Die Mohicaner von Paris. Александр Дюма

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Die Mohicaner von Paris - Александр Дюма

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Müller wollte auch sein Geschenk bringen.

      Eines Morgens, das war am 28. oder 29. Januar, sah man, – zum großen Erstaunen der Nachbarn welche alle Tage ein neues Meuble vorüber tragen sahen, ohne sich die wirkliche Ursache dieser täglichen Anschaffungen erklären zu können, – man sah, sagen wir, eines Morgens, zu ihrer Verwunderung, einen großen, mit einem dicken Tuche bedeckten Wagen ankommen, der ein starkes Geräusch auf dem Pflaster machte.

      Kaum hatte das unbekannte Vehikel vor der großen Thüre des Hauses, das Justin bewohnte, angehalten, da war es umgeben von allen Basen, allen Straßenjungen, allen Hunden, allen Hühnern der Vorstadt.

      Man hätte glauben sollen, man sei bei einer Poststation in einem Provinzdörfchen.

      Die Vorstadt Saint-Jacques ist eine von den primitivsten Vorstädten von Paris. Woher rührt dies? Etwa davon, daß von diesem Quartier, da es von vier Hospitälern umgeben ist, wie eine Citadelle von vier Basteien, diese vier Hospitäler den Touristen entfernen? oder daß, weil es zu keiner großen Landstraße führt, gegen keinen Mittelpunkt mündet, der Durchzug der Wagen hier sehr spärlich ist?

      Sobald ein Wagen in der Ferne erscheint, macht auch der privilegierte Straßenjunge ein Sprachrohr aus seinen beiden Händen und signalisiert ihn allen Einwohnern der Vorstadt, gerade wie man an den Meeresküsten ein Segel signalisiert, das man am Horizont erblickt.

      Auf diesen Ruf verläßt Jedermann seine Arbeit, geht auf seine Thürschwelle herab, oder pflanzt sich vor seinem Laden auf und erwartet kalt die Ankunft des verheißenen Wagens.

      In einem gegebenen Augenblick erscheint er.

      Hurrah! da ist der Wagen!

      Sogleich nähert man sich ihm, man schaut ihn mit der naiven Freude, mit der kindischen Verwunderung an, welche die Wilden kundgeben mußten, als sie zum ersten Male die schwimmenden Häuser, genannt Schiffe, und die Centaurien, genannt Spanier erblickten.

      Da offenbaren sich die verschiedenen Charaktere: Einige von den Eingeborenen des Faubourg Saint-Jacques umgeben ihn; Andere benützen die Anwesenheit des Kutschers, der sich er.frischen gegangen ist, und des Reisenden, der sich auf diese südlichen Ländereien verirrt hat, und eingetreten ist, wo er zu thun hatte: Jene, – wie die Mexicaner die Kleider ihrer Eroberer aufhoben, um sich zu versichern, ob sie einen Theil ihrer Haut bildeten oder nicht bildeten, – Jene, sagen wir, berühren das Leder des Wagens, oder streichen mit ihren Händen wie mit einem Kamme über die Mähne den Pferdes wehrend Andere auf den Bock klettern, zur innigen Freude der Mütter, welche großmüthig die Erlaubniß hierzu ertheilen.«

      Hat sich der Kutscher erfrischt, ist der Reisende zurückgekehrt, so versucht es das Pferds sich wieder in Marsch zu setzen; doch nur mit einer unendlichen Mühe kann es die Vorstadt verlassen, ohne ein halb Dutzend Kinder die ihm das Geleite geben, zu zerquetschen.

      Endlich gelingt es ihm sich frei zu machen, und es geht ab.

      Ein neues Hurrah der Bevölkerung, ein Hurrah des Abschieds! man folgt ihm eine Zeitlang; mehrere spannen sich an die Federn den Wagens an; endlich verschwinden Roß und Wagen zum großen Bedauern der Menge und zur Freude des Reisenden, der entzückt ist, civilisirte Länder zu erreichen.

      Wollen Sie nun einen Begriff von der Wichtigkeit haben die ein solchen Ereigniß annimmt?

