Der Secretair der Marquise Du-Deffand. Александр Дюма

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Der Secretair der Marquise Du-Deffand - Александр Дюма

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zum Beispiel, bin ich sehr gut disponirt.

      – Was geben Sie uns?

      – Man würde schwören, ich sei eine testirende Tante, und Sie theilten meine Hinterlassenschaft.

      – Ich bin neugierig, dieses Testament zu sehen, sagte der Fürst.

      – Wird es Ihnen Vergnügen machen, gnädigster Herr? Nichts ist leichter.

      – Ihr Testament! Was haben Sie alles zu vermachen!

      – Ich habe zugleich vielen Leuten zu genügen.

      – Was werden Sie mir hinterlassen? rief der Herzog von Richelieu.

      – Meinen Spiegel, Herr Herzog!

      – Und mir, Madame?

      – Ihnen, Herr von Lauzün, meine Schreibtafel.

      – Werden Sie auch mir Etwas zukommen lassen, beste Marquise?

      – Beste Frau von Sabran, Ihnen vermache ich mein Affenweibchen Anemisia, das Muster der Wittwen; Frau von Pleneuf wird die Güte haben, meine Parfüme anzunehmen.

      Sie hatte es nöthig, sie vergiftete förmlich.

      – Und der Regent?

      – Meine stärkenden Tropfen.

      – Und der Kardinal?

      – Meinen Katechismus,

      – Und Frau von Phalaris?

      – Ah, dies ist das wichtigste meiner Legate; sie wird in allen Dingen meine Stelle vertreten müssen, was nicht leicht ist.

      – Sie machen mir Angst, Madame!

      – Beunruhigen Sie sich nicht, Frau Herzogin, ich möchte Ihnen noch mehr geben, damit das Fest vollständig sei.

      – Ihre Diamanten, Ihre Perlen?

      – Vielleicht.

      – Ihr Hotel, Ihre Karossen?

      – Nein, die behalte ich.

      – Nach ihrem Tode?

      – Ja, zu meiner Begleitung.

      – Dann weiß ich nicht…

      – Suchen Sie nur.

      – Vielleicht einen Lieblingshund? sagte Herr von Nocé.

      – Nein, nein!

      – Einen Liebhaber?

      – Solche Gegenstände giebt man nicht, dies zu besorgen lassen Sie uns nicht Zeit, Sie besorgen es selbst.

      – Wir folgen Ihrem Beispiele, Madame; denn, Gott sei Dank, Sie wechseln schneller als wir; aber in Ihrem Sinne ist die letzte Liebe stets die stärkste.

      – Nur die Thoren können uns solche Gründe geben…

      – Wahrhaftig? Erklären Sie sich.

      – Wozu wäre es gut, mich zu erklären? Wissen Sie es nicht eben so gut als ich? Das erste Mal liebt man aus Neugierde, das zweite Mal aus Verdruß, das dritte Mal aus Erkenntlichkeit, und die übrigen Male aus Gewohnheit.

      – Welches ist denn meine Nummer? fragte der Regent.

      – Wählen Sie, mein gnädigste! Herr, ich bin nicht die Frau, die Ihnen widerspricht.

      – Kommen wir auf Frau von Phalaris zurück. Was hinterlassen Sie ihr?

      – Sie errathen es nicht?

      – Nein.

      – Meinen guten Ruf!

      Wir alle brachen in Lachen aus.

      – O lachen Sie, lachen Sie! Das ist nicht so leicht zu behaupten. Was sagt man von mir? zunächst sagt man, daß ich meine Anbeter tödte! Frau Herzogin, alle die, welche Sie tödten, fühlen sich bewundernswürdig wohl. Wenn Sie dieselbe Gewohnheit hätten, so würden diesen Abend nur Frauen zu Tische sitzen.

      Frau von Phalaris verstand dies nicht, sie lachte, weil die Andern lachten.

      – So sagen Sie mir doch endlich mein Legat; Sie lassen mich sehr lange warten.

      – Nehmen Sie an, ich sei todt. Ich lasse Ihnen die Huldigungen, die Komplimente, die Schmeicheleien; ich lasse Ihnen meine Freunde, ohne jedoch dafür zu garantiren. Aber ich lasse Ihnen auch meine Feinde: man muß die Beschwerden ebenfalls mit übernehmen. Ich lasse Ihnen die Liebe und das Herz des Herrn Herzogs von Orleans: das heißt ein Kapital auf Leibrente anlegen. Ich hinterlasse Ihnen die Sorge, einen Fürsten zu amüsiren, Höflinge zu empfangen, Verleumdungen zu steuern, Lügen zu machen, allen Zubehör der Thorheit, deren ich müde bin, und wünsche Ihnen eben so viel Glück, als mir.

      – Da Sie einmal im Begriffe sind zu testiren, sagte der Herzog von Richelieu, müßten Sie ihr auch Ihren Geist hinterlassen.

      – O mein Gott, was sollte sie damit machen? Sie würde sich seiner nicht zu bedienen wissen.

      Der Regent war traurig geworden, was ihm öfter begegnete, als man wohl glauben möchte; er küßte die Hand der Marquise von Parabère und sagte:

      – Ein hübscher Scherz; aber er ist mir grausam, und ich bitte Sie, ihn einzustellen.

      – Grausam! ich wäre grausam gegen Sie? O, mein gnädigster Herr, ich versichere, daß ich nie daran gedacht habe. Man hat mein Testament gefordert, und ich habe es gemacht. Ich habe über das verfügt, was »mir gehört.« Können wir uns nicht unsere Erben wählen?

      Herr von Lauzün, der zum ersten Male in dem königlichen Palaste soupirte, hatte aufmerksam zugehört, und wandte seine Blicke von dieser so lebhaften, so freimüthigen und kühnen Frau nicht ab. Sie hatte es bemerkt, und indem sie sich zu ihm wandte, fragte sie ihn, was er von dieser Erbtheilung und von denen dächte, die sie die Nachfolger Alexanders nannte.

      – Ich denke, Madame, daß ich eine bei Allem vergessene Nachbarin habe, die wohl ein Andenken verdient, antwortete er, indem er auf mich zeigte.

      – O, dieser Nachbarin habe ich nichts zu geben, sie wird sich ihren Theil allein nehmen. Wenn ich ihr Etwas bestimmte, so wäre es mein Witwenschleier, aber unter der Bedingung, daß sie ihn, wie ich, in einen Kasten schließt. Ihnen, der Sie meine Schreibtafel besitzen, stelle ich die Bedingung, daß Sie sich ihrer bedienen, und darin Ihre schöne Jugend erzählen, erzählen, daß die Damen Sie anbeten, und daß Sie durch die Gunst der Liebe im Begriffe stehen, der Vetter des Königs zu werden. Nicht wahr, die Zeiten haben sich geändert?

      – Madame, es giebt drei veränderte Dinge: die Zeiten, die Leute, und mich selbst. Von diesen dreien bin ich der am wenigsten Veränderte.

      – Und die Frauen?

      – Sie haben sich für mich verändert; aber als die Nachfolger Alexanders scheinen sie mir noch dieselben zu sein; ein Jeder von uns ist ein wenig Alexander, wenigstens in seinen eigenen Augen.

      – Giebt

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