John Davys Abenteuer eines Midshipman. Александр Дюма

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John Davys Abenteuer eines Midshipman - Александр Дюма

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nicht nur als Freund, sondern sogar mit den einem Vorgesetzten gebührenden Ehren empfangen. Sir Edward war, wie schon erwähnt, bei seinem Scheiden aus dem activen Dienst zum Contre-Admiral ernannt worden; Capitän Stanbow behielt meine Eltern und mich zu Tisch; Tom wurde von den Matrosen, in deren Gesellschaft er durchaus speisen wollte, festlich bewirthet, denn der Capitän ließ ihnen doppelte Rationen Wein und Rum verabreichen. Meine Ankunft am Bord des »Trident« gab also Anlaß zu einer Festlichkeit, deren Erinnerung in allen Herzen blieb. Ich war, wie ein alter Römer, unter glücklichen Auspicien eingezogen.

      Der Capitän, durch die Thränen meiner Mutter gerührt, erlaubte mir die Nacht noch bei meinen Eltern zu bleiben, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß ich am andern Morgen um zehn Uhr am Bord sein müsse. Unter solchen Umständen ist jede Stunde kostbar. Meine Mutter dankte dem Capitän so innig, als ob ihr jede Minute einen Edelstein eingetragen hätte.

      Am andern Morgen um neun Uhr begaben wir uns an den Hafen. Das Boot des »Trident« erwartete mich, denn der neue Gouverneur, den wir nach Gibraltar bringen sollten, war in der Nacht angekommen und die mitgebrachten Depeschen enthielten den Befehl, am 1. October unter Segel zu gehen. Die Scheidestunde hatte geschlagen, und doch bewahrte meine Mutter mehr Fassung, als wir erwartet hatten. Mein Vater und Tom versuchten anfangs heldenmüthig zu scheiden; aber beim Abschiede wurden sie doch von ihren Gefühlen überwältigt, und die beiden eisernen Männer, die vielleicht nie Thränen vergossen hatten, weinten wie Kinder. Ich sah wohl, daß ich diesem Auftritt ein Ende machen mußte ; ich drückte meine theure Mutter noch einmal an mein Herz und sprang in das Boot, welches sogleich vorn Ufer abstieß und rasch auf das Schiff zu fuhr.

      Die Gruppe, welche ich verlassen hatte, blieb am Hafen stehen und schaute mir nach, bis ich an Bord gestiegen war. Auf dem Verdeck winkte ich noch ein letztes Lebewohl zurück; meine Mutter antwortete mir mit dein Schnupftuch, und ich begab mich zu dem Capitän, der mir sagen ließ, daß er mich zu sprechen wünsche.

      Ich fand ihn in seiner Cajüte mit dem zweiten Lieutenant. Vor ihm lag eine Karte der Umgebungen von Plymouth, auf welcher die Dörfer und Wege, sogar die kleinen Gehölze und einzelnen Häuser sehr genau angegeben waren. Als ich eintrat, schaute er auf und erkannte mich.

      »Ah! Sie sind’s?« sagte er freundlich; »ich habe Sie erwartet.«

      »Bist ich so glücklich, Capitän, Ihnen schon am Tage meiner Ankunft nützlich sein zu können? Das wäre für mich eine unerwartete Freude, für die ich dem Himmel danke.«

      »Vielleicht,« erwiederte der Capitän; »kommen Sie her und sehen Sie.«

      Ich trat an den Tisch und warf einen Blick aus die Karte.

      »Sehen Sie dieses Dorf?« fragte er.

      »Walsmouth?« sagte ich.

      »Ja Was glauben Sie, wie weit es von der Küste entfernt ist?«

      »Nach dem Maßstabe zu urtheilen, etwa acht Miles.«

      »Ganz recht. Kennen Sie das Dorf?«

      »Nein, ich habe den Namen nicht einmal gehört.«

      »Würden Sie aber mit Hilfe der topographischen Erläuterungen den Weg von der Stadt nach diesem Dorfe finden?«

      »O ja.«

      »Gut. Halten Sie sich bereit. Um sechs Uhr wird Ihnen Mr. Burke das Uebrige sagen.«

      »Sehr wohl, Capitän.«

      Ich salutirte und ging wieder aus das Verdeck. Mein erster Blick fiel auf die Stelle des Hafens, wo ich meine theilten Eltern gelassen hatte, aber ich sah sie nicht mehr. Es war also geschehen! ich ließ einen Abschnitt meines Lebens hinter mir zurück. Dieser Lebensabschnitt war eine schöne Wanderung über grüne Auen, im milden Sonnenschein des Frühlings gewesen, die Liebe meiner Theueren hatte mich auf jedem Schritte begleitet. Ich stand nun am Anfange eines rauhen, mühsam zu ersteigenden Pfades.