      Lieber Leser, treten Sie an demselben Abend in das Haus von einer der Personen ein, die diesen Wagen haben vorüberfahren sehen; zur Stunde, wo der Familienvater von der Arbeit zurückkehrt, hören Sie ihn fragen:

      »Frau, was hat es heute Neues gegeben?«

      Und die Frau und die Kinder antworten:

      »Es ist ein Wagen durchgekommen! . . . «

      Nachdem dies in Form einer Parenthese gegeben ist, mag man sich das Erstaunen und den Jubel des Quartiers vorstellen, als man den ungeheuren Wagen von völlig unbekannter Form erblickte.

      Man begreift, wie er umgeben, angeschaut, berührt; in allen Richtungen untersucht wurde.

      Nicht wahr, wir haben gesagt, welches Vergnügen nur durch seinen Durchzug dieser fantastische, mit seinem geheimnisvollen Rückenschild bedeckte Wagen bereitet habe.

      Nun wohl, – das war nichts gegen das Freudengeschrei, das sich von allen Seiten, von den Buden. den Thüren, von den Fenstern, von den Dächern, erhob, als man, nachdem die Decke abgenommen war, – unglaublicher Luxus! feenhafter Traum!– ein ungeheures Stück von Mahagoniholz sah.

      Die ganze Vorstadt bebte, die Ausrufungen den Erstaunens liefen von Haus zu Haus, und das Pflaster war buchstäblich bedeckt mit einer aufmerksamen, entzückten Menge.

      Man begriff nicht recht, was die Bestimmung dieses großen Holzstückes, das ein langes, ungefähr einen Fuß dicken Gevierte repräsentierte.

      Da es aber wunderbar lackiertes Mahagoniholz war, so begnügte man sich damit, daß man es naiv bewunderte.

      Man nahm den ungeheuren Block vom Wagen herab und trug ihn in das Haus, dessen Thüre man den Neugierigen vor der Nase schloß.

      Das war aber nicht die Rechnung der Menge: da sie den Tribut der Bewunderung hinreichend diesem Stücke bezahlt hatte, so wollte sie mit aller Gewalt seinen Nutzen kennen lernen.

      Man fragte sich gegenseitige die Einen neigten sich zu einer Commode hin, die Andern zu einem Secrétaire..

      Doch jede von diesen Conjecturen schien unwahrscheinlich.

      Die Parteigänger der Unwahrscheinlichkeit, – was wir die Skeptiker nennen, – stützten sich darauf, daß dieser seltsame Gegenstand keine Schubladen habe, und eine Commode ohne Schubladen, wäre sie auch von Mahagoni, könne nicht die kleinste von den Commoditäten bieten, die sie zu versprechen scheine.

      Einer von den Alten bot eine Wette an, es sei eine Armoire; doch er hätte sicherlich seine Wette verloren. denn Niemand hatte eine Spur von einer Thüre gesehen; eine Armoire ohne Thüre aber obgleich es immer ein Luxusgegenstand blieb, war ein überflüssiges Meuble. Es wurde dargethan, der Alte habe Unrecht.

      Dem zu Folge gruppierte man sich um den Wagen und hielt Rath.

      Das Resultat den Rathes war, man müsse die Lastträger bei ihrem Abgange aus dem Hause erwarten und sie befragen.

      Die Lastträger erschienen, und es handelte sich darum, wer das Wort führen sollte; diese Sendung fiel einer dicken Gevatterin zu, welche ihre beiden Fäuste auf die Hüften stützte und stolz vorschritt.

      Zum Unglück für die keuchende Menge war der Eine von den Lastträgern taub, der Zweite ein Auvergnat; der Eine konnte folglich nicht hören, und der Andere sich nicht verständlich machen.

      Eine längere Conferenz unnötig erachtend, ließ der erste Lastträger seine Peitsche als ein echter Tauber, was er war, knallen und trieb triumphierend seinen Wagen an, was die Menge zwang, auf die Seite zu treten, um ihm die Passage frei zu lassen.

      Man mag uns glauben, wenn man will – nie aber ward einem Bewohner der Vorstadt die Offenbarung diesen Geheimnisses zu Theil, das heute noch ein Nahrungsstoff für die langen Winterabende ist. Wir bitten sogar dringend diejenigen von unseren Lesern, welche errathen haben dürften, es handle sich um ein Klavier, dies Niemand zu enthüllen, damit dieser Zweifel fortbestehen und die Strafe für die entsetzlichen Nachbarn sein möge.

       XXVI

      Eine

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