Der Graf von Moret. Александр Дюма

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Der Graf von Moret - Александр Дюма

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der Bastille ernannt worden, so dass der durch den Kapuziner du Tremblay ausspionierte, denunzierte und arretierte Gefangene auch durch den Gouverneur du Tremblay eingekerkert und bewacht wurde, wozu noch kam, dass, wenn er, wie es oft geschah, hinter den Riegeln starb, er abermals durch den Kapuziner du Tremblay absolviert, mit dem Abendmahl versehen und begraben ward, so dass in dieser Weise, wer einmal gefasst war, auch nicht mehr aus der Familie herauskam.

      Pater Joseph hatte ein Unterministerium mit vier Sektionen, deren Chefs vier Kapuziner waren. Er hielt sich einen Sekretär Namens Pater Ange Sabini, welcher wieder sein Pater Joseph war. Wenn er zu funktionieren begann und weite Wege hatte, so pflegte er dies zu Pferde zu tun, gefolgt von dem gleichfalls berittenen Pater Ange. Eines Tages jedoch, da er eine Stute ritt, Pater Sabini hingegen einen Hengst, geschah es, dass die beiden Vierfüßler so aneinander gerieten, dass die Capuzen der beiden Mönche eine viel zu groteske Rolle spielten, als dass Pater Joseph diese Art der Locomotion auch fernerhin hätte beibehalten wollen. Seitdem benützte er Sanfte oder Kutsche.

      In der gewöhnlichen Ausübung seines Berufes aber Hing Pater Joseph, weil er das Inkognito wahren musste, zu Fuße und zog die Capuze über die Augen, um nicht erkannt zu werden, was ihm bei der großen Anzahl von Mönchen aller Farben, die damals in den Straßen von Paris wimmelten, ein Leichtes war.

      Diesen Abend hatte Pater Joseph zu Fuße operiert.

      Der Kardinal blickte mit wachsamem Auge umher, bis die erste Tür sich hinter seinem Gardecapitän, die zweite hinter seiner Nichte geschlossen hatte, nahm dann vor seinem Schreibtische Platz und wandte sich zum Pater Joseph:

      »Nun, Ihr habt mir also etwas mitzuteilen, lieber du Tremblay

      Der Kardinal hatte die Gewohnheit bewahrt, den Kapuziner bei seinem Familiennamen zu nennen.

      »Ja, Monseigneur,« erwiderte dieser, »und ich war zweimal da, um das Vergnügen zu haben, Euch zu sehen.«

      »Ich weiß es. Das hat mir sogar die Hoffnung gegeben, Ihr würdet vielleicht irgend etwas über den Grafen von Moret, seine Rückkehr nach Paris und die Gründe dieser Rückkehr in Erfahrung gebracht haben.«

      »Ich weiß noch nicht Alles, was Euer Eminenz wissen wollen, aber ich glaube auf der Fährte zu sein.«

      »Ah, ah! Eure Weißmantel haben das Ihrige getan?«

      »Ziemlich schlecht. Sie entdeckten bloß, der Graf von Moret habe im Hotel Montmorency bei dem Herzog Heinrich II. gewohnt und es Nachts verlassen, um eine Geliebte zu besuchen, welche in der Rue de la Cerisaie, gegenüber dem Hotel Lesdiguières, wohnt.«

      »In der Rue de la Cerisaie, gegenüber dem Hotel Lesdiguières? Aber da wohnen ja die beiden Schwestern von Marion Delorme

      »Jawohl, Monseigneur; Frau von Montagne und Frau von Maugiron; nur weiß man nicht, in welche von Beiden er verliebt ist.«

      »Es ist gut, ich werde es erfahren,« sagte der Kardinal und begann, nachdem er den Kapuziner durch einen Wink unterbrochen, auf einem Blatt Papier zu schreiben: »In welche Eurer beiden Schwestern ist der Graf von Moret verliebt? Wer ist der Liebhaber der anderen? Gibt es dabei einen unglücklich Liebenden?«

      Dann ging er zu einer Türfüllung, die sich bei dem Druck auf einen Knopf in der ganzen Höhe des Kabinetts öffnete.

