Die Prinzen von Orleans. Александр Дюма

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Die Prinzen von Orleans - Александр Дюма

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style="font-size:15px;">      Dem Herzog von Orleans folgte Ludwig XV., ein junger Mann mit einem erschlafften egoistischen Herzen, der die Gewalt mißbrauchend, das Werk des Regente vollendete.

      Unser Zweck erlaubt uns nicht, in die verhaßten Geheimnisse und die unheilvollen Räthsel der Verderbniß dieses Königs einzudringen. Der Weg, der von dem Regenten zu Philipp-Egalité führt, ist kurz; legen wir ihn schnell zurück.

       Viertes Kapitel

      Louis III. (der Schauspieler), Sohn des Regenten, 1703–1752

      Ludwig Philipp von Orleans, Sohn des Regenten, blieb unbemerkt bei dem Unglücke seines Vaterlandes und den Zügellosigkeiten des Hofes. Er war am 4. August 1703 geboren. Sein Vater hatte ihn ganz jung den Liebkosungen und dem Unterricht einer seiner Buhlerinnen überlassen. Seine Mutter vermählte ihn mit der Prinzessin von Baden-Baden, die er zwei Jahre darauf wieder verlor. Des Lebens überdrüssig, ergab der junge Herzog sich den Wissenschaften. Merkwürdige Sache! Er beging nicht ein einziges Verbrechen. Dieser Mann that nichts, um den Zügellosigkeiten seiner Zeitgenossen Einhalt zu thun. Geistig beschränkt, wie er war, kannte er nicht den Heldenmuth der Aufopferung und starb, wie er gelebt hatte, in der Verborgenheit.

      Ein Mann, dem der Zufall einen hohen Standpunkt angewiesen hat, soll mehr thun, als sich mit Theologie beschäftigen: Gott hat ihm die Pflicht auferlegt, sich dem Vaterlande zu widmen; es ist nicht genug, daß er häusliche Tugenden hat, er muß sich auch durch öffentliche Tugenden auszeichnen. Obgleich jedoch diesem Orleans das Genie fehlte, so muß man ihm schon seine guten Absichten anrechnen. Er verläugnete das Blut seiner Väter; das war schon eine Tugend.

       Fünftes Kapitel

      Louis Philipp IV, Großvater des Königs der Franzosen (der gelehrte Prahler), 1725–1779

      Der Enkel des Regenten war am 12. Mai 1725 geboren. Sein Vater hatte ihn, nur mit seinen wissenchaftlichen Arbeiten beschäftigt, den Intriguen des Hofes überlassen.

      Hier zeigte sich das Blut der Orleans wieder. Nach dem er sich mit der Prinzessin von Conti vermählt hatte, die, eine höchst verderbte Frau, öffentlich sein Lager entehrte, ging er zur Armee, wo er sich nicht auszeichnete. Im Jahre 1755 wurde er Witwer. Seine Gemahlin starb, wie sie gelebt hatte, frech und schamlos.

      »Ich habe es kurz und gut abgemacht!« sagte sie. Dieses hatte vor ihr schon die Herzogin von Berry gesagt, die sich gleich ihr durch ihre Neigung zur Unzüchtigkeit und ihre spöttische Libertinage ausgezeichnet hatte.

      Der Herzog von Orleans war eben so unbedeutend, aber weniger rechtschaffen als sein Vater. Seine Seele sank in ununterbrochener Erniedrigung von Stufe zu Stufe. Er durchschritt einen Theil jenes belebten, dramatischen Jahrhunderts, ohne irgend einen Glanz zu verbreiten. Seine Ausschweifungen wurden nicht berühmt. Er starb den 18. November 1785.

      Die politischen Ereignisse der Regierung Ludwig XV. gehören einer andern Erzählung, als diese ist. Sagen wir nur von ihm, daß er fortfuhr, Frankreich zu erniedrigen und zu vernichten. Er entehrte es vierzig Jahre lang äußerlich, und sog es innerlich auf.

      .Ich will nicht von seinen Handlungen des Despotismus reden, welche nur zu zahlreich sind. Auch bedarf es, um die Verbrechen der französischen Könige aufzuzählen, eines weit ausgedehnteren Entwurfes, als dieser ist!

