Der Secretair der Marquise Du-Deffand. Александр Дюма

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Der Secretair der Marquise Du-Deffand - Александр Дюма

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darf uns nicht sehen.

      – Gut, so weichen wir ihr aus. Folgen Sie mir! Ich führte den Prinzen und meine Freundin in ein dichtes Bosket, von dem ich wußte, daß es wenig betreten ward, da es in dem dunkelsten Winkel des Gartens lag. Hier angekommen, wollte ich mich entfernen; Cecile bat mich, zu bleiben.

      – Nachdem Sie so viel wissen, meinte sie, können Sie Alles erfahren. Auf Ihre Verschwiegenheit glaube ich rechnen zu dürfen.

      Ich wiederholte, daß man in jeder Beziehung auf mich zählen könne.

      – Ach, Cecile, sagte der Prinz im Ausdrucke des höchsten Schmerzes, antworten Sie mir offen auf meine Fragen, ich beschwöre Sie, verhehlen Sie mir nichts, denn das Glück meines Lebens hängt davon ab. Man sagte mir, Ihre Schwester selbst hätte den Entschluß gefaßt, in daß Kloster zu gehen, sie sei nicht davon abzubringen gewesen, ihr Leben der Kirche zu weihen. Ich kann es nicht glauben, da ich weiß, daß sie mich aufrichtig liebt. Ist wirklich eine Veränderung mit ihr vorgegangen?

      – Nein, Prinz, sagte das junge Mädchen eifrig, meine Schwester liebt Sie noch, und erst diesen Morgen noch hat sie mir zugeschworen, daß sie Ihnen treu bleiben würde, es möge kosten, was es wolle. Man hat sie zu dem Klosterleben gezwungen, das ihr in tiefster Seele zuwider ist.

      – Wie abscheulich!

      – Meine arme Schwester leidet viel. Unsere Verwandte tragen die Schuld daran.

      – Aber sie haben es bewirkt, daß wir uns kennen lernen mußten. Der Plan unserer Verbindung ist ja ein Werk Ihrer Verwandten.'

      – Aber sie haben diesen Plan geändert.

      – Aus welchem Grunde?

      – Aus Geiz. Ihre Verwandte, Prinz, haben eine bedeutende Mitgift gefordert.

      – Ich will nichts, nichts, ich will das Mädchen, das ich liebe!

      – Der Bruch zwischen Ihrer und unserer Familie ist ein vollständiger, das frühere Verhältniß wird kaum wieder herzustellen sein.

      – Und darunter sollen wir leiden? Cecile, Ihre Schwester liebt mich noch? rief der Prinz.

      – Ich kann versichern, mehr als je. Unsere Besuche bei Frau von La Vieuville, der intimen Freundin unserer Mutter, haben keinen anderen Zweck, als meine arme Schwester von der Liebe zu Ihnen zurückzubringen. Man läßt uns von Gouvernanten streng bewachen, und diese müssen an Frau von La Vieuville Bericht erstatten. Nur wenn der Wagen dieser Frau uns abholt, und wenn sie die Superiorin in einem Briefe darum ersucht hat, dürfen wir das Kloster verlassen. Man behandelt uns wie Gefangene.

      Der Prinz hatte einen Augenblick nachgedacht,

      – Ich werde diesen Plan vereiteln! sagte er dann entschlossen. Geben Sie mir Gelegenheit, daß ich meine Braut sprechen kann.

      Das junge Mädchen sah mich fragend an.

      – Können Sie morgen denselben Weg machen, den Sie heute gemacht haben? fragte ich den jungen Mann.

      – Und wenn die Mauer bis in die Wolken reichte! rief er aus.

      – So ist es leicht, Ihrem Wunsche zu genügen. Morgen ist ein Fast- und Bettag, die Nonnen werden sich in ihren Zellen aufhalten. Wenn Sie um Mittag in diesem Bosket sind, kann Fräulein von Roquelaure ihre Schwester zu Ihnen führen.

      – Und Sie begleiten uns! sagte Cecile.

