Die Mohicaner von Paris. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Mohicaner von Paris - Александр Дюма страница 6
Die drei Freunde traten ein; der Kellner, der ihnen von Stock zu Stock gefolgt war, trat hinter ihnen ein
Die Ankömmlinge blieben auf der Thürschwelle stehen, ließen einen Blick in der Stube umherlaufen, und Jean Robert machte ein Zeichen. welches besagen wollte: »Das ist es, was uns ansteht.«
Die Pantomime war so ausdrucksvoll, daß Petrus erwiderte:
»Wahrlich! wir werden hier sein wie Prinzen!«
»In der That,« sprach Ludovic, »es wird uns nichts mehr fehlen, als athembare Luft.«
»Gut!« versetzte Petrus. »man wird dadurch machen, daß man ein Fenster öffnet.«
»Wo soll man den Herren den Tisch decken?« fragte der Kellner.
»Hier!« antwortete Robert. Und er bezeichnete mit dem Finger die Seite der Stube der entgegengesetzt wo sich die fünf ersten Gäste befanden.
Die Stube war so niedrig, daß man nothwendig beim Eintritt seinen Hut abnehmen mußte, und selbst wenn man den Hut abnahm, stieß Jean Robert, der Größte von den drei jungen Leuten, mit dem Kopfe an der Decke an.
»Was wünschen die Herren?« fragte der Kellner.
»Sechs Dutzend Austern, sechs Hammelcotelettes und einen Pfannkuchen,« antwortete Petrus.
»Wie viel Flaschen?«
»Drei Flaschen Chablis erster Qualität, mit Selerser Wasser, wenn es in diesem Hause gibt.«
Bei dieser Frage, welche auf eine Meile nach der Aristokratie roch, wandte sich einer von den fünf ursprünglichen Gästen gegen die Ankömmlinge um und sagte:
»Ho! Ho! wir haben es, wie es scheint, mit Muscadins zu thun.«
»Mit Haussöhnen.«
»Oder mit Bürgern von der hohen Pègre!3« rief ein Dritter.
Und die fünf Trinker lachten laut auf. Da die modernen Romane und die Denkwürdigkeiten von Vidocq die Leute der guten Gesellschaft noch nicht mit den Rothwälsche-Ausdrücken vertraut gemacht hatten, so wußten die drei Abenteurer nicht, daß sie ganz einfach als Diebe behandelt worden waren; sie schenkten auch dem Gelächter, das auf die Beleidigung folgte, nur eine geringe Aufmerksamkeit.
Jean Robert hatte schon seinen Mantel auf einen Stuhl gelegt und sein Stöckchen in die Ecke des Feunters gestellt.
Der Kellner schickte sich an, wegzugehen, um das Abendbrod zu bestellen als derjenige von den Männern, welcher zuerst gesprochen und die jungen Leute als Muscadins behandelt hatte, den Kellner an seiner Schürze zurückhielt und ihn fragte:
»Nun?«
»Nun, was?« versetzte der Kellner
»Hat man nicht schon Karten verlangt?«
»Doch.«
»Warum hat man sie dann nicht gebracht?«
»Weil Sie wissen, daß man keine in diesen Stunden gibt.«
»Wie welchen Gründen?«.
»Fragen Sie Herrn Delavau!«
»Wer ist das, Herr Delavau?«
»Der Polizeipräfect.«
»Was macht das mir, der Polizeipräfect?«
»Das mag Ihnen nichts machen, doch das würde uns etwas machen.«
»Was würde es Ihnen machen?«
»Wir müßten das Etablissement schließen und hätten dadurch den Kummer, Sie nicht mehr empfangen zu können.«
»Ei! wenn man nicht spielt, was sollen wir denn hier thun?«
»Man zwingt Sie nicht, zu bleiben«
»Höre, Du kommst mir vor wie ein unhöfliches Bürschchen, weißt Du? und man wird den Herrn davon unterrichten.«
»Oh! Unterrichten Sie den Papst, wenn Sie wollen!«
»Und Du glaubst wir werden hiermit zufrieden sein?«
»Sie müssen wohl«
»Und wenn wir nicht zufrieden sind?«
»Nun,« erwiderte der Kellner mit dem spöttischen Gelächter, das gewöhnlich die Scherze der Leute aus dem Volke begleitet, »wenn Sie nicht zufrieden sind, wissen Sie, was Sie thun werden?«
»Nein.«
»Sie werden Karten nehmen.«
»Tausend Donner! ich glaube, Du machst Dich lustig über mich?« schrie der Trinker, indem er aufstand und auf den Tisch einen Faustschlag that, der die Flaschen, die Gläser und die Teller sechs Zoll hoch aufspringen machte.«Karten! das ist es gerade, was wir verlangen.«
Doch der Kellner war schon auf der halben Treppe; der Trinker sah sich genötigt, wieder niederzusitzen, und wartete aller Wahrscheinlichkeit nach, nur auf eine Gelegenheit, seine schlimme Laune ausbrechen zu lassen.
»Ah!« murmelte er, es scheint, der Bursche hat vergessen, daß ich Jean Taureau heiße und einen Ochsen mit einem Faustschlage töte. Ich werde ihn daran erinnern müssen.
Und er nahm vom Tische eine halbvolle Flasche, setzte den Hals an seinen Mund und leerte sie auf einen Zug.
»Jean Taureau hat Verdruß,« flüsterte einer von den fünf Tischgenossen seinem Nachbar ins Ohr, »und ich kenne ihn, das muß auf irgend Einen zurückfallen!«
»Dann mögen sich die Muscadins4 in Acht nehmen,« erwiderte derjenige, welchem diese vertrauliche Mittheilung gemacht werden war.
IV
Jean Taureau
Wir haben gesagt, derjenige den den fünf Trinkern, welcher Karten verlangt und sich selbst mit dem Namen Taureau5 getauft, – welcher Name übrigens äußerst passend für seinen Körperbau zu sein schien, habe nur auf eine günstige Gelegenheit. um seinen Zorn anbrechen zu lassen, gewartet.
Die Gelegenheit bot sich bald.
Wir hoffen, der Leser folgt uns aufmerksam genug, um die Bemerkung, welche Ludovic in Betreff der Atmosphäre der Stube gemacht, nicht vergessen zu haben.
Der Speisendampf, der Weingeruch, der Tabaksrauch, die Ausdünstungen der Gäste hatten in der That die Luft in dieser Art den Speicher völlig unathembar für die Brust an eine reinere Luft gewöhnter Menschen gemacht. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte man das Fenster seit dem letzten Sonnenstrahle des letzten Herbstes nicht geöffnet; eine Folge hiervon war, daß derselbe Erhaltungsinstinct die drei Freunde zu dem einzigen Fenster trieb, das diesem unsaubern Winkel Licht und in den äußersten Fällen. wie der, in welchem man sich nun befand, Luft gab.
Petrus
3
La haute pègre ist eine Association von ausgezeichneten Dieben.
4
Muscadin, ein aus der Zeit der Revolution von 89 vererbter Ausdruck; man nannte so die Elegants, Stutzer, als nach musc, Bisam, riechend. D. Uebers.
5
Taureau, Stier.