Das Rätsel der Arche Noah. Timo Roller

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Das Rätsel der Arche Noah - Timo Roller

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28. Das verlorene Fest zu Ehren Noahs

       29. Die Geografie des Gipfels

       Teil VII: Die Quellen der Tiefe

       30. Verkünden Felsen die Wahrheit?

       31. Friedrich Benders Rätsel

       32. Die Rolle des Arche-Landeplatzes

       33. Überreste der Arche und ein vorläufiges Fazit

       Anhang

       1. Die Suche nach Eden

       2. Die Arche und die Saurier

       3. Benders unveröffentlichter Artikel

       4. Reisetagebuch Sirnak 2013

       5. Die Noah-Geschichte im Koran

       6. Die Noah-Geschichte im Gilgamesch-Epos

       7. Die Noah-Geschichte bei Flavius Josephus

       8. Die Noah-Geschichte im 1. Buch Mose

       9. Noah im Neuen Testament

       10. Literatur- und Bildnachweis, Stichwortverzeichnis

      Vorwort

      von Prof. Dr. John Baumgardner

      Der biblische Bericht von Noah, der Arche und der Sintflut ist viel mehr als eine reizende Geschichte, die wir schon als Kinder hörten. Dieser Bericht steht im Mittelpunkt dessen, was die Bibel über die tatsächliche und reale Geschichte der Welt lehrt. Die Wirklichkeit der Sintflut ist auch ein entscheidender Punkt eines spirituellen Krieges, der heutzutage über diese Erde tobt. Es ist dies der Mittelpunkt der Auseinandersetzung zwischen einer weltlichen Philosophie, die darauf beharrt, dass Gott nur in der menschlichen Vorstellungskraft existiert, und einem in der Bibel begründeten Weltbild, das die historischen Beweise akzeptiert, dass Gott wirklich existiert.

      Warum ist die Flut so entscheidend? Weil gerade die Flut dabei hilft, die Vergangenheit anhand der Gesteine der Erde korrekt zu entschlüsseln. Die Sintflut ist der Schlüssel zur Erkenntnis, dass die fossilhaltigen Sedimentschichten nicht das Ergebnis eines langsamen Prozesses sind, der sich über hunderte von Millionen Jahren abgespielt hat, sondern viel eher die Folge eines globalen Katastrophismus, der die Oberfläche der Erde während einer drastisch kürzeren Zeitspanne umgestaltet hat.1 Die Realität der Sintflut widerlegt die säkulare Sichtweise, dass die Fossilien eine langsame Entwicklung der Lebensformen dokumentieren. Sie wischt die Möglichkeit vom Tisch, Leben sei das Produkt eines evolutionären Prozesses. Und sie untergräbt tiefgreifend den Glauben der Säkularisten, sie könnten die Wirklichkeit ohne Gott erklären.

      Obwohl eigentlich die Gesteine an sich überzeugend genug die historische Realität enormer Katastrophen belegen, wäre die Entdeckung tatsächlicher Überreste der Arche Noah für die meisten Menschen der eindeutigste Beweis, dass die biblische Sintflut wirklich stattgefunden hat. Weil sie diese Bedeutung erkannten, haben viele sich im letzten Jahrhundert aufgemacht, die letzte Ruhestätte der Arche zu entdecken. Das vorliegende Buch erzählt von der Geschichte dieser Expeditionen. Es erklärt, warum das als »Cudi Dagh« bekannte Gebirge im Südosten der Türkei in den vergangenen Jahrhunderten weitgehend von ernsthaften Erkundungen ausgenommen war und warum es nun in den Brennpunkt des Interesses gerückt ist.

      Bei mir selbst wurde das Interesse an den Fragestellungen zur Sintflut im Jahr 1975 geweckt durch die Teilnahme an einem Wochenendseminar, das sich den geologischen und paläontologischen Hinweisen für eine globale Flut widmete. In der Folge davon wurde mir die zentrale Bedeutung der Flut in Bezug auf die Wahrhaftigkeit und Zuverlässigkeit der Bibel so sehr bewusst, dass ich in Geophysik promovierte, um in der Lage zu sein, die geophysikalischen Aspekte der Flut auf professionellem Niveau zu untersuchen. Mein Forschungsschwerpunkt im Anschluss an das Studium hat sich auf die großflächigen tektonischen Auswirkungen von Hochwasserkatastrophen konzentriert. Doch zusätzlich zu meinem Interesse für das Verständnis der physikalischen Prozesse, die im Inneren und an der Oberfläche der Erde in kurzer Zeit schwerwiegende Umwälzungen verursachen konnten, verspürte ich auch den Drang, mich mit der Suche nach den Überresten der Arche zu beschäftigen – vor allem aufgrund der Aussagen von Historikern wie Josephus, der im 1. Jahrhundert bezeugte, dass die Reste der Arche zu jener Zeit noch existierten.

      Obwohl sich die meisten Bemühungen, im 20. Jahrhundert die Überreste der Arche zu finden, auf den Berg Ararat im Nordosten der Türkei konzentrierten, war ich bereits 1980 aus geologischen Erwägungen heraus davon überzeugt, dass dieser Berg nicht der richtige Landeort gewesen sein konnte. Meine Schlussfolgerung war: Wenn fossilhaltige Sedimente von der Sintflut zeugen, dann hätte die Eiszeit erst eine gewisse Zeit nach der Flut begonnen. Der Ararat als vulkanischer Berg, der aus geologischer Sicht nach dem Beginn der Eiszeit entstand, konnte so unmöglich der Landeplatz der Arche Noah sein.

      Es war etwa um diese Zeit, als ich zum ersten Mal von der Durupinar-Fundstelle hörte: eine bootförmige Formation von 150 Metern Länge, die etwa 25 Kilometer südlich des Berges Ararat auf Militärluftaufnahmen aus den späten 1950er-Jahren identifiziert wurde. Geologisch war sie aus fossilhaltigem Sedimentgestein aufgebaut und nicht aus relativ jungem Vulkangestein. In den späten 1980er-Jahren hatte ich die Gelegenheit, zusammen mit einem türkischen Geologen die Stätte eingehend zu untersuchen. Mit geophysikalischen Methoden und Kernbohrungen konnten wir den Untergrund analysieren und Gesteinsproben gewinnen. Meine eindeutige Schlussfolgerung aus diesen Untersuchungen war, dass diese Formation lediglich eine natürliche geologische Besonderheit ist, entstanden durch eine Schlammlawine, die um ein erhöhtes Hindernis geflossen war und so diese mandelähnliche Form erzeugt hat. Obwohl ich zunächst die Hoffnung hatte, hier könnte die letzte Ruhestätte der Arche sein, haben wir nach den Ergebnissen der von uns durchgeführten Analysen diese Möglichkeit verworfen. Daher war die Untersuchung trotzdem wertvoll, denn nun kann Durupinar mit Sicherheit von weiteren Überlegungen ausgeschlossen werden.

      Zu jener Zeit wurde ich durch meine Freundschaft mit Bill Crouse auf den Berg Cudi aufmerksam, der sich 300 Kilometer weiter südlich befindet und sich als ernsthafter Kandidat für den Landeplatz der Arche herausstellte. Bill, der in Texas lebt, wies mich auf die Berichte von Gertrude Bell und Friedrich Bender hin, die den Berg besucht hatten. Er zeigte mir auch die Schriften früher Kirchenväter, die offenbar auf diesen Berg deuten. Daher bin ich etwa seit 1990 persönlich überzeugt, dass der Berg Cudi die wahrscheinlichste

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