Das Rätsel der Arche Noah. Timo Roller

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Das Rätsel der Arche Noah - Timo Roller

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Überzeugungskraft gegenüber Skeptikern vermutlich nicht ausreichen wird, könnten sie für gläubige Christen durchaus handfeste Hinweise dafür liefern, dass sich dort vor vielen Jahrtausenden eine Geschichte abgespielt hat, die bis heute als Wirken Gottes in der Bibel festgehalten ist.

      Mein Buch möchte den aktuellen Forschungsstand zu einem Thema zeigen, das die sogenannten ernsthaften Gelehrten kaum noch im Licht der Bibel betrachten. Dieses Thema hat dennoch immer wieder Abenteurer zu merkwürdig unwissenschaftlichen Expeditionen in die kühlen Höhen des Ararat-Berges geführt und interessiert eine große Zahl junger und alter Christen, Juden, Muslime und Atheisten, weil es von einer Aura der Faszination umgeben ist. Einer Faszination, die dem Schicksal der frühen Menschheit im Schnittpunkt von Mythos und Geschichte seit jeher in Forschung, Predigt, Kunst und neuerdings auch im Kino Aufmerksamkeit verschafft.

      Folgen Sie mir auf eine spannende Forschungsreise mit überraschenden Erkenntnissen und aufregenden Schlussfolgerungen!

      3. »Bible Earth« und der Beginn einer merkwürdigen Expedition

      Wie von selbst bin ich inzwischen zum Experten in Sachen Arche Noah geworden – dies ist nicht sonderlich schwierig auf einem Gebiet, das kaum noch jemand ernst nimmt. RTL erwähnte mich auf einer Internetseite als »berühmtesten deutschen Arche-Forscher«5. SAT 1 rief an, um für eine Sendung um Rat zu fragen. Und doch bewegen die Sintflut und die Arche Noah insgesamt nur noch wenige Gemüter. Vielleicht ändert sich das nun im Frühjahr 2014, wenn der Spielfilm »Noah« in die Kinos kommt. Russell Crowe spielt die Hauptrolle, Emma Watson und Anthony Hopkins sind mit dabei und Regie führt Darren Aronofsky. Die zu erwartende Aufmerksamkeit der Medien könnte Fragen aufwerfen, weit über die christliche Gemeinschaft hinaus: Gab es die Sintflut wirklich? War Noah nur ein Mythos? Auf welchem Berg landete die Arche?

      In den letzten Jahren habe ich einige Erkenntnisse gewonnen, die über alles hinausgehen, was bisher im Einzelnen über die Arche Noah veröffentlicht wurde. Es ist daher an der Zeit, diese Informationen als Bestandsaufnahme zur Verfügung zu stellen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn auf manche brennenden Fragen gibt es sehr wohl Antworten – oder manchmal zumindest Deutungsvorschläge. Und manche dieser Vorschläge werfen neue Fragen auf, deren Lösungen imstande wären, Selbstverständlichkeiten unseres Welt- und Geschichtsbilds über den Haufen zu werfen.

      Wie schon angedeutet, folge ich nicht der Mehrheitsmeinung, der Ararat in Ostanatolien sei der Noah-Berg. Vielmehr gehe ich von einem alternativen Noah-Berg aus – 300 Kilometer vom Ararat entfernt im Südosten der Türkei. Die Erforschung dieses Berges hat aufgrund der über Jahrzehnte äußerst angespannten politischen Lage vor Ort gerade erst begonnen. Ich bin überzeugt davon, dass sich die Suche lohnen würde – und vielleicht werde ich sogar selber an künftigen Grabungen beteiligt sein. Zumindest gehöre ich zu den Pionieren der Berg-Cudi-Forschung, und das wissenschaftliche Symposium an der Universität Sirnak könnte wichtige Impulse gegeben haben, damit in naher Zukunft weitere Schritte eingeleitet werden.

      Wenn die Arche (entgegen meiner Erwartung) nach vielen vergeblichen Versuchen doch noch auf dem berühmten Großen Ararat im Gletschereis entdeckt wird, dann sind einige – aber nicht alle – Kapitel dieses Buches hinfällig. Aber wenn sie tatsächlich unzweifelhaft gefunden wird und damit der Beweis erbracht würde, dass diese alten Geschichten tatsächlich passiert sind, dann ist mehr erreicht, als ich momentan zu träumen wage. Es gibt viele Puzzlestücke, die für die Glaubwürdigkeit der Bibel sprechen. Den meisten Menschen gelingt es problemlos, diese Puzzlestücke gegen die Bibel zu interpretieren oder sie zu ignorieren. Bei einem wahrhaftigen Schiffsrumpf im Gletschereis dürften die Trümpfe aber eindeutig bei den Anhängern der Bibel liegen. Der Bibelforscher Randall Price hat kürzlich von seinen jüngsten Anstrengungen berichtet, auf die ich in Kapitel 8 zurückkomme. Ich glaube kaum, dass er etwas finden wird. Die Argumente, die gegen den sogenannten »Ararat« sprechen, sind – wie ich in diesem Buch darlegen werde – einfach zu schwerwiegend. Man kann nichts finden, wenn man am falschen Ort sucht.