      Diese Öffnung hätte eine Communication mit dem Nachbarhaus gestattet, wäre nicht auf der anderen Seite des Mauerdurchmessers eine Tür im Wege gestanden.

      Zwischen den beiden Türen befanden sich zwei Knöpfe von Klingeln, der eine rechts, der andere links, welche Einrichtung damals so neu und ungewöhnlich war, dass man sie nur bei dem Kardinal und im Louvre finden konnte.

      Der Kardinal schob das Papier unter die Tür des Nachbarhauses, zog rechts die Klingel, die Türfüllung schloss sich und er nahm wieder seinen Sitz ein,

      »Fahret fort,« sagte er zum Pater Joseph, der ihm zugesehen hatte, ohne sich über irgend etwas erstaunt zu zeigen.

      »Ich sagte also, Monseigneur, die Weißmäntel hätten nichts Besonderes ausgerichtet, desto mehr aber die Vorsehung, die sich mit Euer Eminenz ganz vorzugsweise beschäftigt.«

      »Wisst Ihr gewiss, du Tremblay, dass die Vorsehung das tut?«

      »Was könnte sie Besseres zu tun haben, Monseigneur?«

      »Nun,« sagte der Kardinal lächelnd, »hören wir denn den Bericht der Vorsehung über den Grafen von Moret

      »Ja, Monseigneur. Ich kam also von den Weißmänteln zurück, wo ich nur erfahren hatte, was ich schon dir Ehre gehabt Euer Eminenz zu sagen, dass nämlich der Herr Graf von Moret seit acht tagen in Paris sei, bei dem Herzog von Montmorency wohne und eine Geliebte in der Rue de la Cerisaie habe, – was Alles zusammen herzlich wenig ist.«

      »Ich finde, Ihr seid ungerecht gegen die guten Patres. Wer tut, was er kann, tut, was er soll. Die Vorsehung allein kann Alles; sehen wir also, was die Vorsehung tut.«

      »Sie hat mich mit dem Grafen selbst zusammengeführt.«

      »Ihr habt ihn gesehen?«

      »So wie ich.dir Ehre habe, Monseigneur zu sehen.«

      »Und hat er Euch auch gesehen?« fragte Richelieu lebhaft.

      »Er hat mich gesehen, jedoch nicht erkannt.«

      »Setzt Euch, du Tremblay, und erzählt mir das.«

      Richelieu pflegte aus scheinbarer Höflichkeit den Kapuziner zum Sitzen einzuladen, und dieser Pflegte hingegen aus scheinbarer Demut stehen zu bleiben.

      Er dankte also dem Kardinal und fuhr fort:

      »Die Sache trug sich folgendermaßen zu, Monseigneur. Ich ging von den Weißmänteln weg, nachdem ich dort die Nachrichten erfahren, die ich bereits mitgeteilt habe, und sah plötzlich die Leute gegen die Rue de l'Homme Armé zulaufen.«

      »Apropos, Rue de l'Homme Armé,« sagte der Kardinal, »darin gibt es einen Gasthof, auf den Ihr Euer Augenmerk richten sollt, du Tremblay; man nennt ihn den Gasthof »zum gefärbten Bart«.«

      »Gerade dahin lief auch die Menschenmenge, Monseigneur.«

      »Und Ihr lieft mit der Menge?«

      »Euer Eminenz begreifen, dass ich dabei nicht fehlen mochte. Eine Art von Mord war begangen worden und zwar an einem armen Teufel, Namens Stephan Latil, welcher früher dem Herzog von Epernon zugehörte.«

      »Epernon? Stephan Latil? Merkt Euch diese Namen wohl, du Tremblay. Dieser Mann wird uns eines Tages nützlich sein können.«

      »Ich zweifle daran, Monseigneur.«

      »Warum denn?«

      »Ich glaube, er schickt sich zu einer Reise an, von der er wahrscheinlich nicht zurückkehren dürfte.«

      »Ah, ich verstehe. Er ist es also, den man ermordet, hatte?«

      »Ganz richtig, Monseigneur. Im ersten Augenblick wurde er für todt gehalten, kam aber dann wieder zu sich und verlangte sofort nach einem Priester. Da ich nun zufällig in der Nähe war . . .«.'

      »Immer

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