Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

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Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

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Kranker; handelt ganz nach Eurem Gutdünken, edler Herr; ich empfehle Euch nur Eines: lasst Euch nicht einen andern Degenstich geben, ehe dieser völlig geheilt ist.«

      Bussy versprach dem Arzt in dieser Hinsicht zu tun, was er vermöchte, ließ sich ankleiden, seine Sänfte bringen und nach dem Hotel Montmorency tragen.

       Viertes Kapitel

      Wie Fräulein von Brissac, sonst Frau von Saint-Luc genannt, ihre Hochzeitnacht zubrachte

      Es war ein schöner Kavalier und vollkommener Edelmann, dieser Louis von Clermont, mehr bekannt unter dem Namen Bussy d'Amboise, den Brantome, sein Vetter, in den Rang der großen Kapitäne des sechzehnten Jahrhunderts setzte, obgleich er mit kaum dreißig Jahren starb. Kein Mann hatte seit geraumer Zeit so glorreiche Eroberungen gemacht. Die Könige und die Prinzen bewarben sich um seine Freundschaft. Die Königinnen und die Prinzessinnen sandten ihm ihr süßestes Lächeln zu. Bussy folgte auf La Mole in der Zuneigung von Margarethe von Navarra, und die gute Königin mit dem zärtlichen Herzen, welche nach dem Tode des Günstlings, dessen Geschichte wir geschrieben, ohne Zweifel eines Trostes bedurfte, machte für den schönen und braven Bussy d'Amboise so viele Torheiten, dass Heinrich, Ihr Gemahl, er, der sich sonst von dergleichen Dingen nicht anregen ließ, darüber in Bewegung geriet, und dass Franz ihm die Liebe seiner Schwester nie verziehen haben würde, hätte diese Liebe nicht Bussy für seine Interessen gewonnen.

      Auch diesmal opferte der Herzog seine Liebe dem dumpfen, unentschlossenen Ehrgeiz, der ihm im ganzen Verlaufe seines Daseins so viel Schmerzen zuzog und so wenig Früchte trug. Doch mitten unter allen diesen Siegen des Krieges, der Eitelkeit und der Galanterie blieb Bussy das, was eine für jede menschliche Schwäche unzugängliche Seele sein kann, und derjenige, welcher nie die Furcht gekannt hatte, hatte ebenfalls, wenigstens bis zu der Zeit, zu der wir gekommen sind, die Liebe nie gekannt. Dieses kaiserliche Herz, das in der Brust des Edelmannes schlug, wie er selbst sagte, war jungfräulich und rein wie der Diamant, den die Hand des Steinschneiders noch nicht berührt hat und der aus der Mine hervorkommt, wo er unter dem Blicke der Sonne gereift ist. In diesem Herzen war kein Platz für die Einzelheiten des Geistes, welche aus Bussy einen wahren Kaiser gemacht hätten. Er glaubte sich einer Krone würdig und war mehr wert als die Krone, die ihm als Vergleichspunkt diente.

      Heinrich III. ließ ihm seine Freundschaft anbieten, doch Bussy schlug sie aus, mit der Bemerkung, die Freunde der Könige seien ihre Knechte und zuweilen noch etwas Schlechteres, eine solche Stellung sage ihm folglich nicht zu. Heinrich III. verschluckte schweigend diese Schmach, welche noch dadurch erschwert wurde, dass Bussy den Herzog Franz zu seinem Herrn erwählte. Herzog Franz war allerdings der Herr von Bussy, wie der Bestiarius im alten Rom der Herr des Löwen war. Er bediente und nährte ihn, aus Furcht, der Löwe könnte ihn fressen. So war dieser Bussy, den Franz seine Privatstreitigkeiten zu unterhalten und auszufechten antrieb. Bussy sah es wohl, aber diese Rolle entsprach ihm.

      Er hatte sich eine Theorie nach dem Wahlspruch der Rohan gemacht, welche sagten: »König kann ich nicht, Prinz mag ich nicht, Rohan bin ich.« Bussy sagte sich: »Ich kann nicht König von Frankreich sein, aber der Herzog von Anjou kann und will es sein, und ich werde der König des Herzogs von Anjou sein.«

      Und er war es der Sache nach.

      Als die Leute von Saint-Luc diesen furchtbaren Bussy in das Hotel eintreten sahen, benachrichtigten sie eiligst Herrn von Brissac.

      »Ist Herr von Saint-Luc zu Hause?« fragte Bussy, den Kopf durch die Vorhänge seiner Sänfte streckend.

