Der Graf von Bragelonne. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Der Graf von Bragelonne - Александр Дюма страница 126
»Aber wenn er sie Euch raubt?«
»Ah! das ist etwas Anderes. Doch leider muß er, ehe er zu mir, das heißt, zum Hauptwall kommt, die Außenwerke Bresche schießen, zerstören, und ich bin teufelmäßig gut befestigt, Marquise.«
»Und das, was Ihr Eure Außenwerke nennt, sind Eure Creaturen, nicht wahr? es sind Eure Freunde?«
»Ganz richtig.«
»Und Herr d’Emeris gehört zu Euren Creaturen?«
»Ja.«
»Herr Lyodot ist einer Eurer Freunde?«
»Gewiß.«
»Herr von Vanin?«
»Ah! Herr von Vanin, man mache mit ihm, was man will, aber . . . «
»Aber . . . «
»Aber man rühre die anderen nicht an.«
»Nun! wenn Ihr wollt, daß man die Herren d’Emeris und Lyodot nicht anrühre, so ist es Zeit, daß Ihr Euch wehrt.«
»Wer bedroht sie?«
»Wollt Ihr mich nun anhören?«
»Immer, Marquise.«
»Ohne mich zu unterbrechen?«
»Sprecht.«
»Nun! diesen Morgen hat mich Marguerite zu sich gebeten.«
»Ah!«
»Ja.«
»Und was wollte sie von Euch?«
»»Ich wage es nicht, Herrn Touquet selbst zu besuchen,«« sagte sie zu mir.
»Bah! denkt sie, ich hätte ihr Vorwürfe gemacht? Arme Frau, mein Gott! sie täuscht sich sehr.«
»»Begebt Euch zu ihm und sagt ihm, er möge sich vor Herrn von Colbert hüten.««
»Wie! sie läßt mich vor ihrem Geliebten warnen!«
»Ich sagte Euch, sie liebe Euch immer noch.«
»Hernach, Marquise?«
»»Herr von Colbert,«« fügte sie bei, »»ist vor zwei Stunden bei mir gewesen, um mir mitzutheilen, er wäre Intendant.««
»Ich habe Euch schon bemerkt, Marquise, Herr von Colbert würde nur um so besser unter meiner Hand sein.«
»Ja, aber das ist noch nicht Alles; Marguerite sieht, wie Ihr wißt, in Verbindung mit Madame d’Emeris und Madame Lyodot.«
»Ja.«
»Nun wohl! Herr von Colbert hat ernste Fragen an sie über das Vermögen dieser zwei Herren, sowie über den Grad der Ergebenheit, die dieselben für Euch hegen, gerichtet.«
»Oh! was diese Beiden betrifft, für sie stehe ich! man müßte sie tödten, damit sie nicht mehr mir gehören würden.«
»Dann, als Madame Vanel, um einen Besuch zu empfangen, genöthigt war, Herrn Colbert einen Augenblick zu verlassen, und her neue Intendant, der ein Arbeiter ist, sich allein sah, zog er einen Bleistift aus der Tasche, und da Papier auf dem Tisch lag, fing er an Bemerkungen aufzuzeichnen.«
»Bemerkungen über d’Emeris und Lyodot?«
»Ganz richtig.«
»Ich wäre begierig, zu erfahren, was diese Bemerkungen besagten.«
»Das ist es gerade, was ich Euch mittheilen will.«
»Madame Vanel hat diese Noten von Colbert genommen und überschickt sie mir?«
»Nein, aber durch einen Zufall, der einem Wunder gleicht, hat sie ein Duplicat davon.«
»Wie so?«
»Hört. Ich sagte Euch, Colbert habe Papier auf einem Tisch gefunden.«
»Ja.«
»Er habe einen Bleistift aus seiner Tasche gezogen.«
»Ja.«
»Und er habe auf dieses Papier geschrieben.«
»Ja.«
»Dieser Bleistift war von sehr hartem Blei. Er zeichnete schwarz auf dem ersten Blatt und ließ seinen Eindruck weiß auf dem zweiten zurück.«
»Hernach?«
»Als Colbert das erste Blatt zerriß, dachte er nicht an das zweite.«
»Nun?«
»Nun, auf dem zweiten konnte man lesen, was auf dem ersten geschrieben war: Madame Vanel hat gelesen und mich zu sich rufen lassen.«
»Ah!«
»Dann, als sie sich versichert hatte, ich sei eine ergebene Freundin von Euch, gab sie mir das Papier und eröffnete mir das Geheimniß dieses Hauses.«
»Und dieses Papier?« fragte Fouquet, der ein wenig unruhig zu werden schien.
»Hier ist es, mein Herr, leset,« sprach die Marquise.
Fouquet las,
»»Namen von Steuerpächtern, welche von der Justizkammer zu verurtheilen sind: d’Emeris, Freund von Herrn F.: Lyodot, Freund von Herrn F.; von Vanin, gl . . . ««
»D’Emeris! Lyodot!« rief Fouquet, währender noch einmal las.
»Freunde von Herrn F . . . .,« deutete die Marquise mit dem Finger.
»Aber was wollen die Worte besagen: »»Von der Justizkammer zu verurtheilen?««
»Ah!« rief die Marquise, »das ist klar, wie mir scheint. Uebrigens seid Ihr noch nicht zu Ende, leset, leset.«,
Fouquet fuhr fort:
»»Die zwei ersten zum Tod, der dritte zur Entlassung mit den Herren d’Hautemont und de la Valette, deren Güter nur zu confisciren sind.««
»Großer Gott!« rief Fouquet, »zum Tod, zum Tod Lyodot und d’Emeris! Aber sollte sie auch die Justizkammer zum Tod verurtheilen, so wird doch der König ihre Verurtheilung nicht unterzeichnen, und man richtet nicht hin ohne die Unterschrift des Königs.«
»Der König hat Herrn Colbert zum Intendanten gemacht.«
»Oh!« rief Fouquet, als ob er unter seinen Füßen im Helldunkel einen Abgrund erblickte, »unmöglich! unmöglich! Doch wer hat einen Bleistift über die Spuren von dem von Herrn Colbert hinlaufen lassen?«
»Ich; ich befürchtete, der erste Zug könnte verwischen.«
»Oh! ich werde Alles erfahren.«
»Ihr