      Nachdem wir unsere Verabredungen getroffen, entfernte sich der Prinz. Wir sahen ihn mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit die Mauer ersteigen, wobei ihm der alte Steinaltar gute Dienste leistete. Nun eilten wir nach der Bank zurück. Die Gouvernante schlief noch so fest, daß wir sie wecken mußten. Denselben Abend, auf einer Promenade durch den Garten, lernte ich Cecile's Schwester näher kennen. Sie begrüßte mich, obgleich sie älter war als ich, mit großer Herzlichkeit und nannte mich ihre Freundin. Ich mußte feierlich ein tiefes Schweigen geloben. Die ganze Nacht träumte mir von Liebesscenen und Entführung.

      Viertes Kapitel

      Am nächsten Tage fanden wir uns um die verabredete Stunde in dem Bosket ein. Der Prinz wartete bereits. Kaum bemerkte er uns, als er sich auf die Kniee warf und Thränen vergoß, indem er seine Blicke und seine Hände zum Himmel emporhob.

      – Mademoiselle! Mademoiselle! rief er aus.

      – Ach, mein Prinz! entgegnete die Roquelaure, indem sie ihre Augen mit der Hand bedeckte, wie eine Iphigenia auf Aulis.

      – So kann es nicht gehen; man wird uns nicht trennen, und wir werden nicht das Opfer unserer Verwandten und ihres Geizes werden.

      – Sie werden davon zurückkommen, warf ich ein.

      – Nein, Mademoiselle, nein, sie werden nicht davon zurückkommen. Sie kennen sie wenig. Sie werden Fräulein von Roquelaure im Kloster vergehen lassen – und ich werde darüber sterben, das ist sicher!

      – Und doch sind sie es, die diese Heirath erdacht haben; sie haben es bewirkt, daß wir uns kennen und lieben gelernt. Erst fanden sie unsere Verbindung passend, und nun zerreißen sie sie. Ach, mein Gott, was soll daraus werden?

      – Mademoiselle, lassen wir uns nicht betrügen.

      – Mein Herr, was rathen Sie mir?

      – Mademoiselle, es bleibt uns nur eins zu thun.

      – Aber was, mein Prinz? Ich verstehe Sie nicht, ich will Sie nicht verstehen.

      Sie stützte sich auf meine Schulter, indem sie vermied, ihren Alcindor anzusehen, dessen Auge der Zorn weit aufgerissen hatte, was nicht eben verführerisch aussah.

      – Mademoiselle, ich kann Ihnen nicht genug wiederholen: es bleibt uns nur ein Ausweg, ein einziger. Haben Sie den Muth, ihn zu betreten, und es geht Alles gut. Erlauben Sie mir, Sie von hier zu entführen, Sie mit mir zu nehmen und Sie zum Altare zu geleiten.

      Sie stieß einen Schrei aus und verbarg ihren Kopf mehr als je hinter meinem Rücken.

      Ich bemerkte indeß, daß sie nicht mehr weinte, und daß sie aufmerksam zuhörte.

      – Ja, fuhr er fort, wir werden uns verheirathen, und so aufgebracht sie auch sein mögen, sie werden sich besänftigen. Ja, wir werden so fest verbunden sein, daß man uns nicht trennen kann, und so machen wir uns unabhängig von ihren Launen.

      – Mein Herr!

      – Mademoiselle, ich beschwöre Sie, lassen Sie sich erweichen!

      Der Form wegen ließ sie sich lange bitten; endlich entriß er ihr die Einwilligung, die zu ertheilen sie sicherlich vor Begierde brannte.

      Es handelte sich nun darum, wie man am zweckmäßigsten zu Werke ginge.

      Er forderte drei Tage um Alles vorzubereiten, und schwor ihr, daß sie dann für das ganze Leben glücklich sein würden.

      Man ließ auch mich schwören, daß ich schweigen wolle. Wir schworen Alle. Ich glaube, daß sie mich wer weiß wohin gewünscht hätten; aber sie bedurften einer dritten Person, und ich erschreckte sie weniger als die Gouvernante.

      Dies war das letzte Mal, und ich habe nie erfahren, auf welche Weise sie in der Folge ihre Correspondence

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