      Während ich, an den Besanmast gelehnt, traurig zum Ufer hinblickte, fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter. Es war einer meiner künftigen Cameraden, ein Jüngling von sechzehn bis siebzehn Jahren, der schon drei Jahre gedient hatte. Ich salutirte, und er erwiederte meinen Gruß mit der unter den englischen Seeoffizieren üblichen Höflichkeit.

      Dann sagte er mit einem Anfluge von Ironie:

      »Mister Davys, der Capitän hat mich beauftragt, Ihnen von der Bramstange des Hauptmastes bis zur Pulverkammer die Honours zu machen. Da Sie aller Wahrscheinlichkeit nach einige Jahre am Bord des »Trident« zubringen werden, so wird es Ihnen nicht unlieb sein, seine nähere Bekanntschaft zu machen.«

      »Ich werde diesen Besuch in Ihrer Gesellschaft mit Vergnügen machen, obschon ich vermuthe, daß der »Trident« wie alle Kriegsschiffe von Kanonen ist, und ich hoffe lange Ihr Camerad zu bleiben. Sie kennen meinen Namen; darf ich fragen, wem ich für meine erste Lection zu danken habe?«

      »Ich heiße James Bulwer; ich kam vor drei Jahren aus der Marineschule zu London und habe seit dem zwei Reisen gemacht, nach dem Nordcap und nach Calcutta. Sie kommen wahrscheinlich auch aus einer Vorbereitungsschule?«

      »Nein,« antwortete ich; »ich war bis jetzt im College zu Harrow-on-the-Hill, und sah vorgestern zum ersten Male das Meer.«

      James lächelte.

      »Dann,« setzte er hinzu, »fürchte ich nicht Sie zu langweilen; die Gegenstände, welche Sie sehen werden, sind Ihnen gewiß neu und werden Ihr Interesse erregen.«

      Ich antwortete mit einer leichten Verbeugung und folgte meinem Cicerone, der mit mir die Treppe am Besanmast hinunter stieg und mich auf das zweite Verdeck führte.

      Er zeigte mir den zwanzig Fuß langen Speisesaal, der durch eine nöthigenfalls abzunehmende Scheidewand von der Cajüte getrennt war. Unsere sechs Schlafcabinte waren ebenfalls eingerichtet, daß sie bei einem bevorstehenden Gefecht verschwinden konnten. Vor der großen Cajüte fanden wir den Wachposten, die Küche und Speisekammern u.s.w. Auf jeder Seite, am Steuerbord und Backbord, war eine prächtige Batterie von dreißig Achtzehnpfüdern aufgepflanzt.

      Von dem zweiten Verdeck gingen wir zu dem ersten hinunter, welches wir mit gleicher Aufmerksamkeit in Augenschein nahmen. Hier fanden wir die Pulverkammer, die Cajüten des Schreibers, des Geschützmeisters, des Arztes, des Geistlichen und alle Hängematten der Matrosen. Vor den Stückpforten waren achtundzwanzig Kanonen von größerem Caliber aufgepflanzt; es waren Achtunddreißigpfünder, ans Laffeten ruhend und mit Zugwinden und nöthigem Zubehör versehen. Von da gingen wir zum untersten Verdeck hinab. Zuerst machten wir die Runde um die Gallerien, welche angebracht sind, damit man sehen kann, ob während des Gefechtes eine Kanonenkugel unter der Wasserlinie in das Schiff schlägt; dann besuchten wir die Proviantmagazine, sowie die Kammern, wo Taue, Segel und verschiedene Geräthe und Materialien aufbewahrt werden. Endlich kam die Reihe an den Kielraum, den wir eben so sorgfältig in Augenschein nahmen wie die übrigen Schiffsräume.

      James hatte Recht; alle diese Gegenstände waren mir zwar nicht so neu, wie er glaubte, aber sie waren doch sehr merkwürdig. Abgesehen von dem Unterschiede zwischen einer Brigg und einem Kriegsschiffe, war mir die ganze Einrichtung wohl bekannt; aber im Vergleich mit dem, was ich bis dahin gescheit hatte, zeigte sich Alles in so kolossalen Verhältnissen, daß ich, wie Gulliver, plötzlich in das Land der Riesen versetzt zu sein glaubte. Wir stiegen wieder auf das oberste Verdeck, und James wollte mir eben das Mast- und Takelwerk zeigen, als zu Tisch geläutet wurde. Die Glocke rief uns zu einem höchst wichtigen Geschäft, wir zögerten daher keine Secunde. – In der Cajüte fanden wir vier andere junge Leute von unserm Alter.

      Wer je ein englisches

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