      Sollte ich recht behalten mit der These, dass die Arche auf einem ganz anderen Berg – ohne Eiskuppe – gelandet ist, dann wird nach all den Jahrtausenden dort nicht mehr viel zu finden sein.

      Virtuelle Faszination

      Angefangen hat alles mit der unglaublichen Faszination, die das Programm »Google Earth« auf mich ausübte, als ich es zum ersten Mal zu sehen bekam. Sofort suchte ich nach Orten, die ich kannte. Dann besuchte ich die vorgegebenen Sehenswürdigkeiten wie den Grand Canyon, den Vatikan und – Bagdad. Die Amerikaner hatten offensichtlich sehr hochauflösende Aufnahmen dieses Kriegsschauplatzes zur Verfügung und Google stellt sie für jedermann bereit.

      Als bibelinteressierter Mensch begann ich, im Irak Orte wie Babylon, Ur und Ninive zu suchen. Es war beeindruckend, was ich entdeckte: Fundamente des biblischen Turms von Babel, Ruinen des Palastes von Nebukadnezar, daneben Kampfhubschrauber und Kriegsflugzeuge. Schnell reifte die Idee, zu diesen Orten entsprechende Erläuterungen zu sammeln und auf einer Internetseite interessierten Bibellesern zur Verfügung zu stellen. Viele waren schon in Israel oder auf den Spuren von Paulus in der Türkei oder in Griechenland. Doch für die meisten Christen sind die Stätten Mesopotamiens weiße Flecken auf der Landkarte.

      Ich begann, die Internetseite www.bible-earth.net zu konzipieren, erstellte Karten und versah diese mit geschichtlichen und archäologischen Erklärungen.

      Dem Verlag SCM Hänssler unterbreitete ich die Idee, diese biblischen Orte aus der Vogelperspektive in Buchform zu präsentieren, und als Satellitenbilder vom heiligen Land Israel in höherer Auflösung zur Verfügung standen, war das Buchprojekt »Bible Earth« geboren.

      Viele Orte wurden für diesen »virtuellen Reiseführer« von mir genauer untersucht: In Mesopotamien, in Israel, der Türkei, Griechenland usw. Ein eindrucksvoller Ort war natürlich der Berg Ararat, der vor allem in seitlicher 3-D-Ansicht, die Google Earth problemlos ermöglicht, schön zu sehen ist. Im Buch schrieb ich damals: »Falls Google Earth eines Tages hochauflösende Bilder des Berges Ararat ins Netz stellen sollte, kann man vielleicht selbst die Arche entdecken!«6

      Bei den Vorbereitungen für das Buch setzte ich mich am 3. April 2006 mit dem Altertumsforscher Dr. Peter van der Veen zusammen, der auf Biblische Archäologie spezialisiert ist und bereit war, mit mir interessante archäologische Orte am Bildschirm zu besuchen und mir entsprechende Informationen und Hinweise zu geben.

      Als wir zum Ararat kamen, erzählte er mir von einem alternativen Landeplatz, den ein ehemaliger Kollege von ihm erforscht hatte: David Rohl.7 Wir brauchten eine Weile, bis wir den Berg gefunden hatten. Da er nur in schlechter Auflösung zu sehen war und ich der Sache auch nicht weiter nachgehen wollte, schrieb ich nur zwei Sätze über diesen Berg »Cudi« in mein Buch: »Cudi Dagi8: Der Koran nennt als Landeplatz der Arche den Berg Cudi. David Rohl hat diese Möglichkeit ins Visier genommen und bevorzugt sie aufgrund seiner Untersuchung alter Handschriften.«9

      »Bible Earth« erschien schließlich im April 2007 und verkaufte sich ganz ordentlich. Die Medien wurden darauf aufmerksam: In der Rheinischen Post und auf der Internetseite www.bild.de wurde darüber berichtet. Der SWR lud mich zu einem Interview nach Baden-Baden ein. Auch in der christlichen Medienlandschaft gab es eine gute Resonanz. Das Projekt war erfolgreich abgeschlossen.

      Am Morgen des 12. November 2007 verbrachte ich wieder einmal einige Zeit in Google Earth. Ich besuchte einige der Bible-Earth-Orte, um nachzusehen, ob sich im Datenbestand

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