      »Nein, mein Herr«, antwortete der Portier.

      »Wo werde ich ihn finden?«

      »Ich weiß es nicht, mein Herr sprach der würdige Diener. Man ist sogar sehr unruhig im Hotel, denn Herr von Saint-Luc ist seit gestern Abend nicht zurückgekehrt.«

      »Bah!« rief Bussy erstaunt. »Es ist, wie ich Euch zu sagen die Ehre habe.«

      »Doch Frau von Saint-Luc?«

      »Oh! Frau von Saint-Luc, das ist etwas Anderes.«

      »Sie ist zu Hause?«

      »Ja.«

      »Meldet Frau von Saint-Luc, ich wäre entzückt, von ihr die Erlaubnis zu erhalten, ihr meine Achtung bezeigen zu dürfen.«

      Fünf Minuten nachher kam der Bote zurück und erwiderte, Frau von Saint-Luc würde mit Vergnügen Herrn von Bussy empfangen.

      Bussy verließ sein Sammetkissen und stieg die große Treppe hinauf. Jeanne von Saint-Luc ging dem jungen Manne bis mitten in den Ehrensaal entgegen. Sie war sehr blass und ihre rabenschwarzen Haare verliehen dieser Blässe den Ton von gelblichem Elfenbein; ihre Augen waren von einer schmerzlichen Schlaflosigkeit gerötet und auf ihrer Wange hätte man die silberne Furche einer frischen Träne verfolgen können. Bussy, der Anfangs über diese Blässe lächelte und für diese matten Augen ein den Umständen entsprechendes Kompliment vorbereitete, hielt bei den Kennzeichen wahren Schmerzes in seiner Improvisation inne.

      »Seid trotz der Furcht, die mir Eure Gegenwart verursacht, willkommen, Herr von Bussy!« sprach die junge Frau.

      »Was wollt Ihr damit sagen, Madame?« fragte Bussy, »und wie kann Euch meine Person ein Unglück verkündigen?«

      »Ah! nicht wahr, es hat diese Nacht ein Duell zwischen Euch und Herrn von Saint-Luc stattgefunden? Gesteht es mir.«

      »Zwischen mir und Herrn von Saint-Luc?« wiederholte Bussy erstaunt.

      »Ja. Er entfernte mich, um mit Euch zu sprechen. Ihr gehört dem Herzog von Anjou, und er gehört dem König. Ihr werdet Streit gehabt haben. Ich beschwöre Euch, verbergt mir nichts, Herr von Bussy. Ihr müsst meine Unruhe begreifen. Er ist allerdings mit dem König weggegangen, doch man findet sich wieder, man trifft zusammen. Gesteht mir die Wahrheit. Was ist Herrn von Saint-Luc begegnet?«

      »Madame,« erwiderte Bussy, »das ist in der Tat wunderbar. Ich erwartete, Ihr würdet Nachricht über meine Wunde von mir fordern, und nun nimmt man mich in's Verhör.«

      »Herr von Saint-Luc hat Euch verwundet, er hat sich geschlagen,« rief Jeanne. »Ah! Ihr seht wohl …«

      «Nein, Madame, er hat sich nicht im Geringsten geschlagen, der liebe Saint-Luc, wenigstens nicht mit mir, und ich bin, Gott sei Dank! nicht von seiner Hand verwundet. Mehr noch, er hat sogar Alles getan, was er konnte, damit ich nicht verwundet würde. Doch er musste Euch selbst sagen, wir wären nun Freunde wie Damon und Pythias.«

      »Er? wie hätte er es mir sagen können, da ich ihn nicht wiedergesehen habe?«

      »Ihr habt ihn nicht wiedergesehen? Was mir Euer Diener sagte, ist also wahr?«

      »Was sagte er Euch?«

      »Herr von Saint-Luc wäre seit gestern Abend um elf Uhr nicht zurückgekehrt. Seit gestern Abend um elf Uhr habt Ihr Euren Gemahl nicht wiedergesehen?«

      »Ach! nein.«

      »Doch, wo kann er sein?«

      »Das frage ich Euch.«

      »Oh! erzählt mir das ein wenig, Madame,« sprach Bussy, der wohl vermutete, was vorgefallen war, »das ist sehr drollig.«

      Die arme Frau schaute Bussy mit dem höchsten Erstaunen an.

      »Nein, es ist sehr traurig, wollte ich sagen,« fuhr Bussy fort. »Ich habe so viel Blut verloren, dass

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