henker sondern beaufsichtigende Personen, das heißt Ihre Mitbürger, beauftragt, Sie zu bewachen. Wir haben einen Befehl, ihn verletzen ist Verrath. Bürgerin, ich bitte Sie, geben Sie mit das Billet, das Sie verborgen haben.«

      »Meine Herren,« sprach die Königin stolz, »da Sie Aufseher sind, so suchen Sie und berauben Sie uns des Schlafes diese Nacht wie immer.«

      »Gott behüte uns, daß wir die Hand an Frauen legen. Ich werde die Gemeinde benachrichtigen lassen und wir erwarten ihre Befehle. Nur werden Sie sich nicht zu Bette legen, Sie schlafen in Lehnstühlen, wenn es Ihnen beliebt, und wir bewachen Sie. . . Wenn es sein muß, werden die Durchsuchungen beginnen.«

      »Was gibt es denn?« fragte die Frau Tison, welche mit bestürzter Miene an der Thüre erschien.

      »Was es gibt, Bürgerin? Dadurch, daß Du Deine Hand zu einem Verrathe hergegeben, hast Du Dich für immer des Vortheils beraubt, Deine Tochter zu sehen.«

      »Meine Tochter zu sehen! . . . was sagst Du da, Bürger?« fragte die Tison, welche noch nicht recht begriff, warum sie ihre Tochter nickt sehen sollte.

      »Ich sage Dir, daß Deine Tochter nicht hierher gekommen ist, um Dich zu sehen, sondern um der Bürgerin Capet einen Brief zu bringen, und daß sie nicht wiederkommen wird.«

      »Aber wenn sie nicht wiederkommt, kann ich sie nicht nicht sehen, da es uns verboten ist, hinauszugehen?«

      »Diesmal kannst Du Niemand einen Vorwurf darüber machen, denn es ist Deine Schuld,« sagte Maurice.

      »Oh! oh!« schrie die arme Mutter, »meine Schuld! was sagst Du da, meine Schuld? Es ist nichts geschehen, dafür stehe ich. Oh! wenn ich glaubte, es wäre etwas geschehen, wehe Dir, Antoinette, Du müßtest es mir theuer bezahlen!«

      Ganz außer sich wies diese Frau der Königin die Faust.

      »Bedrohe Niemand,« sagte Maurice, »erlange vielmehr durch Sanftmuth, daß das, was wir fordern, gegeben wird; denn Du bist Frau, und die Bürgerin Antoinette, welche selbst Mutter, wird ohne Zweifel Mitleid einer Mutter haben. Morgen wird Deine Tochter verhaftet, morgen wird sie eingekerkert . . . entdeckt man sodann etwas, und Du weißt, daß man immer etwas entdeckt, wenn man will, so ist sie verloren, sie und ihre Gefährtin.«

      Die Tison, welche Maurice mit wachsendem Schrecken zugehört hatte, wandte ihren beinahe irren Blick nach der Königin und rief:

      »Du hörst, Antoinette! . . . meine Tochter!. . . Du wirst meine Tochter in das Verderben gestürzt haben.«

      Die Königin schien ebenfalls erschrocken, nicht über die Drohung, welche in den Augen der Gefangenenwärtern funkelte, sondern über die Verzweiflung, die man darin las.

      »Kommen

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