      »Mit wie vielen Ungerechtigkeiten,« sagt la Vicomterie, »mit wie viel dunkeln und grausamen Ungerechtigkeiten und Lastern hat er nicht sein Gedächtniß befleckt! Er wurde Ludwig der Vielgeliebte genannt, und wurde, nachdem er die Nation ausgesogen, sie dem Eisen der Deutschen, der Britten, der Italiener, der Preußen überliefert hatte, der Anführer der Monpolisten und überließ das Volk der Hungersnoth, um eine Buhlerin zu bezahlen. Privatleute haben diesen schändlichen, mitleidlosen Handel mit ihren Köpfen bezahlt. Eben so despotisch wie sein Großvater, kam er ins Parlament, erklärte, daß er Gehorsam verlange, und drohte, Jeden, der denselben verweigere, zu bestrafen; auch nahm er die Klage gegen den Herzog von Aiguillon, dessen Sohn durch Patriotismus die Verirrungen seines Vaters wieder gutgemacht hat, aus der Kanzlei; 1771 endlich hob er mit willkürlicher unumschränkter Gewalt, ohne die Nation zu fragen, alle Behörden auf, die allerdings ein treuloses und gegen sich selbst, so wie gegen die unbeschränkte Gewalt zu schwaches Gegengewicht waren. Nichts desto weniger indessen war diese That die eines Tyrannen, der Alles mit dem Gewicht seines unumschränkten Willens zerschmettert.

      Genug der Verbrechen, zur Schande seines Andenkens; genug der öffentlichen Angriffe gegen die Völker; ich werde nicht mehr die vielen entsetzlichen Gerüchte aufwühlen, die ihn so verhaßt gemacht haben; ich werde nicht die Asche der Königin, des Dauphins und seiner Gemahlin stören. Ludwig XV., Du sahest sie trocknen Auges in die Gruft senken jetzt ruhen sie daselbst an Deiner Seite; und hätten sie noch Empfindung, sie wäre ihnen vielleicht eine Qual.

      Da wären wir denn angelangt, an dem Ende dieser drei Dynastieren von Räubern, Betrügern, Tyrannen, deren Keiner verdient hat, daß die Geschichte sie vertheidige; denn sie plünderten, beraubten, vernichteten die Nation!

      Ja, alle diese Könige haben gewetteifert, sich mit denselben Lastern, denselben Verbrechen zu besudeln. Sie Alle haben das Volk wie einen gemeinen Haufen Vieh betrachtet, den sie an den Gränzen erwürgen ließen, nachdem sie ihn in Frankreich geschoren hatten.

      Was mich anbetrifft, so will ich das Publikum nicht in den parc aux cerfs und an die andern Orte führen, wo Ludwig XV. seine ungezügelten Leidenschaften befriedigte. Ueber diesen Mann, den der Tod mitten in den frechsten und schändlichsten Orgien überraschte, ist genug gesagt.

      Die Regierung Ludwig XV. endigt mit Bankerott, Hungersnoth, Erniedrigung. Dieser König, dem alle menschliche, wie alle politische Würde fehlte, sah, in dem den Thron umgebenden Kothe sich wälzend, nicht, wie das Volk, so vielen Elendes endlich überdrüssig, sich zu einem entsetzlichen Kampfe bereitete. Man erstaunt, bei Lesung jener traurigen blutigen Annalen, über den Leichtsinn und die Blindheit der Könige.

      Die Werke des unsterblichen Roussau und die weniger populairen des Voltaire und Helvetius waren von der ausübenden Gewalt, die mit einem unverschämten Lächeln auf den Lippen dem Abgrunde zueilte, verächtlich zurückgewiesen worden. Was lag daran! Alles deutete auf eine unausbleibliche Reaction, Alles trieb zu einer gewaltsamen Umwälzung. Ludwig XVI. bestieg den Thron; er sollte die Rechnung des Königthums mit dem Volke abmachen, doch es fehlte ihm an Genie, Gründlichkeit und besonders am Willen; er war weder beharrlich, noch fest, noch energisch; er kannte weder die Menschen, noch seine Gefahr, hatte weder Einsicht in die Geschäfte, noch Lebenserfahrung. Er war ein schüchterner, haltungsloser Mann; er schwankte, von verhängnißvollen Entscheidungen beherrscht, zwischen dem Volke, welches er nicht verabscheute, dem Hof, den er hätte schonen mögen, der Aristokratie, die er fürchtete, und den Feinden, die er zu Hilfe rief. Die Klubbs werden gestiftet, das Volk erhebt sich, die Stunde der Volksherrschaft naht!

       Sechstes Kapitel

      Philipp Egalité (IV)„das Ungeheuer), Vater Louis Philipps

      Die französische Revolution war Frankreichs Wiedergeburt; sie war das Werk der Freiheit und des Fortschrittes, welches von Christus mild begonnen, von den Menschen gewaltsam vollendet ward; sie war ein majestätisches, dramatisches Schauspiel, voll wichtiger, der Beachtung aller Menschenfreunde würdiger Lehren.

      Man sieht ein durch Siege entfesseltes Volk, einen Thron, der sich, durch feinen Fall betäubt und entmuthigt, um sich selbst dreht. Es sei mir erlaubt, hinzuzufügen, daß nie eine mächtigere, muthigere, alle Hindernisse verachtendere und so innig mit den andern Völkern, ihren Brüdern vor Gott, sympathisierendere Nation eine Revolution bewirkte.

      Im

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